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AGRARINDUSTRIE/034: Die Tierproduktion - ein globales Desaster (ROBIN WOOD magazin)


ROBIN WOOD magazin - Nr. 138/3.2018

Die Tierproduktion: ein globales Desaster

von Jana Ballenthien, Waldreferentin ROBIN WOOD


Dass die Tierproduktion mit ihrer Gülle auf unseren Feldern in Deutschland Probleme aufwirft, haben die meisten von uns schon einmal gehört. Was dies aber konkret für die Umwelt bedeutet, und dass die Chronologie der Umweltsünden nicht erst auf unseren Äckern sondern bereits im südamerikanischen Tropenwald beginnt, ist für viele neu.


Das Thema ist komplex. Und es liegt uns am Herzen. Kein Wunder, denn die Tierproduktion berührt viele Kernthemen von ROBIN WOOD, sei es die Schädigung des Waldes, der Luft, des Wassers oder des Wohls der Tiere. Wir legen seit Jahrzehnten den Finger in die Wunden, die die Globaisierung in unsere Umwelt schlägt. Und die Tierproduktion, die Sojafuttermittel importiert und Fleisch exportiert, ist ein Musterbeispiel für katastrophale globale Auswirkungen auf die Umwelt.

Floßtour 2018: Wald ist uns nicht wurst

Das Thema liegt uns so sehr am Herzen, dass ROBIN WOOD ihm im Sommer 2018 eine dreiwöchige Floßtour auf der Weser widmete. Während der Tour sind wir in den Städten zwischen Hannover und Bremen entlang des Mittellandkanals und der Weser immer wieder der Problematik auf die Spur gekommen. Insbesondere in dieser agrarisch geprägten Landschaft ergab unser Anliegen einen Sinn, den wir nicht nur an Infoständen präsentieren sondern auch erleben konnten. Wir kontrollierten den Nitratgehalt in den Gewässern, der zu einem großen Teil aus der Tierproduktion stammt, wir sahen die Tierproduktionsstätten und wir rochen die Gülle auf den Feldern.

Wir forderten die Landesregierung Niedersachsens auf, die europaweit größte "Leitmesse für Tierhaltungs-Profis" aus ihrem Bundesland auszuladen. Wir standen mit Kindern knietief im Wasser und fingen kleine Krebse, die uns Auskunft über die schlechte Wasserqualität unserer Oberflächengewässer durch die Tierproduktion gaben. Die Rodung der Tropenwälder und die Schädigung der hiesigen Wälder sprach aus unserem Floßtour-Motto "Uns ist der Wald nicht wurst!" und begleitete uns die Tour entlang: Symbolisch produzierten wir Würste aus Bäumen und luden auch unsere Besucher*innen dazu ein, unsere Wurstmaschine auszuprobieren. Wir boten veganes Essen als leckere Alternative für den Fleischkonsum an und öffneten damit neue Perspektiven. Wir verteilten Factsheets mit Zahlen und Grafiken. Doch trotz all dieser Bemühungen und teils spielerischen Herangehensweisen bliebt es schwer, das große Ganze zu durchblicken.

Einmal alles bitte - das wollen wir an dieser Stelle versuchen. Zwangsläufig wird das Gesamtbild hier und da verkürzt bleiben müssen. Aber zumindest die wichtigsten Eckdaten und Fakten der umweltschädigenden Ebenen der Tierproduktion möchten wir auf diesen Seiten vermitteln.


Tropenwald - er fällt für unsere Wurst

Während die deutsche Lebensmittelindustrie stolz mit der Regionalität ihrer Produkte wirbt, verschweigt sie, dass ihre Massentierhaltung auf Soja und damit auf Entwaldungen in Lateinamerika basiert. Denn die in Deutschland massenhafte, bis ins kleinste Detail intensivierte und optimierte Turbomast würde ohne den Import gewaltiger Mengen an Eiweißpflanzen wie Soja nicht funktionieren. Der Großteil des in Deutschland verfütterten Sojas kommt aus Brasilien, Argentinien und Paraguay. Nach dem brasilianischen Amazonas-Regenwald müssen nun vermehrt ökologisch wertvolle Trockenwälder und Amazonas-Flächen außerhalb Brasiliens als Agrarfläche für den Sojaanbau weichen. Was das vor Ort ökologisch und sozial bedeutet, ist dramatisch:

