Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → LANDWIRTSCHAFT

MELDUNG/037: Landschaftsgerechtes Bauen ist möglich (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 15. September 2011

Landschaftsgerechtes Bauen ist möglich

Deutsche Stiftung Kulturlandschaft thematisiert ländliche Architektur


Die Bäuerinnen und Bauern sind die traditionellen Gestalter und Pfleger der über Jahrhunderte entstandenen Kulturlandschaft und tragen damit eine besondere Verantwortung für das Landschaftsbild. Zu dieser Einschätzung kamen die Teilnehmer einer Fachtagung der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft und des aid infodienst zum Thema "Globalisierte Landwirtschaft und regionale Baukultur - Wie passt das zusammen?" am 9. September 2011 in Berlin. Brennpunkt der Tagung war die Frage, wie die über Jahrhunderte gewachsene regionale Baukultur in aktuellen Bauvorhaben einbezogen werden kann. Adalbert Kienle, Stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), betonte in einem Grußwort die Bedeutung von Baukultur für landwirtschaftliches Bauen und mahnte berufsständisches Engagement zur Sicherung attraktiver ländlicher Räume an.

Dass landschaftsgerechtes Bauen in der Landwirtschaft nicht zwangsläufig mehr Geld, sondern zu allererst neue Gedanken koste, war die zentrale Aussage von Architekt Helmbrecht Boege. Sein Kollege Manfred Brennecke verdeutlichte, dass Baukultur immer auch Raumkultur sei. So sei regionale Baukultur stets mehr als nur die Summe ansprechend gestalteter Gebäude und entstehe dort, wo Architektur Bezug auf die umgebende Landschaft und die vorhandene Siedlungsstruktur nehme. Baukultur sei genau dann möglich, wenn sich alle am Planungs- und Bauprozess Beteiligten auf örtliche Gegebenheiten einließen, regionale Gestaltungsprinzipien beachteten und bereit seien, auf standardisierte aber auch allzu individuelle Baulösungen zu verzichten.

Große Beachtung der Teilnehmer fand die Vorstellung regionaler Gestaltungsleitbilder für ein landschaftsbezogenes Bauen. Bauamtsleiter Jürgen Thielking aus dem Mühlenkreis Minden-Lübbeck sowie Kerstin Hintz und Dipl.-Ing. Gerd Kruse aus dem "Alten Land" bei Hamburg gaben jedoch zu bedenken, dass es viel Überzeugungsarbeit brauche, um Bauherren die Anwendung dieser Leitlinien nahezubringen, da sie baurechtlich nicht bindend seien. Hier könne eine kommunale Bauleitplanung hilfreich sein, die als Gestaltungsprozess, nicht aber als Genehmigungsprozess begriffen werden müsse.


*


Quelle:
Pressemitteilung vom 15. September 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
E-Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. September 2011