Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → LANDWIRTSCHAFT


GENTECHNIK/956: Bundesamt für Naturschutz - Bundesweites Verbot beste Lösung (Informationsdienst Gentechnik)


Informationsdienst Gentechnik

Nachrichten - 18.06.2015

Behörde: Bundesweites Verbot beste Lösung


Im Streit darüber, wer in Deutschland künftig Gentechnik-Anbauverbote aussprechen soll, hat sich das Bundesamt für Naturschutz deutlich geäußert. Vor Bundestagsabgeordneten erklärte die Präsidentin der Behörde, aus fachlicher Sicht sei ein bundesweites Verbot, verhängt durch Berlin, die "einzige Möglichkeit" für wirksamen Schutz.

Die BfN-Präsidentin Beate Jessel betonte gestern bei einer öffentlichen Anhörung im Umweltausschuss des Parlaments, bundesweite Verbote für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen seien nicht nur juristisch möglich, sondern auch sicherer. Das hätten Gutachten ergeben. Die EU habe den Mitgliedstaaten mit dem sogenannten "Opt-Out" Spielraum für die Gestaltung von Gentechnik-Verboten gegeben. Wie die Regierungen diesen nutzten, sei letztlich nur politisch zu entscheiden.

Mögliche Gründe für Gentechnik-Anbauverbote sieht Jessel im Schutz der Biodiversität - zum Beispiel vor Auswirkungen von Insektengiften, die viele Gentechnik-Maissorten selbst produzieren. Aber auch agrarpolitische Ziele wie die Verringerung des Pestizideinsatzes sowie sozio-ökonomische Argumente, beispielsweise die Förderung einer kleinstrukturierten oder ökologischen Landwirtschaft, könnten angeführt werden.

Jessel widersprach damit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU), der kein einheitliches Anbauverbot verhängen sondern dies den einzelnen Bundesländern überlassen will. Auch er argumentiert mit mehr Rechtssicherheit. [dh]


Dossier: Opt-Out: Debatte um Änderung des EU-Gentechnikrechts und nationale Anbauverbote
http://www.keine-gentechnik.de/dossiers/kommissions-vorschlaege-zum-eu-gentechnikrecht.html

Gentech: Schmidt beharrt auf 16 Einzelentscheidungen (19.03.15)
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/30466.html

Rechtsgutachten zu Opt-Out: Anwälte halten bundesweites Gentechnik-Anbauverbot für möglich (08.06.15)
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/30792.html

Link zu diesem Beitrag beim Informationsdienst Gentechnik
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/30837.html


weitere Nachrichten des Informationsdienstes Gentechnik:

26.06.2015: Glyphosat auch in Muttermilch
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/30871.html

24.06.2015: Mehr Chemikalien durch TTIP?
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/30860.html

23.06.2015: Weitere Baumärkte ohne Glyphosat
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/30857.html

22.06.2015: Papst Franziskus zu Gentechnik und Landwirtschaft
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/30849.html

22.06.2015: Sechs Agrarminister für Gentechnik-Verbot
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/30847.html

17.06.2015: Debatte über Importverbote für Gentechnik
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/30834.html

16.06.2015: Aldi Süd bewirbt gentechnikfreie Milch
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/30826.html

15.06.2015: Gentechnik-Risiken: Chance verpasst
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/30824.html

15.06.2015: Frankreich geht gegen Glyphosat vor
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/30820.html

*

Quelle:
Nachricht, 18.06.2015
Informationsdienst Gentechnik
c/o Zs-L Zukunftsstiftung Landwirtschaft
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
Telefon: 030 / 28482304, Fax: 030 / 28482309
Redaktion:
Daniel Hertwig [dh], Karin Ehrle-Horst [keh]
E-Mail: info[at]keine-gentechnik.de
Internet: www.keine-gentechnik.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juni 2015

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang