Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → INTERNATIONALES

CHEMIE/013: Globale Quecksilberkonvention kommt schleichend voran (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 05. Juli 2012 / Chemie & Nanotechnologie

Globale Quecksilberkonvention kommt schleichend voran



Am Montag endete das Treffen zur Entwicklung einer globalen Quecksilberkonvention in Uruguay. Trotz hoher Erwartungen konnten nicht viele Fortschritte gemacht werden. Es war das vierte von insgesamt fünf Treffen, die letzte Verhandlungsrunde findet im Januar 2013 statt. Spätestens dann muss ein Kompromiss für eine rechtskräftige Konvention gefunden werden.

Die geplante Quecksilber Konvention soll verschiedene Bereiche abdecken. Von Produkten und Prozessen, die Quecksilber beinhalten, zu Lieferung, Handel, Lagerung und Entsorgung des Schwermetalls. Laut dem Geschäftsführer des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), Achim Steiner, soll die angestrebte Konvention dazu beitragen, dass weltweit weniger Menschen dieser gefährlichen Substanz ausgesetzt sind. Der am Montag beschlossene Entwurf enthält aber noch immer ungelöste Konflikte. Elena Lymberidi von der Zero Mercury Working Group, einer Koalition von Nichtregierungsorganisationen (NGOs), kritisiert, dass die Delegierten während des Treffens nicht über Verbote quecksilberhaltiger Produkte gesprochen haben. Dennoch führte die Verhandlung zu einigen Ergebnissen. Beispielsweise präsentierten die Regierungsvertreter der einzelnen Staaten ihre jeweiligen Positionen zum entwickelten Entwurf. Laut Lymberidi wird dies den Verhandlungsprozess im folgenden Januar erheblich vereinfachen. Unstimmigkeiten gab es bezüglich eines gesonderten Artikels zur Gesundheit, den die Länder des Südens unterstützen, aber die Länder des Nordens ablehnen. Rico Euripidou, ebenfalls Mitglied von Zero Mercury, sagte, dass eine Regelung von Quecksilber die Menschenrechte betreffe und es daher notwendig sei, eine Gesundheitsklausel in den Vertrag einzuarbeiten. [lr]

Zero Mercury Working Group
http://www.zeromercury.org/

Pressemitteilung der UN (engl.)
http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=42378&Cr=unep&Cr1=

*

Quelle:
EU-News, 05.07.2012
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juli 2012