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VERBRAUCHER/044: Trügerische Sicherheit - E10-Versicherung von Shell grenzt an Betrug (BUND SN)


Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Landesverband Sachsen e.V. - 29. März 2011

E10-Versicherung von Shell grenzt an Betrug

BUND Sachsen fordert völligen Verzicht auf Sprit aus Energiepflanzen


Die einen nennen es Marketinggag, für Hans-Udo Weiland, den Landesvorsitzenden des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Sachsen grenzt die von Shell jüngst angebotene Versicherung gegen Schäden durch den Einsatz von E10-Kraftstoff an Betrug am Verbraucher. Wie soll der Tankkunde den Nachweis erbringen, dass er mindestens 80% des E10-Kraftstoffs bei Shell getankt hat? Das kann weder durch Vorlage von Tankbelegen noch durch Dokumentation der gefahrenen Kilometer schlüssig bewiesen werden. Die Versicherung braucht also im Regelfall nicht zu zahlen. Außerdem endet der Versicherungsschutz schon nach 18 Monaten. Schäden, die erst danach auftreten, und das wird die Mehrzahl sein, sind nicht mehr gedeckt. Wenn die Fachwerkstatt nicht bereit ist, einen durch E10 verursachten Schaden anzuerkennen, und das dürfte bei den markengebundenen Werkstätten die Mehrzahl sein, dann bleibt dem Verbraucher nur der Weg über ein teures Sachverständigengutachten, von dem er vorher auch nicht weiß, zu welchem Ergebnis es kommt. Und selbst bei einem für ihn positiven Gutachten muss er damit rechnen, dass Shell weitere Gutachter aufbietet, die das Gegenteil beweisen. Langwierige und teure Rechtsstreits sind vorprogrammiert, die den E10-Kunden finanziell in den Ruin treiben können. Ob es überhaupt gelingen kann, eindeutig E10 als Verursacher von Schäden nachzuweisen und an welchen Prüfkriterien das festgemacht werden soll, ist völlig offen.

Dem Verbraucher wird also mit der Versicherung eine trügerische Sicherheit vorgegaukelt. Er wird verleitet, den E10-Sprit zu tanken und bekommt mit höchster Wahrscheinlichkeit nichts, wenn sein Motor verreckt. Das Versicherungsangebot ist eine weitere Mogelpackung im Zusammenhang mit dem umweltschädigenden, den Hunger in der Welt fördernden Kraftstoff aus Energiepflanzenanbau. Bleibt zu hoffen, dass der Widerstand der Bevölkerung anhält und die Regierung zwingt, ihre Fehlentscheidung schnellstens zu korrigieren.


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Quelle:
Presseinformation, 29.03.2011
Herausgeber:
Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND LV Sachsen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. März 2011