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MELDUNG/023: Imker bedauern Gerichtsentscheidung zur Bezeichnung "Die faire Milch" (Honighäuschen)


Bioland-Imkerei Honighäuschen - 10. April 2011

Deutsche Berufs und Erwerbs Imker Bund (DBIB) - Pressemitteilung

Imker bedauern unverständliche Gerichtsentscheidung zur Bezeichnung "Die faire Milch"


Der Deutsche Berufs und Erwerbs Imker Bund sieht im Urteil des Landgerichts Landshut eine eklatante Fehlentscheidung. Der Vorsitzende Richter ignoriert ausdrücklich alle Fairness-Kriterien, die sich auf nicht auf den Preis beziehen und bewertet selbst diese Frage falsch. "Andere, auch als 'fair' bezeichnete Gesichtspunkte im Zusammenhang mit dem Vertrieb des Produktes "Milch" spielen keine Rolle, heißt es in der Urteilsbegründung. Die Tatsache, dass sich die an diesem wichtigen Projekt beteiligten Landwirte verpflichtet haben, als Gegenleistung für den fairen Preis eine ganze Reihe von Fairness-Kriterien zu erfüllen, ist ganz wesentlich für die Unterstützung des Produkts durch Imker und Naturschützer. "Die faire Milch" ist auch ohne Fernsehwerbung ein Markterfolg, weil beispielsweise viele Imker ihre Honigkunden darauf hinweisen, dass es auch um eine bienenfreundliche Produktion der Futtermittel geht. Wir kennen kaum ein Produkt der konventionellen Landwirtschaft, bei dem sich die Erzeuger so umfassend darum bemühen, in möglichst vielen Aspekten der Erzeugung und der Vermarktung fair zu sein. Während andere nur vom Verbraucher einen fairen Preis fordern, ohne an ihrer eigenen Betriebsweise etwas zu ändern, haben sich die Landwirte in diesem Projekt auf einen Dialog mit anderen gesellschaftlichen Gruppen eingelassen und Vereinbarungen über die zu erfüllenden Kriterien getroffen.

Durch die Umstellung der Fütterung erhält der Verbraucher eine überdurchschnittlich hochwertige Milch, deren Anteil an Omega-3-Fettsäuren ständig überwacht und auf der Verpackung angegeben wird. Aus der veränderten Fütterung ergibt sich aber auch die Chance, mehr Rücksicht auf die Bienen zu nehmen, als dies bei der vorherrschenden einseitigen Optimierung auf Milchleistung mit Mais, Soja und Silage der Fall ist. Der Anbau von gentechnisch verändertem Soja schadet in dramatischer Weise unseren Imkerkollegen in Südamerika. Der Einsatz von Futtermitteln aus Europa ist daher nicht nur gut für die CO2-Bilanz, sondern auch für die Bienen. Auch aus der Urteilsbegründung des Gerichts geht klar hervor, dass jeder unter der Marke "die faire Milch" verkaufte Liter mit 40 Cent beim Landwirt vergütet wird. Damit ist sichergestellt, dass die Intention des Kunden, mit dem Kauf dieses Produktes den Landwirt für solche zusätzlichen Leistungen fair zu honorieren, in vollem Umfang umgesetzt. Entgegen den Vorstellungen des Vorsitzenden Richters wird kein vernünftiger Kunde erwarten, dass für andere Milchmengen, bei denen seitens der Verbraucher kein besonderer Preis gezahlt wurde, ebenfalls 40 Cent an den Landwirt vergütet werden können. "Als Imker setzen wir uns dafür ein, dass der Anteil der Milch, die nach den Kriterien der fairen Milch oder der ökologischen Landwirtschaft erzeugt wird, weiter kräftigt ansteigt. Dies hat der Verbraucher bei jedem Einkauf selbst in der Hand.", sagte Manfred Hederer, Präsident des Deutschen Berufs und Erwerbs Imker Bundes.

Mehr Infos unter: www.die-faire-milch.de

Links: http://honighaeuschen.de/fileadmin/Dokumente/PR_Urteil_Faire_Milch.pdf


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Quelle:
Bioland-Imkerei Honighäuschen, 10. April 2011
Estermannstraße 139, 53117 Bonn
Tel.: 0228/4220850, Fax: 0228/4220860
E-Mail: imkerei@t-online.de
Internet: www.honighaeuschen.de, www.honigmet.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. April 2011