Deutsche Umwelthilfe e.V.
Pressemitteilung - 6.10.2022
Fracking ist keine Lösung für die Gaskrise:
Vor Landtagswahl in Niedersachsen weist die Deutsche Umwelthilfe auf
Gefahren hin und fordert umfassendes Verbot
• Fracking leistet keine schnelle Abhilfe in der Gaskrise - dennoch soll Import von gefracktem Gas durch geplante deutsche LNG-Terminals weiter steigen
bull; Vor der Landtagswahl in Niedersachsen warnt die Deutsche Umwelthilfe: Fracking verursacht Erdbeben, gefährdet Süßwasservorkommen und schadet dem Klima
bull; DUH fordert ausnahmsloses Verbot jeglicher Fracking-Aktivitäten, Import-Stopp sowie Ausstiegs-Fahrplan für fossiles Gas noch vor 2040
Berlin, 6.10.2022: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnt in einem neuen
Hintergrundpapier vor den Gefahren von Fracking und fordert ein
umfassendes Verbot jeglicher Fracking-Aktivitäten. Demnach verursacht
die Technologie besonders hohe Treibhausgasemissionen, kann Erdbeben
verursachen und das Grundwasser verseuchen. Auch in der aktuellen
Gaskrise leistet Fracking laut DUH keinen Beitrag, denn bis
signifikante Mengen hierzulande gefördert werden könnten, würden
etliche Jahre vergehen. Die aktuelle Debatte um eine Aufhebung des
Fracking-Verbots in Deutschland kritisiert der Umwelt- und
Verbraucherschutzverband deswegen als absurd - es brauche im Gegenteil
sogar eine Ausweitung.
Besonders im Fokus der Fracking-Befürworter ist das Land Niedersachsen, in dem am kommenden Sonntag gewählt wird. In einer DUH-Umfrage unter den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der Landtagswahl hatte einzig die FDP angegeben, eine Zulassung von Fracking prüfen zu wollen. Alle anderen befragten Parteien lehnen Fracking dagegen ab.
Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH:
"Fracking
ist eine Gefahr für Natur und Klima und daher zurecht weitestgehend
verboten. Wir fordern, das bestehende Verbot auch auf sogenanntes
konventionelles Fracking in Sandstein zu erweitern und keine
unkonventionellen Probebohrungen zu Forschungszwecken mehr zu
erlauben. Die anstehende Landtagswahl in Niedersachsen kann dafür die
Weichen stellen. Eine Technik, die pro Bohrung mehrere Millionen Liter
wertvolles Süßwasser verbraucht, können wir uns in Zeiten von
zunehmenden Waldbränden und Wasserknappheit nicht leisten - zumal sie
uns in der aktuellen Gaskrise kein Stück weiterhilft. Stattdessen
brauchen wir einen Ausstiegsfahrplan aus fossilem Gas in Einklang mit
den Klimazielen. Das bedeutet ein Ausstiegsdatum deutlich vor 2040."
In dem heute veröffentlichten Hintergrundpapier warnt die DUH zudem vor einem zunehmenden Import von gefracktem Erdgas über die geplanten LNG-Terminals an der Nordseeküste, vor allem aus den USA. Auch die Beteiligung deutscher Firmen an Fracking-Projekten im Ausland sei problematisch.
Constantin Zerger, DUH-Leiter Energie und Klimaschutz:
"Das Beispiel
USA zeigt die fatalen Folgen von Fracking: Ganze Landstriche wurden
hier mit Anlagen der Gas-Industrie zugebaut. Es bleibt nicht bei
wenigen Bohrstellen, wie von der Gasindustrie behauptet. Gebraucht
werden auch Pipelines, Aufbereitungsanlagen, Deponien und
Verdichterstationen. Dadurch werden großflächig Natur- und Lebensräume
zerstört - auf Kosten der Menschen vor Ort und des Klimas. Das dürfen
wir nicht hinnehmen! Wir fordern deswegen einen umfassenden
Import-Stopp für Fracking-Gas."
Links:
Fracking-Hintergrundpapier der DUH und die DUH-Umfrage unter den
Spitzenkandidat:innen für die Landtagswahl
https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/FAQ_Fracking_2022.pdf
https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Pressemitteilungen/Energie/Thema_Gas/Ergebnisse_der_DUH-Umfrage_Landtagswahl_in_Niedersachsen_2022.pdf
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Quelle:
Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)
Pressemitteilung, 06.10.2022
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030/25 89 86-0, Fax.: 030/25 89 86-19
Internet: www.duh.de
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 7. Oktober 2022
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