  • Unsere "Grüne Lunge" wird abgeholzt. Allein für die deutschen Importe von Sojabohnen werden Agrarflächen in der Größe Mecklenburg-Vorpommerns - das sind 2,6 Mio. Hektar - benötigt. Immer wieder kommt es zu illegalen Rodungen.
  • Der Wald als Kohlendioxid-Speicher geht verloren und der Klimawandel wird beschleunigt.
  • Die Artenvielfalt der tropischen Wälder muss Sojamonokulturen weichen.
  • Die im Sojaanbau, insbesondere im gentechnisch veränderten Anbau, massenhaft eingesetzten Pestizide gefährden die angrenzenden Ökosysteme sowie die Gewässer und die Bevölkerung. Sie begünstigen u.a. Krebs, neurologische Erkrankungen sowie Fehlgeburten.
  • Der Boden wird erodiert und verliert Nährstoffe.
  • Durch das proteinhaltige Soja wird dem südamerikanischen System Stickstoff unwiederbringlich entzogen - denn wer exportiert die Gülle unserer Tiere schon wieder als Dünger zurück ins Ursprungssystem?
  • Der Import aus den Sojaproduktionsländern verursacht durch den langen Transport Emissionen und schädigt damit das Klima.
  • Der in Südamerika beheimateten indigenen Bevölkerung wird ihr Land teilweise illegal entzogen - auch "Landgrabbing" genannt.
  • Kleinbäuerliche Strukturen werden zerschlagen, die Landbevölkerung verarmt, Kleinbäuer*innen werden zu sogenannten Landlosen und häufig kommt es zu extremen Ausbeutungsverhältnissen.
  • Durch unzureichenden Arbeitsschutz sind die Angestellten in ihrer Gesundheit gefährdet - zum Beispiel durch den Kontakt mit Pestiziden.
  • Noch immer gelangen große Mengen gentechnisch verändertes Soja in deutsche Futtertröge und somit in unsere Fleisch-, Milch- und Eiprodukte.

Tierproduktion - das Leiden als Massenware

Der Ausgangspunkt aller hier dargestellten Umweltschädigung ist die Tierproduktion. Sie dient unserem eigenen Fleischkonsum, baber vor allem steigt der Export von Fleisch. China, aber auch europäische Länder wie Italien, die Niederlande und Polen, sind große Abnehmer der deutschen Fleischproduktion. Global betrachtet hat sich der Fleischkonsum der Menschen in den letzten 50 Jahren verdreifacht. Kleiner Lichtblick für Deutschland: Der absolute Höhepunkt der Fleischproduktion scheint nach aktuellen Zahlen vorüber zu sein. Bereits 2016 stagnierte die Produktion. 2017 lag sie mit 8,48 Millionen Tonnen 2,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau.


Etwas weniger ist nicht genug: Entwicklung des Fleischverzehrs in Deutschland 2005-2016 (2016 vorläufig) - Grafik: Fleischatlas 2018/AMI - Urheber/in: Fleischatlas 2018. CC-BY 4.0 - https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de

Urheber/in: Fleischatlas 2018. CC-BY 4.0
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de

  • Die Tierhaltung - insbesondere die in den vorherrschenden konventionellen Großbetrieben - findet unter unwürdigen Bedingungen statt. Die teils grauenhaften Vorgänge in der Tierproduktion werden regelmäßig öffentlich gemacht. Im Sommer 2017 wurden Videos aus einer Schweinemastanlage der Familie der NRW-Landwirtschaftsministerin Christina Schulze-Föcking (CDU) veröffentlicht. Kranke und teils stark verletzte Tiere ohne Zugang zu frischem Wasser in einem verdreckten Stall waren zu sehen. Die letzten Recherchen der Organisation tierretter.de stammen aus dem März 2018 und zeigen Bilder vom Inneren einer Hühnermastanlage im Kreis Recklinghausen. Dort wurden verweste und teils mumifizierte Kadaver von Hühnern in den Ställen ihrer lebenden Artgenossen dokumentiert. Nicht alle Ställe in Deutschland weisen diese Form des Tierleids auf. Doch kann die Tierproduktion auf ihrem heutigen Niveau niemals artgerecht sein.
  • Antibiotika und (Wachstums-)Hormone, mit denen die Tiere behandelt werden, landen im Fleisch und damit auch im Menschen.
  • Der Klimawandel wird befeuert durch Methan aus den Verdauungsprozessen vor allem der Rinder und Lachgas (Distickstoffoxid)-Emissionen aus den mit Stickstoffverbindungen überfrachteten Acker- und Waldböden.
  • Der Ammoniakgehalt der produzierten Gülle übersteigt die Stickstoffmengen, die unsere Land- und Wasserökosysteme verkraften können.
  • Stellt euch eine Welt vor ohne Tierleid in der Stallhaltung, ohne miserable Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen und ohne Export von Fleisch zu Dumpingpreisen. Weitere Aus- und Neubauten von Futtermittelwerken, Mast- und Schlachtfabriken wären dann überflüssig.

Grundwasser, Flüsse und Seen - vergiftet

Durch den hohen Eintrag von Gülle und Mineraldünger auf die Felder gelangen Phosphat und Stickstoff in Form von Nitrat ins Grundwasser und unsere Oberflächengewässer.

  • In den hochagrarischen Gegenden Deutschlands, wie etwa dem Emsland oder dem Allgäu, werden regelmäßig die Trinkwassergrenzwerte von 50 mg/l Nitrat an den Grundwasser-Messstellen überschritten.
  • Bis zu den Förderbrunnen für Trinkwasser in tiefer gelegenen Gesteinsschichten ist das Nitrat bisher nicht vorgedrungen, bei der derzeitigen Tendenz muss damit in Zukunft allerdings gerechnet werden. Dann müssten teure Filteranlagen für die Einhaltung der Grenzwerte sorgen, was die Preise von Trinkwasser ansteigen lassen würde.
  • Private Brunnen in Gärten, die auch zum Teil der Trinkwasserversorgung dienen, sind in den agrarischen Gegenden betroffen. Die Ansässigen müssen statt der Brunnennutzung Wasser im Supermarkt kaufen, wenn sie nicht an die kommunale Trinkwasserversorgung angeschlossen sind, so z.B. im Kreis Borken im Westmünsterland, wo die Grenzwerte teils zu 100% überschritten werden.
  • Diese Entwicklung ist schlimm, denn Nitrat verwandelt sich im menschlichen Körper zu Nitrit, das vermutlich krebserregend ist und in größeren Mengen nachweislich die Gesundheit von Kindern und Schwangeren gefährdet.
