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TECHNIK/064: Umweltprobleme fordern Technologie heraus - Deutsch-Russische Konferenz "Life IT" (idw)


FernUniversität in Hagen - 28.05.2009

Umweltprobleme fordern Technologien heraus

Deutsch-Russische Konferenz "Life IT" erzielt vielversprechende Resultate


Umwelt geht jeden an. Und so lassen die Probleme wie Klimawandel und Energieversorgung auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Länder enger zusammenrücken. 18 namhafte russische und deutsche Forscherinnen und Forscher diskutierten jetzt auf der Fachkonferenz "Life IT: IT meets Environmental and Sustainable Energy Technologies" in Hagen, wie man mit Hilfe von Informations- und Kommunikations-, Umwelt- und Nanotechnologien einen Beitrag zum Schutz von Umwelt und Ressourcen leisten oder die Veränderungen des Weltklimas vermindern kann. Junges Denken brachten dabei rund 20 IT-Studenten aus Russland und Deutschland in die Konferenz ein. Sie stellten hier unter anderem ihre eigenen Forschungsarbeiten und ihre Universitäten vor. Veranstalter waren die FernUniversität in Hagen und die Internationale Akademie für Management und Technologie (INTAMT) e.V. Das Internationale Büro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) machte die Konferenz durch großzügige Förderung möglich.

Mit der Thematik "Life IT: IT trifft auf Energie- und Umwelttechnologie" reagierten die größte deutsche Universität und INTAMT auf die aktuellen Herausforderungen in Informations- und Kommunikations-, Umwelt- und Nanotechnologie. Der Klimawandel mache eine Überwachung immer größerer Umweltbereiche notwendig, waren sich die nach Hagen gekommenen Forscherinnen und Forscher einig. Informations- und Kommunikationstechnologien bieten hierfür Lösungen. So macht es beispielweise das "Umweltmonitoring" möglich, jeden Punkt der Erde überall zu überwachen. Hierfür müssen Technologien neu entwickelt und weiterentwickelt werden, von Sensoren bis hin zu Satelliten. Damit werden Daten weltweit gesammelt, vernetzt und zentral ausgewertet. Um bei der Energieerzeugung Umweltschutzbelange besser als heute berücksichtigen zu können werden Technologien eingesetzt, von Modellierungen und Simulationen über bessere Steuerungen und Management bis hin zur Reduktion des Energieverbrauchs in Computern selbst. Neue nanotechnologische Entwicklungen ermöglichen Lösungen, die vor kurzem noch "Science Fiction" waren. Apl. Prof. Dr. Reinhart Job (FernUniversität), einer der Veranstaltungsorganisatoren, sieht große Entwicklungspotenziale in Informatik und IT: "Technik kann uns im Umwelt- und Ressourcenschutz helfen - wir stehen am Anfang grundlegender Änderungen."

Besonders wichtig war es Veranstaltern und Teilnehmenden der Konferenz, die Themen Fachgrenzen überschreitend aufzubereiten. So wurden z. B. biologische und psychologische Aspekte beleuchtet, die es dem Einzelnen zumindest erschweren, die tatsächliche Bedeutung von Umweltschutz oder Klimaveränderungen zu erfassen. Die Teilnehmenden beider Veranstaltungen konnten so über den engeren fachlichen Austausch hinaus Anregungen für nachhaltigen Umwelt- und Ressourcenschutz erhalten.


Vielversprechende Resultate

Mittelfristig sollten Kooperationen zwischen deutschen und russischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu IT-Einsatzmöglichkeiten in Energie- und Umwelttechnologien initiiert werden. Der Auftakt für engere deutsch-russische Kooperationen war jedenfalls vielversprechend. Am Ende definierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Schnittstellen ihrer Forschungsgebiete und potentielle Forschungsprojekte. Außerdem will man im nächsten Jahr eine erneute Konferenz zum gleichen Themenkomplex veranstalten. "Dieser Absicht kann ich unsererseits zustimmen", so Prof. Rutger Verbeek, Dekan der gastgebenden Fakultät für Mathematik und Informatik der FernUniversität. Man könne so an den diesjährigen konstruktiven Dialog anknüpfen, Kontakt und Kooperationen weiter vorantreiben.

Doch das soll auch schon in der Zwischenzeit passieren. Die deutschen und russischen Wissenschaftler beabsichtigen, auf Basis der allgemeinen Abschlussvereinbarung der Konferenz konkrete Projekte auszuarbeiten. Dabei können sie auch auf die Unterstützung von Organisationen wie dem Fraunhofer Institut, der Zenit GmbH und der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. (AiF) hoffen, deren Vertreter ebenfalls an der Konferenz teilnahmen. So bekundete Joachim Warschat vom Fraunhofer Institut die Absicht, russische Forschungsbeiträge neben deutschen und amerikanischen in das Projekt "Green Technology Solutions" einzubinden. Holger Michels von der Technologieförderung Münster GmbH betonte am "Runden Tisch" für Forscher und Unternehmer, der Zugang zu Themen aus Russland sei schwierig. "Nur, wenn man sich persönlich zusammensetzt, werden konkrete Kooperationen möglich", so Michels. Neben Vorträgen und Rundtischgesprächen hatten die Teilnehmer viele Gelegenheiten, ihre Ideen für Forschungsprojekte und Kooperationen weiter zu vertiefen.

Neben der Anbahnung von Forschungskooperationen nahmen die Wissenschaftler auch als Vertreter ihrer Universitäten Kontakt auf. So zeigte sich die Universität für Ökonomie und Management Nowosibirsk an einer Kooperation interessiert.


Informationen zu den Inhalten ausgewählter Vorträge erhalten Sie bei Diana Püplichhuysen, INTAMT e.V., E-Mail: diana.pueplichhuysen@intamt.de, Tel.:0211-55044535. Das Programm finden Sie auf www.intamt.de

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news317674

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution151


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
FernUniversität in Hagen, Susanne Bossemeyer, 28.05.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Juni 2009