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BIENEN/080: Zwei Menschen bei Zwischenfall mit Riesenhonigbienen in Hetauda getötet (Honighäuschen)


Imkerei Honighäuschen - Aus dem Imkerbrief - Bharatpur, 8. Februar 2009

Riesenhonigbienen: Attacke mit zwei Toten

Zwei Menschen bei Zwischenfall mit Riesenhonigbienen in Hetauda getötet


Zwanzig weitere Passanten wurden teilweise vielfach gestochen und verletzt bei einem Zwischenfall mit der Asiatischen Riesenhonigbiene Apis dorsata in Hetauda im Distrikt Makawanpour.

Die Augenzeugen des Vorfalls berichten, daß das Nest der Riesenhonigbienen von einem Honigbussard angegriffen wurde und die Riesenhonigbienen daraufhin über alle anwesenden Passanten und Fahrzeuge herfielen, die sich in Reichweite des Nestes aufhielten. Ein zufällig vorbeifahrendes Transportfahrzeug mit zahlreichen Fahrgästen wurde besonders stark attackiert. Ein Fahrgast, eine 58 Jahre alte Frau starb auf dem Weg ins Hospital. Einen Tag später starb ein 13jähriger Junge an den Folgen Hunderter Stiche durch die wütenden Riesenhonigbienen.

Sabita Siwakoti, 15, eine Augenzeugin des tragischen Vorfalls, sah wie der Junge von Hunderten Bienen gestochen wurde. Mohommod Anwar Hussein, 46, meinte, daß die Frau nicht unbedingt an den Folgen der Stiche starb, sondern durch die Folgen des Sturzes vom Fahrzeug, als die Fahrgäste panikartig das Fahrzeug verlassen wollten. Der Junge hingegen starb eindeutig an den Folgen der zahlreichen Stiche. Deepa Aryal und Prem Prasak Poudel, Anwohner und Nachbarn des gegenüber einer Zementfabrik liegenden Waldstückes, auf dem sich die Kolonie der Riesenhonigbienen befindet, sagten auf Anfrage, sie seien nicht davon überzeugt, daß die Bienen an sich eine Gefahr für die Bewohner seien, nur wenn sie gereizt würden, fielen sie über die Angreifer her. Die beiden Anwohner lassen ihre Kühe regelmäßig in diesem Waldstück weiden und erst durch die Attacke ihres natürlichen Feindes, des Honigbussards sind die Bienen aggressiv geworden.


Stichwort Massenattacke

Unter der Massenattacke einer Kolonie Riesenhonigbienen muß man sich die gleichzeitige, blitzschnelle und massive Mobilisierung einer großen Anzahl verteidigungsbereiter Wächterbienen vorstellen. Diese erste Welle markiert mit einem Pheromon, welches sehr penetrant riecht, den potentiellen Angreifer. Die von dem Pheromon gelegte Duftspur mobilisiert weitere Verteidiger, die der Spur bis zum Opfer auch noch über größere Distanzen folgen, so daß ein Fußgänger kaum eine Chance zum Entkommen hat, es sei denn, er rettet sich in ein Gebäude oder springt in den nächstgelegenen Teich. Durch die große Anzahl an mobilisierungsfähigen Verteidigern einer Kolonie und ihren blitzschnellen Reaktion werden Riesenhonigbienen so gefährlich. Hinzu kommt, daß auch benachbarte Kolonien sich dem Angriff auf das markierte Opfer anschließen können.

Ausgelöst werden die Massenattacken hauptsächlich durch den Honigbussard, einen auf Bienennester spezialisierten Vogel, der gerne die Kolonien der Riesenhonigbiene überfällt und Wabenstücke mit der Brut herausbricht. Durch das Gefieder können die Bienen nur schwer durchdringen. Aber auch durch Unachtsamkeit (Holzfällen, Steinwürfe u.ä.) werden Attacken ausgelöst.

Die dargestellte Massenattacke stellt lediglich einen Eindruck dessen dar, was passiert, wenn eine ganze Kolonie mobilisiert wird. Mit Rücksicht auf die Anwohner und natürlich die eigene Sicherheit sowie Tierschutzaspekte wollten wir keine der Kolonien soweit bringen, zu einer massiven Attacke überzugehen. Auch unsere Imkerschutzanzüge bieten dann kaum ausreichenden Schutz.


Bildmotive und Filmsequenzen:

1) Attacke durch Angriff eines Bienenfressers 1 (ca. 0,3MB) [3]
2) Attacke durch Angriff eines Bienenfressers 2 (ca. 0,4MB) [4]
3) Attacke durch Einsatz Dummy-Wespe 1 (ca. 1,6MB) [5]
4) Attacke durch Einsatz Dummy-Wespe2 (ca. 2,8MB) [6]
5) Infrarotaufnahme der Massenattacke eines stimulierten Nestes von Apis dorsata (ca. 2MB) [7]
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6) Bild 1. Durch Wespen-Dummy ausgelöster Massenangriff einer Kolonie Riesenhonigbienen [8]
7) Bild 2. Kolonien der Riesenhonigbiene Apis dorsata in einem Baum im Chitwan Nationalpark Nepal [9]
8) Bild 3. Einzelaufnahme einer Riesenhonigbiene auf Blüte des Scharlachroten Lampenputzers [10]
9) Bild 4. Augenzeugen des Vorfalls mit tödlichem Ausgang in Hetauda [11]

[3] http://www.apis-dorsata.info/fileadmin/Filme/bee-eater-mass-release1.wmv
[4] http://www.apis-dorsata.info/fileadmin/Filme/bee-eater-mass-release2.wmv
[5] http://www.apis-dorsata.info/fileadmin/Filme/Dummy-Wespe1.mpg
[6] http://www.apis-dorsata.info/fileadmin/Filme/Dummy-Wespe2.mpg
[7] http://www.apis-dorsata.info/fileadmin/Filme/Apis-dorsata.wmv
[8] http://apis-dorsata.info/fileadmin/Bilder/Blog/Bild1.jpg
[9] http://www.apis-dorsata.info/fileadmin/Bilder/Blog/Bild2.jpg
[10] http://www.apis-dorsata.info/fileadmin/Bilder/Blog/Bild3.jpg
[11] http://www.apis-dorsata.info/fileadmin/Bilder/Blog/Bild4.jpg


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Quelle:
Imkerei Honighäuschen, 08.02.2009
Drachenfelsstraße 137, 53639 Königswinter
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Februar 2009