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GLOBAL/015: Erfolg beim Biodiversitätsgipfel noch möglich - Fortschritte bei Finanzen (DNR)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
Pressemitteilung 27-2010 - Nagoya, 29.10.2010

CBD-Erfolg noch offen, wichtige Fortschritte bei Finanzen zeichnen sich ab


Nachdem die afrikanischen Länder ihre Zustimmung für die Verabschiedung des Strategischen Plans für 2011-2020 der CBD [1] und der Strategie zur Mobilisierung neuer Finanzmittel von der Verabschiedung des ABS-Protokolls [2] abhängig gemacht haben, hängt der Erfolg der 10. CBD-Vertragsstaatenkonferenz in Nagoya am seidenen Faden.

Fortschritte zeichnen sich bei den Finanzen ab. Erstmals seit Verabschiedung der CBD im Jahre 1992 gibt es einen konkreten Verfahrensvorschlag mit entsprechenden Instrumenten, die bis zur nächsten Konferenz 2012 in Indien die tatsächlich geleisteten Zahlungen für den Erhalt der biologischen Vielfalt und vor allem den Bedarf an zusätzlicher Unterstützung darlegen sollen. Gebilligt wurden auch Indikatoren, die Auskunft darüber geben, ob die Strategie zur Mobilisierung neuer Finanzmittel tatsächlich greift. Darunter erfreulicherweise auch der Anteil umweltschädlicher Subventionen, der für Zwecke des Erhalts der Biodiversität verwendet werden kann. Ein Indikator, der vom DNR bei den Verhandlungen eingebracht wurde.

Die von Brasilien ins Spiel gebrachten zusätzlichen Finanzmittel bis 2020 von 200 Milliarden US-Dollar können auf dieser Basis plausibler gemacht werden. Gastgeber Japan hat bereits 2 Milliarden US-Dollar zugesagt.

Beim Strategischen Plan der CBD für die Zeitspanne 2011-2020 zeichnen sich ebenfalls Fortschritte ab. So soll die Verlustrate der ökologisch wichtigen Gebiete bis 2020 mindestens halbiert und wo möglich auf nahe Null gebracht werden. Der bisherige Anteil von Schutzgebieten an Land soll von 13 auf 17% und der von Küsten- und Meeresschutzgebieten von bisher 6 auf 10% bis 2020 erhöht werden. Ökosysteme, die wesentliche Ökosystemdienstleistungen erbringen, vor allem Sicherung von Wasservorräten, sind bis 2020 wieder herzustellen und dauerhaft zu schützen. Ein weiteres wichtiges Ziel lautet, dass das Nagoya Protokoll über den Zugang zu genetischen Ressourcen und den gerechten Vorteilsausgleich in Kraft ist und mit nationaler Gesetzgebung übereinstimmt.

Die Entscheidung hierüber steht im Moment noch aus.

[1] http://www.biodiv-network.de/front_content.php?idcat=22
[2] http://www.abs.bfn.de


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Quelle:
Pressemitteilung, 29.10.2010
Deutscher Naturschutzring
Dachverband der deutschen Natur- und
Umweltschutzverbände (DNR) e.V.
Koblenzer Straße 65, 53173 Bonn
Tel.: 0228/3590-05, Fax: 0228/3590-96
E-Mail: info@dnr.de
Internet: www.dnr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Oktober 2010