GLOBAL 2000 / Friends of the Earth Austria - Presseaussendung, 03.11.2022
GLOBAL 2000: Klimakonferenz in Ägypten muss Rückenwind für weltweite Energiewende liefern
Unterstützung des globalen Südens bei der Bewältigung der Klimaschäden und Anpassung der Klimapläne sind aus Sicht von Umweltschützer:innen Kernaufgaben
Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 erwartet sich von der Klimakonferenz in Ägypten, dass die anreisenden Staats- und Regierungschefs, den Ernst der Lage endlich erkennen und mehr Mut beim Klimaschutz zeigen: "Die Klimapläne der Staaten sind zu schwach, um katastrophale Klimauswirkungen zu verhindern, gleichzeitig werden die Menschen in Ländern des globalen Südens mit Almosen abgespeist und mit den bereits eintretenden schweren Schäden allein gelassen. Es braucht eine völlig Kehrtwende, ehrgeizigen Klimaschutz und volle Unterstützung für arme Menschen, die wenig zur Klimakrise beitragen, aber schon jetzt mit voller Härte getroffen werden", so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.
Erst letzte Woche hat der UN-Emissions-Gap-Report gezeigt, dass mit den derzeitigen Klimaplänen der Staaten weder die 1,5 °C-Grenze noch die 2 °C-Grenze eingehalten werden kann. Statt der geforderten Reduktion der Treibhausgasemissionen um 45 bzw. 30% bis 2030, ist ein Anstieg um mehr als 10% zu erwarten. In Ägypten soll der nächste globale 'Stocktake', eine internationale Bestandsaufnahme im Jahr 2023, vorbereitet werden. Diese 'Bestandsaufnahme' soll die Ausarbeitung künftiger Klimaschutzpläne vorbereiten. GLOBAL 2000 dazu: "Wir wissen längst, dass die bisherigen Klimaschutzpläne nicht ausreichen und brauchen daher nicht auf nächstes Jahr zu warten, um nachzubessern. Klare Zusagen braucht es heute und nicht morgen. Auch die EU ist aufgefordert sich nach der Decke zu strecken und die Energiewende voranzutreiben. Es ist möglich bereits bis 2040 fossile Energieträger zu ersetzen und nicht wie bisher beabsichtigt erst im Jahr 2050 klimaneutral zu werden", so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher weiter.
Der globale Süden, insbesondere arme Menschen, brauchen unsere volle
Unterstützung. Die Überflutungen in Pakistan, schwere Dürren in Afrika
und die Zunahme von zerstörerischen Tropenstürmen zeigt die
Betroffenheit klar auf. Dennoch wird das Versprechen bis 2020 100 Mrd.
USD an internationaler Klimafinanzierung bereitzustellen, auch heuer
nicht erreicht. Bei der Klimakonferenz in Glasgow wurde zugesagt, die
finanziellen Mittel für Anpassungsmaßnahmen zu verdoppeln. Jetzt ist
die Zeit in die Umsetzung zu kommen: "Die Klimakonferenz in Ägypten
findet auf einem Kontinent statt, der wohl mit am härtesten von der
Klimakrise getroffen wird, am wenigsten dazu beigetragen hat und wo
die Armut am größten ist. Vor allem reiche Industrienationen sind in
der Pflicht ihren Beitrag zu leisten und arme Menschen, die von der
Klimakrise getroffen werden, zu unterstützen. Auch Österreich soll
seine Beiträge zur Klimafinanzierung aufstocken, die Versprechungen
einhalten und seine Verantwortung wahrnehmen", so Johannes Wahlmüller
weiter. Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 ist Teil der Allianz
für Klimagerechtigkeit, die heute ihr aktuelles Positionspapier zur
Klimakonferenz in Ägypten vorgestellt hat.
https://klimaallianz.at/forderungen-an-die-bundesregierung-zur-cop27-sharm-el-sheik/
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Quelle:
Presseaussendung, 03.11.2022
Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000
Neustiftgasse 36, A-70 Wien
Tel: +43/1/812 57 30, Fax: +43/1/812 57 28
E-Mail: office@global2000.at
Internet: www.global2000.at
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 4. November 2022
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