  • Im Juni 2018 hat der Europäische Gerichtshof mit einem Urteil ein deutliches Signal gesetzt: Die Düngeverordnung von 2016 habe gegen die europäische Nitratrichtlinie verstoßen. Bereits 2017 wurde diese überarbeitet. Mehrere Studien bescheinigen aber auch dieser neuen Verordnung keine nennenswerten ökologischen Verbesserungen. Es bleibt abzuwarten, ob die EU-Kommission erneut ein Klageverfahren einleitet oder in Zukunft hohe Strafzahlungen der Bundesregierung fällig sind. Als Reaktion auf die Klage hat nun Schleswig-Holstein im Juli 2018 die Düngeverordnung auf Landesebene überarbeitet. Ein Anfang - doch ohne eine Reduzierung der Tierproduktion wird dies in der agrarischen Praxis kaum nennenswerte Veränderungen erwirken.
  • Auch die in der Tierproduktion genutzten Antibiotika und Hormone landen im Grundwasser. Unser Trinkwasser wird zwar gefiltert, gänzlich lassen sich die Rückstände allerdings nicht entfernen.
  • Unserer Oberflächengewässer werden durch die zusätzlichen Nährstoffe, insbesondere Stickstoff und Phosphat aus Mineraldüngung und Gülle, überdüngt - im Fachjargon heißt das "eutrophiert". Im Frühjahr 2018 hatten zwei Drittel aller Flüsse und Seen in Deutschland zu hohe Phosphatgehalte. Dreiviertel aller Messstellen an den Flüssen maßen eine Überschreitung des Nitratgrenzwerts von 50 mg/l.
  • Die Überdüngung führt im Laufe einer Saison zu einer Verringerung des Sauerstoffgehalts im Wasser, gen Herbst gar zu einer Vergiftung durch Methan, Ammoniak und Schwefelwasserstoff. In Folge sterben die Lebewesen im Gewässer - Artenvielfalt und überhaupt Tierwelt ade. Nach Angaben des Umweltbundesamtes waren 2013 weltweit bereits 80 Prozent der marinen Ökosysteme eutrophiert. Eine der drei größten sogenannten "Todeszonen" befindet sich in der Ostsee.
  • Neben dem Eintrag von Stickstoff und Phosphat werden unsere Oberflächengewässer auch durch die in der Tierproduktion genutzten Antibiotika und (Wachtums-)Hormone belastet, was sich auf Tiere und Pflanzen auswirkt. Bereits kleine Mengen des Hormons Östrogen beeinflussen die Fortpflanzung von Lebewesen und bringen das Ökosystem der Oberflächengewässer durcheinander. Eine Verweiblichung der hiesigen Fischarten ist zu verzeichnen. Auch der Balzruf der männlichen Frösche und Kröten hat sich bereits verändert.
  • Das vermehrte Vorkommen multiresistenter Keime in unseren Gewässern, die sogar gegen die üblichen Reserveantibiotika resistent sind, wird von Wissenschaftler*innen mit der intensiven Tierproduktion in Verbindung gebracht.
  • Der dramatische Zustand der Flüsse ist auch politisch brisant. Nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie wird ein "guter Zustand" aller Gewässer bis spätestens 2027 angestrebt. Auf dem derzeitigen Kurs kann dieses Ziel nicht erreicht werden. Insbesondere nicht, wenn die Agrarsubventionen der nächsten 10 Jahre weiterhin nach Fläche der Betriebe statt nach ökologischen Kriterien verteilt werden.
  • Wenn wir unser Grundwasser und die Artenvielfalt in den Oberflächengewässern retten wollen, brauchen wir wirkungsvolle Sanktionen für die Nicht-Einhaltung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und EU-Nitratrichtlinie. Auch EU-Agrarsubventionen, orientiert an ökologischen und sozialen Kriterien statt an der Größe der Betriebe, wären ein Schritt in die richtige Richtung.

