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CHEMIE/015: Chemikalien international - Umwelthormone auf globaler Agenda (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Dienstag, 25. September 2012 / Chemie & Nanotechnologie

Chemikalien international: Umwelthormone auf globaler Agenda



Vom 17. bis 21. September haben sich ExpertInnen aus aller Welt in Nairobi zum dritten Mal zu Verhandlungen über strategisches internationales Chemikalienmanagement (SAICM) getroffen.

Unter anderem wurde über technische und finanzielle Details wie die Langfristfinanzierung des Programms getagt und über die Ergebnisse zahlreicher Arbeitsgruppen debattiert. So wurde beschlossen, den bereits existierenden Fonds für das Quick Start Programme bis 2015 aufrechtzuerhalten. 105 Länder profitieren von der finanziellen Unterstützung zum besseren Umgang mit gefährliche Chemikalien. 31 Millionen US-Dollar enthält dieser Fonds zurzeit. Zu den weiteren Themen der Konferenz gehörten gefährliche Chemikalien in Elektroschrott, bleihaltige Farben, Nanomaterialien und Nanotechnologie sowie perfluorierte Chemikalien.

Zwar hat das SAICM keine rechtlich bindende Wirkung, liefert jedoch die politische Richtung für Chemikalienbelange. Umweltverbände begrüßten den erreichten Konsens, das Problem der hormonell wirksamen Substanzen, der sogenannten endokrinen Disruptoren (EDCs), auf globaler Politikebene zu behandeln. Für den Zeitraum 2012-2015 werden unter anderem ein besserer Informationsaustausch besonders für den Zusammenhang zwischen EDCs und gefährdeten Bevölkerungsgruppen angestrebt, die Sensibilisierung für das Thema auf allen Ebenen sowie die finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer zum Umgang mit diesem Problem als anzugehende Aktionen aufgelistet. Auch, wenn die Formulierungen vage sind, ist es das erste Mal, dass EDCs auf globaler Ebene als Umweltproblem angegangen werden.

Der Strategic Approach on International Chemicals Management (SAICM) wurde 2006 in Dubai unter dem Dach der Vereinten Nationen beschlossen und soll dazu beitragen, bis 2020 die negativen Auswirkungen von Chemikalien auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit auf das geringst mögliche Maß zu verringern. Dieses 2020-Ziel war 2002 in Johannesburg auf dem Weltgipfel für Nachhaltige Entwicklung beschlossen worden. [jg]

Offizielle Internetseite: www.saicm.org

Meeting Documents (in den UN-Sprachen)
http://www.saicm.org/index.php?option=com_content&view=article&id=89:iccm-3-meeting-documents&catid=90:iccm-3&Itemid=527
UNEP-Pressemitteilung
http://www.unep.org/newscentre/Default.aspx?DocumentID=2694&ArticleID=9281&l=en
Berichterstattung (engl.) des International Institute for Sustainable Development (IISD) mit Sitz in Kanada
http://www.iisd.ca/chemical/iccm3/
Präsentationen
http://new.unep.org/hazardoussubstances/UNEPsWork/EndocrineDisruptingChemica%20lsEDCs/tabid/79616/Default.aspx

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Quelle:
EU-News, 25.09.2012
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Oktober 2012