Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → LANDWIRTSCHAFT

BIENEN/075: Arktische Winterkälte kein größeres Problem für Bienen (Honighäuschen)


Imkerei Honighäuschen - 06.01.2009

Von Klaus Maresch


Die zur Zeit herrschende Winterkälte mit teilweise sehr tiefen Temperaturen ist für Bienenvölker kein Problem. Starke Bienenvölker mit ausreichenden Wintervorräten kommen mit den niedrigen Temperaturen sehr gut zurecht.

Seit langem gibt es wieder einmal einen richtigen Winter mit Eis und Schnee in Deutschland. Für viele so ungewohnt, daß wohl bald der Begriff "Jahrhundertwinter" bemüht werden wird, von "arktischen Temperaturen" ist ja teilweise schon die Rede.

Bienen hingegen sind gut an die kalte Jahreszeit angepaßt. Natürlich ist einem Bienenvolk schönes Wetter und ein großes Nahrungsangebot an blühenden Pflanzen auch lieber, aber auf die kalte Jahreszeit sind Bienen von Natur aus und mit Hilfe des Imkers bestens vorbereitet.

Die Bienenvölker sind im Spätsommer und Herbst gegen die Varroamilbe behandelt worden, ein Parasit, der ohne Behandlung ein Bienenvolk rasch ausrottet. Die Imker reduzieren die im Sommer große Anzahl an Milben durch entsprechende Behandlungen, dadurch entsteht eine ausreichende Menge an gesunden Jungbienen. Im Winter hat ein Bienenvolk etwa 10.000 bis 20.000 Bienen, im Sommer bis zu 80.000. Im Spätsommer ergänzt der Imker individuell das Winterfutter der Bienen, entweder läßt er ihnen genug Honig oder ersetzt einen Teil durch invertierte Zuckerlösung, welche die Bienen dann zu Futter verarbeiten.

Dieses energiereiche Winterfutter nutzen die Bienen im Winter dann zum Heizen, es ist quasi das Heizöl des Bienenvolkes. Die Wärme entsteht in der Brustmuskulatur der überwinternden Bienen. Jede Biene kann etwa 30-40 Minuten lang eine recht hohe Temperatur von bis zu 40°C erzeugen, während der Brutzeit wird das Nest auf konstant 35°C gehalten. Im Winter, wenn das Volk nicht brütet, sinkt die Temperatur an der Peripherie des Bienenvolkes auf um die 10°C. Im Innern der Wintertraube ist es wärmer und die Bienen wechseln sich ab, jede kommt mal von außen nach innen, um sich aufzuwärmen, selber zu heizen und den "Öltank" mit Futter aus den Vorratszellen wieder aufzufüllen.

Aus Sicht der Bienen ist ein kalter, trockener Winter besser zu ertragen als ein warmer, feuchter Winter. Mit genügend Vorräten ausgestattet, in einem trockenen Bienenstock sitzend, überstehen die Bienen die kalte Jahreszeit problemlos.

Für den Imker ist jetzt nicht viel zu tun, er kontrolliert lediglich, ob sich eventuell hier und da eine Maus eingeschlichen hat oder ob Schnee oder Eis das Flugloch blockiert. Den Rest müssen die Bienen schaffen.


Weitere Meldungen zu Themen der Imkerei finden Sie im RSS-Feed der Imkerei Honighäuschen:
http://honighaeuschen.eu/index.php?id=81&type=100


*


Quelle:
Imkerei Honighäuschen, 06.01.2009
Drachenfelsstraße 137, 53639 Königswinter
Büro Bonn: Tel.: 0228/4220850, Fax: 0228/4220860
Schaubienenstand: Tel.: 02223/905770
E-Mail: info@honighaeuschen.de
Internet: www.honighaeuschen.eu


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Januar 2009