Überdüngung - Abwärts im Schneckentempo: Jährlicher Stickstoffüberschuss auf landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland (1990-2015) - Grafik: Fleischatlas 2018/BML - Urheber/in: Fleischatlas 2018. CC-BY 4.0 - https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de

Urheber/in: Fleischatlas 2018. CC-BY 4.0
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de


Wald statt Wurst

Ammoniak, die Stickstoffverbindung aus der Gülle, wird über die Luft in die Wälder eingetragen. Normalerweise ist Stickstoff ein wachstumsbegrenzender Faktor des Waldes. Nun gibt es ihn im Übermaß. Das Wachstum stickstoffliebender Pflanzen nimmt zu und verändert den Unterwuchs am Waldboden. Wir finden nun z.B. mehr Brennnessel, aber auch leckere Himbeeren und Holunder. Bäume wachsen schneller und bilden zunächst mehr Blattwerk aus.


Rote Zonen: Stickstoffbelastung der Böden in der EU (außer Schweden und Finnland) 2010 - Grafik: Fleischatlas 2018/EUROSTAT - Urheber/in: Fleischatlas 2018. CC-BY 4.0 - https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.den

Urheber/in: Fleischatlas 2018. CC-BY 4.0
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de

  • Doch das, was erstmal gut aussieht, hat dramatische Auswirkungen auf die Artenvielfalt. Das Ökosystem gerät durcheinander und die Artenvielfalt verringert sich.
  • Auch die Bäume leiden. Denn die erhöhten Stickstoffeinträge führen zu einer Versauerung der Waldböden. Das wiederum führt zu einer verstärkten Auswaschung von Spurenelementen, die für den Stoffwechsel und das Wachstum der Bäume wesentlich sind. In einigen Fällen kommt es zur Freisetzung toxischer Stoffe im Boden. Die Widerstandskraft der Bäume sinkt, sie werden anfälliger für Krankheiten, Spätfröste, Hitzeperioden und Schädlingsbefall - eine weitere Beschleunigung des Klimawandels.
  • Die hohen Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft führen nachweislich zu einer gesteigerten Emission von klimawirksamen Lachgas (N2O) aus dem Waldboden.
  • Mastjahre sind Jahre, in denen einzelne Baumarten in einer Region eine stark vermehrte Anzahl an Früchten ausbilden. Die Mast ist kräftezehrend und die Bäume werden dadurch geschwächt. Vor allem die Mastjahre der Buche kommen in den letzten Jahren immer häufiger vor. Eine wissenschaftliche Hypothese dazu begreift die Mast als Stressreaktion auf die belastenden Umweltbedingungen, wie zum Beispiel den massiven Stickstoffeintrag.
  • Einen guten Überblick über den Schadensgrad der Bäume gibt für Deutschland der jährlich durchgeführte Waldzustandsbericht (früher weniger beschönigend Waldschadensbericht genannt). Bei zwei Dritteln aller Waldbäume war im vergangenen Jahr eine Kronenverlichtung zu verzeichnen.
  • Was würde dem Wald langfristig helfen? Auf jeden Fall eine Düngeverordnungen unter strengen ökologischen Gesichtspunkten und die Einführung einer Güllesteuer.

Was nun?

Und wer oder was ist nun Schuld an dem Schlamassel? Wir als Konsument*innen? Klar ist es zum einen unser Fleischkonsum, gerade der in den Industriestaaten oder denen, die sich auf dem Weg dorthin befinden. Dieser Trend kommt nicht von ungefähr. Der Motor der Konsumgesellschaft ist das Streben der Unternehmen nach ökonomischem Gewinn. Mit perfiden Werbestrategien, die das Fleisch aus Massentierhaltung in Verpackungen mit fröhlichen Tieren und heimeligen Bauernhöfen vermarkten, wird die Nachfrage gesteigert. Ökonomische Strategie steht meilenweit vor ökologischen und sozialen Zielen.

Doch zum anderen sind wir selbstverständlich kein passiver Spielball dieses Prozesses. Wir sind mündige Menschen, die über ihr eigenes Konsumverhalten der Futtermittel- und Tierproduktion klare Grenzen aufzeigen können. Weniger oder kein Fleisch essen leistet einen ganz entscheidenen Beitrag zur Gesundheit unserer Umwelt. Wer nicht ganz verzichten möchte, kann den Konsum halbieren, kann beim Kauf auf ökologische Produkte achten und kann auf Diskountprodukte verzichten. Der Anteil der Menschen, die sich vegetarisch ernähren, liegt aktuell bei gerade einmal vier Prozent. Leute, da geht noch was! Ebenso müssen wir uns politisch einmischen, müssen Druck aufbauen gegenüber Wirtschaft und Politik, indem wir auf vielfältige Art und Weise protestieren. Nicht nur Menschen, die Banner an Brücken hängen (eine der Lieblingsprotestformen bei ROBIN WOOD) sind in der Lage die Welt zu verändern. Die eine oder andere Unterschrift an der richtigen Stelle, das eine oder andere laut gesprochene Wort bei Protest auf der Straße, ein Mitfahren bei unserer Floßtour im nächsten Jahr - die Anzahl der Möglichkeiten ist grenzenlos.

ROBIN WOOD setzt sich ein für den Schutz der Wälder weltweit, für saubere und artenreiche Flüsse, Seen und Meere, für sauberes Grundwasser - und zur Erreichung dieser Ziele allem voran für eine drastische Reduzierung der Tierproduktion. Mach mit bei einem radikalen gesellschaftlichen Wandel in Sachen Tierproduktion!

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Quelle:
ROBIN WOOD-Magazin Nr. 138/3.2018, Seite 24 - 29
Zeitschrift für Umweltschutz und Ökologie
Verlag:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. September 2018

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