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BILDUNG/031: Erste Klimaexperten für Westafrika ausgebildet (idw)


Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn - 27.10.2014

Erste Klimaexperten für Westafrika ausgebildet



Das Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn unterstützt zehn westafrikanische Universitäten bei der Ausbildung von Master-Studenten und Doktoranden im Rahmen des WASCAL Graduiertenprogramms zu Klimawandel und Landnutzung. Die ersten zehn Studierenden haben jetzt ihren Master-Abschluss gemacht und wurden an der Federal University of Technology in Minna (Nigeria) verabschiedet. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Gruppenbildausschnitt: Zwei Frauen und vier Männer in Roben - Foto: © Dr. Michael Thiel/Uni Würzburg

WASCAL Master Absolventen bei ihrer Abschlussfeier an der Federal University of Technology, Minna (Nigeria).
Foto: © Dr. Michael Thiel/Uni Würzburg

Westafrika ist eine der am stärksten vom Klimawandel bedrohten Regionen der Welt, ein Großteil der Bevölkerung lebt dort von der Landwirtschaft. Um die Region besser für die Folgen der zu erwartenden Klimaänderung zu rüsten, wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) das Regionale Klima Service Zentrum WASCAL (West African Science Service Center on Climate Change and Adapted Land Use) ins Leben gerufen. Der Aufbau wird vom Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn koordiniert. Eine zentrale Aufgabe von WASCAL ist die Ausbildung von jungen afrikanischen Wissenschaftlern vor Ort, um die westafrikanische Universitäts- und Wissenschaftsstrukturen für die Klimaforschung zu stärken.

Vier Personen unterwegs in bergiger Landschaft - Foto: © Dr. Appollonia Okhimamhe/Federal University of Technology Minna

Studenten bei einer Feldexkursion im Rahmen des Graduiertenprogramms "Klimawandel und angepasste Landnutzung".
Foto: © Dr. Appollonia Okhimamhe/Federal University of Technology Minna

Erste WASCAL-Absolventen

Nach zwei Jahren Ausbildung haben nun die ersten zehn Studenten an der Federal University of Technology in Minna (Nigeria) ihren Master of Science in Klimawandel und angepasster Landnutzung erhalten und wurden mit einer feierlichen Zeremonie verabschiedet. "Am Graduiertenprogramm haben mir der internationale Erfahrungsaustausch, die Dozenten aus verschiedenen Ländern und die Möglichkeit, in meinem Heimatland zu forschen, besonders gefallen", sagt Enoch Bessah, Masterstudent aus Ghana. Sein Studienkollege und Landsmann Emmanuel Nyadzi möchte sich nun für ein Doktorandenprogramm einschreiben oder bei einer wissenschaftlichen Einrichtung, Regierungsorganisation oder nichtstaatlichen Organisation arbeiten. "Das Besondere an WASCAL ist, dass ich so viele Dinge gelernt habe, die man anderswo in West-Afrika in einem Master-Programm nicht lernen kann", sagt er.

Minnattallah Boutros, Koordinatorin des Graduiertenprogramms am ZEF, war persönlich vor Ort: "Ich bin beeindruckt von den Leistungen der Studenten und der Universität Minna." Zahlreiche hochkarätige Gäste waren bei der Absolventenfeier anwesend, darunter Vertreter der Hochschulleitung, Politiker sowie Repräsentanten des WASCAL-Projekts und der Deutschen Botschaft in Nigeria. Nach der Überreichung der Zeugnisse wurde auch das neu errichtete WASCAL Gebäude eingeweiht.

Förderung für 98 Doktoranden und 60 Master-Studenten

Wissenschaftler des ZEFs und des Lehrstuhls für Fernerkundung der Universität Würzburg unterstützen das Programm "Klimawandel und angepasste Landnutzung" der Universität Minna in der Lehre und Betreuung der Studierenden. Für WASCAL werden die vorhandenen Kompetenzen aus zehn westafrikanischen Ländern und Deutschland gebündelt, Wissenschaftler untereinander vernetzt. Derzeit werden 98 Doktoranden und 60 Master-Studierende über das WASCAL- Graduiertenprogramm gefördert. Außerdem wird ein internationales Forschungsprogramm etabliert, für das ein Kompetenzzentrum in Ouagadougou (Burkina Faso) aufgebaut wird.

In Westafrika sind die Länder Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Mali, Niger, Nigeria, Senegal und Togo beteiligt. WASCAL wird seit 2010 vom BMBF mit 50 Millionen Euro gefördert und gemeinsam mit westafrikanischen und deutschen Partnern umgesetzt.

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder unter:
http://idw-online.de/de/news610079
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution123

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Johannes Seiler, 27.10.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2014