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ARTENRAUB/031: Lateinamerika - Umweltorganisationen fordern regionale Anti-Walfang-Front (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 3. November 2011

Lateinamerika: Umweltorganisationen fordern regionale Anti-Walfang-Front


Buenos Aires, 3. November (IPS) - Mehr als 60 Umweltorganisationen Lateinamerikas und der Karibik haben die Regierungen in der Region aufgefordert, eine diplomatische Offensive gegen das bevorstehende Abschlachten von Walen in der Antarktis zu starten.

Im nächsten Monat wird erneut eine japanische Fangflotte in See stechen, um im Namen der 'Wissenschaft' Jagd auf die Meeressäuger zu machen. Japan nutzt seit Jahren ein Schlupfloch des internationalen Walfangmoratoriums von 1986, das den Walfang zu Forschungszwecken erlaubt.

Kritiker werfen Japan vor, unter dem Deckmantel der wissenschaftlichen Forschung seit Jahren gegen das Walfangverbot der Internationalen Walkommission (IWC) zu verstoßen und selbst in Meeresschutzgebieten Wale zu jagen. Sie weisen ferner darauf hin, dass die getöteten Wale nach fragwürdigen Analysen - etwa des Mageninhalts der Tiere - verzehrt werden.

Japans Walfänger haben Naturschützer von 'Greenpeace' und 'Sea Shepherd' wiederholt beschuldigt, sie mit ihren Anti-Walfang-Kampagnen und Störaktionen um ihre Existenz zu bringen. Der Verzehr von Walfleisch gehöre zur japanischen Kultur. Allerdings konnte in den letzten Jahren in Japan ein Rückgang der Nachfrage nach Walfleisch beobachtet werden.


Druck über die 'Gruppe von Buenos Aires'

Die 60 Naturschutzorganisationen wollen nun erreichen, dass sich die aus 14 lateinamerikanischen und karibischen Staaten bestehende 'Gruppe von Buenos Aires' gegen Japans Walfangpläne ausspricht. Roxana Schteinbarg vom Argentinischen Institut zum Schutz von Walen erklärte, dass mit einer positiven Antwort aus Argentinien auf jeden Fall gerechnet werden könne. Die meisten in der IWC vertretenen Länder Lateinamerikas sind ohnehin gegen den kommerziellen und wissenschaftlichen Walfang.

Den Meeressäugern setzen nicht nur die japanischen Walfänger zu, sondern auch der Klimawandel, militärische Sonarsignale und die Verseuchung der Meere durch Plastikmüll. Zudem enden viele der Säuger als Beifang der internationalen Fischfangindustrie. (Ende/IPS/kb/2011)


Links:
http://www.seashepherd.org/
http://www.greenpeace.de/themen/meere/wale_ihre_gefaehrdungen/
http://www.tierramerica.info/nota.php?lang=esp&idnews=4105&olt=550

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Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 3. November 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. November 2011