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GENTECHNIK/645: Verbot war überfällig - Saarland sollte ganz gentechnikfrei werden (BUND SAAR)


BUND Landesverband Saarland e.V. - Saarbrücken, 15. April 2009

Anbau von Gen-Mais in Deutschland verboten

BUND: Eine längst überfällige Entscheidung / Saarland sollte ganz gentechnikfrei werden


In Deutschland wurde heute der Genmais-Anbau verboten. Dies hatte die Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner jetzt verkündet. Im Vorfeld dieser Entscheidung hatte es massive Proteste aus dem Bereich der Umweltverbände, aber auch aus Teilen der Landwirtschaft gegen den Anbau von Gen-Mais gegeben, insbesondere auch aus dem Bundesland Bayern, aus dem die Ministerin kommt.

"Dieser Schritt war längst überfällig, wird aber vom BUND sehr begrüßt. Im Saarland kam es schon mal zum Anbau mit gentechnisch verunreinigtem Saatgut. Im Jahr 2004 wurde dies von einem akkreditierten Freiburger Labor festgestellt und dem damaligen saarländischen LVGA bestätigt. Der BUND Saar hatte damals sogar Anzeige erstattet. Dennoch ist das Saarland heute offiziell immer noch keine gentechnikfreie Zone. Hier bedarf es noch einiger Anstrengungen. Nur wenn Verbraucher, Landwirtschaft und Ministerien gemeinsam für Gentechnikfreiheit in Lebensmitteln eintreten, werden wir hier gentechnikfrei in der Landwirtschaft werden können", so Joachim Götz.

Die Anwendung von Gentechnik in der Landwirtschaft soll nach den Ankündigungen der Saatgutindustrie Ertragssteigerungen oder Schädlingsresistenzen mit sich bringen. Die vollmundigen Ankündigungen der Saatgutindustrie wurde in den letzten Jahren immer wieder widerlegt, zuletzt in einem Positionspapier des Bundesamtes für Naturschutz vom Dezember 2008: Kann die Agro-Gentechnik zur naturverträglichen und nachhaltigen Sicherung der Welternährung beitragen?

"Alle vollmundigen Versprechungen der Agro-Industrie haben sich nicht bestätigt, dafür haben wir aber das Risiko von Gentechnik in Nahrungsmitteln, dessen Auswirkungen heute nicht abschätzbar sind. So hatten wir bei Raps im Saarland Ende 2004 schon mal die Situation, dass gentechnisch verunreinigtes Saatgut eingeführt wurde. Da das Saatgut oft auch von gr0ßen Saatgutlieferanten eingeführt wird, besteht nach wie vor die Gefahr einer Verunreinigung. Insgesamt kann nur das Ziel sein, ganz auf gentechnisch veränderte Pflanzen zu verzichten. Den Einsatz dafür sollten wir von allen politischen Parteien fordern."

Joachim Götz, Dipl.-Ing.
Landesvorsitzender BUND Saar


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Quelle:
Presseinformation Nr. 11/09, vom 15.04.2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Saarland e.V., Haus der Umwelt
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. April 2009