WWF Österreich - Presse-Aussendung, 30. April 2025
Tag des Thunfischs: Rückkehr des Blauflossen-Thunfischs als wichtiger Artenschutz-Erfolg
Artenschutz zeigt Wirkung: Bestände des Blauflossen-Thunfischs nach über 30 Jahren endlich stabil - WWF fordert mehr Einsatz für nachhaltige Fischerei
Zum Internationalen Tag des Thunfischs am 2. Mai feiert die Umweltschutzorganisation WWF einen wichtigen Artenschutz-Erfolg: die Rückkehr des Atlantischen Blauflossen-Thunfischs. Nachdem die Bestände in den 1990er Jahren durch die industrielle Fischerei und den Sushi-Boom im Atlantik und im Mittelmeer fast zusammengebrochen waren, erholten sie sich zuletzt - von 15 Prozent im Jahr 1996 auf heute rund 55 Prozent im Vergleich zu 1950. Grund dafür sind strenge Kontrollen und wissenschaftlich festgelegte Fangquoten. "Die Entwicklung des Blauflossen-Thunfischs zeigt, wie schnell eine Art an den Rand des Kollapses geraten kann - aber auch, was möglich ist, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen. Das sollte Vorbild für den Schutz anderer Tierarten sein", sagt WWF-Meeresexperte Axel Hein.
Der WWF hat bei der Rettung des Blauflossen-Thunfischs eine Schlüsselrolle gespielt, indem er illegale Handelspraktiken aufgedeckt, mediale Aufmerksamkeit erzeugt und Entscheidungsträger:innen und Unternehmen zu verantwortungsvollem Handeln bewegt hat. "Ist eine Art erstmal an den Rand ihrer Existenz gedrängt, ist ihre Rettung sehr aufwändig. Wir sind daher sehr stolz auf unseren erfolgreichen Beitrag zum Erhalt des Blauflossen-Thunfischs. Das Ziel sollte es aber sein, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen", sagt Axel Hein vom WWF und verweist auf den zunehmend schlechten Zustand der Weltmeere. Neben der Überfischung erschweren die Plastikverschmutzung und die Klimakrise den Schutz mariner Lebewesen. Hinzu kommt die Schifffahrt, die Lärm verursacht und die Wanderwege vieler Fische und Säugetiere stört.
Auch beim Blauflossen-Thunfisch bleiben die Herausforderungen: Der
Großteil des auf dem Markt angebotenen Raubfisches stammt aus
Produktionsmethoden, die für die marinen Ökosysteme besonders
schädlich sind. Dazu gehören Langleinen oder Thunfisch-Mastanlagen.
"Unsere Arbeit ist noch nicht getan. Wir müssen weiter an strengen
Kontrollen und nachhaltiger Fischerei festhalten, sonst droht ein
Rückfall", warnt Axel Hein vom WWF. Selektive Fangmethoden - wie die
traditionelle Fallen-Fischerei ("Almadraba" oder "Tonnara") oder
Handleinen- und Angelfischerei - haben dagegen geringere Auswirkungen.
Auch der WWF-Fischratgeber [1] empfiehlt daher, beim Kauf von
Blauflossen-Thunfisch auf diese Fangmethoden zu achten. Grundsätzlich
sollte diese Thunfisch-Art allerdings nur in Ausnahmefällen konsumiert
werden, um die Erholung der Bestände nicht zu gefährden.
[1] https://fischratgeber.wwf.at/
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Quelle:
Presse-Aussendung, 30.04.2025
Herausgeber: Umweltverband WWF Österreich
(WORLD WIDE FUND FOR NATURE)
Ottakringer Straße 114-116, A-1160 Wien
Tel.: +43/1/48817-0
Fax: +43/1/48817-44
E-Mail: wwf@wwf.at
Internet: www.wwf.at
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 2. Mai 2025
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