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MASSNAHMEN/271: Projekt "Ökoprofit" - Kostensenken durch Umweltschutz (Stadt Herten)


Stadt Herten - Pressemitteilung von Freitag, 27. März 2009

Kostensenken durch Umweltschutz

Bürgermeister überzeugt sich beim Unternehmensbesuch von der Machbarkeit


Herten. Ein Unternehmen ökologisch ausrichten und davon finanziell profitieren - ein Widerspruch? Nicht unbedingt. Die Firma Vogelsang in Herten produziert Kunststoff- und Korrosionsschutzprodukte. Mit einer Teilnahme am Projekt "Ökoprofit" machten die Verantwortlichen ihr Unternehmen fit für die Umwelt und sparten dabei noch jede Menge Geld.

Beim Unternehmensbesuch erklärt Dirk Vogelsang, Assistent der Geschäftsleitung, wie das Traditionsunternehmen 58.500 Euro im Jahr durch ein neues Umweltkonzept einspart. 50 Millionen Meter Rohr produziert Vogelsang jährlich. Hochkarätige Unternehmen wie BMW, RWE, Telekom sowie die US Army zählen zum internationalen Kundenstamm. "Ökologie hat uns schon immer interessiert, doch das Thema effektiv im Alltag umzusetzen, ist nicht einfach", weiß Horst Vogelsang, geschäftsführender Gesellschafter. Die Mitarbeiter der Hertener Wirtschaftsförderung machten ihn auf die Aktion Ökoprofit aufmerksam. Vom Konzept überzeugt übergab Horst Vogelsang die Aufgabe seinem Sohn. Auch er hält die Teilnahme für eine gute Entscheidung: "Durch das Konzept werden ökologische Schwachstellen aufgedeckt - ob man will oder nicht! Das Ergebnis spricht für sich."

Ein Jahr dauerte das Projekt, das von Kommunen, der örtlichen Wirtschaft und weiteren lokalen Partnern durchgeführt wird. Das Ziel ist klar definiert: Umweltschutz durch Kostensenkung. In thematischen Workshops werden die Teilnehmer zu bestimmten Punkten informiert und mit Arbeitsmaterialien ausgestattet. Abfall, Energie oder rechtliche Aspekte: Das Spektrum ist breit. "Bei mehreren Terminen vor Ort zeigte uns ein Umweltberater viele Möglichkeiten der Kostensenkung auf", erklärt Dirk Vogelsang. Vieles sei naheliegend gewesen, doch durch einen externen Berater erst ins Blickfeld gerückt worden. "Wir haben zum Beispiel das Lagersystem neu koordiniert und die Frachtkosten für LKW durch eine neue Verpackungseinheit gesenkt", gibt Dirk Vogelsang einige Beispiele für Umstrukturierungen.

"Die Nachhaltigkeit ist deutlich zu spüren. Unsere Mitarbeiter sind sehr interessiert an dem Projekt und regen weitere Veränderungen an", resümiert Dirk Vogelsang. Doch die Geschäftsführung begrüßt nicht nur die finanziellen Auswirkungen des Projekts. "Wir haben einen klaren Wettbewerbsvorteil durch das Umweltzertifikat. Es gibt Unternehmen, die nur von ökozertifizierten Firmen Waren kaufen", weiß Herman Fanenstich, Leiter Einkauf.

Das Projekt hat allen gezeigt: Umweltschutz und ökologische Ausrichtungen gehen weit über den Einsatz von Energiesparlampen hinaus. "Ökologie und Profit müssen nicht im Widerspruch stehen", beurteilt Uli Paetzel. Hier zeige sich ganz deutlich, dass "man auch manchmal mit alten Sitten brechen muss, um zu profitieren".

21 Betriebe aus dem Kreis nahmen an dem Projekt teil und wurden für ihr vorbildliches Umweltengagement mit der Ökoprofit-Urkunde ausgezeichnet. So konnten 2007/2008 434 Maßnahmen von den Betrieben bei einer einmaligen Investition von rund 1,3 Mio. Euro eine jährliche Einsparung von über 500.000 Euro entwickelt werden.


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Quelle:
Pressemitteilung von Freitag, 27. März 2009
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. März 2009