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ENERGIE/091: Sustainable Energetics-Konferenzen in Afrika - Frauen gewinnen alle Preise (frauensolidarität)


frauensolidarität - Nr. 142, 4/17

Sustainable Energetics-Konferenzen in Afrika: Frauen gewinnen alle Preise

von Veronika Wittmann


Vom 27. Februar bis 3. März 2017 fand am International Institute for Water and Environmental Engineering (2iE) in Ouagadougou, Burkina Faso eine Sommerakademie zum Thema nachhaltiger Energie statt. Eine zweite mit Fokus auf Zentral- und Nordafrika wurde vom 31. Juli bis 4. August 2017 in Yaounde und Buea in Kamerun abgehalten. Bei beiden Konferenzen haben junge Wissenschaftlerinnen mit ihren (Forschungs-)Projekten auf sich aufmerksam gemacht.


Im Zentrum der beiden wissenschaftlichen Konferenzen stand die Frage: Wie kann eine nachhaltige Energiesituation in Afrika geschaffen werden? Konkret sollten Lösungsvorschläge sowohl zu Energiemangel als auch zu den daraus entstehenden ökologischen Problemen erarbeitet werden. Zum Beispiel: Wie kann der rapiden Entwaldung und Luftverschmutzung entgegengewirkt werden, die durch die Verwendung von Holzkohle zum Kochen entsteht? Die Konferenzen haben gezeigt, dass es in afrikanischen Ländern sehr viel Potenzial gibt, um erneuerbare Energietechnologien zu entwickeln und anzuwenden, z. B. bei der Elektrifizierung von Dörfern durch erneuerbare Energiesysteme.

Die Sommerakademien brachten Wissenschaftler_innen und Studierende aus Afrika, Europa und anderen Teilen der Welt zusammen. Neben Vorträgen von Wissenschaftler_innen war die aktive Beteiligung der Studierenden wichtig. Unter der Leitung von Dieter Meissner von der Tallinn University of Technology in Estland entwickelten Studierende ein Energieszenario für Westafrika im Jahr 2050. Dabei wurde auch Rücksicht auf den Energie-Nexus der Nachhaltigkeits-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen genommen, wo es um den Zugang zu leistbarer, zuverlässiger, nachhaltiger und moderner Energie geht.

Insgesamt sechs Studierende wurden bei den Abschlussabenden der beiden Sommerakademien ausgezeichnet. Ein nicht unwesentlicher Aspekt, der die Exzellenz und das Engagement der weiblichen Teilnehmenden aufzeigt: Alle sechs Ausgezeichneten der Sommerakademien waren Frauen. Im Folgenden wird für jede Sommerakademie jeweils eine Gewinnerin vorgestellt.

Eine der prämierten Arbeiten stammt von Vivian Nwadiaru Ogechi vom Department of Energy Engineering, Institute of Water and Energy Science (Including Climate Change) der Panafrikanischen Universität in Tlemcen in Algerien. Sie beschäftigt sich mit Halbleiterbauelementen, die eine kritische Komponente von Solarzellen sind und eine wichtige Rolle bei der Gewinnung von Energie aus diesen spielen. Sie entwickelte ein Verfahren, um höhere Wirkungsgrade in Solarzellen zu erreichen.

Eine zweite Preisträgerin ist Nothando Ndlovu, Forschungs- und Projektkoordinatorin bei Millantus Enterprises in Zimbabwe. Sie beschäftigte sich in ihrem Projekt mit der Frage, wie die Austrittstemperatur eines Solarwassersammlers vorherbestimmt werden kann. Damit lässt sich die Leistung eines Sonnenkollektors besser einschätzen. Durch eine Modellierung konnte sie dazu Ergebnisse liefern.

Die sechs Preisträgerinnen der beiden Sommerakademien zu Sustainable Energetics for Africa stehen exemplarisch für eine junge, neugierige Generation von Wissenschaftlerinnen in Afrika, die im wahrsten Sinne des Wortes Frauenpower verkörpert.


Anmerkung: Die Sommerakademien zu Sustainable Energetics for Africa wurden von der VolkswagenStiftung gefördert und von Daniel Egbe von der Johannes Kepler Universität Linz organisiert.

Zur Autorin: Veronika Wittmann ist Assoz. Univ-Prof.in für Global Studies an der Johannes Kepler Universität Linz.

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Quelle:
Frauensolidarität Nr. 142, 4/2017, S. 3
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Frauensolidarität im C3 - Entwicklungspolitische Initiative für Frauen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. März 2018

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