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MELDUNG/075: Kreis veröffentlicht Laborwerte zum Dioxin- und PCB-Fund in Hühnereiern (Borken)


Kreis Borken - Pressemitteilung von Donnerstag, 24. Mai 2012

Dioxin-und PCB-Fund in Hühnereiern: Kreis Borken veröffentlicht Laborwerte

Werte waren unterschiedlich erhöht / Suche nach der Ursache läuft



Kreis Borken. Nach dem Fund erhöhter Dioxin- und PCB-Werte in Eiern von einem Betrieb im Kreis Borken veröffentlicht der Kreis Borken die Ergebnisse der freiwilligen Eigenkontrolle. Der betroffene Betrieb hatte zehn Eier zur Untersuchung in ein anerkanntes Labor geschickt. Der Grenzwert für Dioxin liegt bei Eiern bei 2,5 Pikogramm/g Fett, der Grenzwert für die Summe aus Dioxinen und dioxinähnlichen PCB bei 5,0 Pikogramm/g Fett. Ein Pikogramm entspricht einem Billionstelgramm. "Der Nachweis stellt an das Labor damit eine große analytische Herausforderung", erklärt der Leiter des Fachbereichs Tiere und Lebensmittel beim Kreis Borken, Dr. Albert Groeneveld. Die Bestimmung sei vergleichbar mit dem Nachweis von einem Stück Würfelzucker im Bodensee.

Im Rahmen der Eigenkontrolle wurden mehrere Mischproben untersucht. Bei den Dioxinen war der Grenzwert um das Zwei- bis 4,5-fache überschritten, bei der Summe aus Dioxinen und dioxinähnlichen PCB um das 4,5- bis 9-Fache. Der Kreis Borken hat am Montag selbst Eier- und Futterproben entnommen, die nun im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe in Münster untersucht werden. Mit Ergebnissen ist Mitte nächster Woche zu rechnen. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) hat die Entnahme von Bodenproben veranlasst.

Zum Hintergrund:

Gesperrt sind auf dem Betrieb, der Hühner konventionell in Freilandhaltung hält, zwei Ställe mit insgesamt 8.200 Legehennen. Rund 7.000 Eier werden pro Tag produziert. Hühner und Eier dürfen den Hof zurzeit nicht verlassen. In Eiern aus diesem Bestand waren nach freiwilligen Eigenkontrollen am vergangenen Freitag (18.5.) erhöhte Dioxin- und PCB-Werte festgestellt worden. Die Eier sind bereits am Freitag durch den Erzeuger aus dem Handel zurückgerufen worden. Sie waren an Einzelhändler und Supermarktketten in Nordwestdeutschland, schwerpunktmäßig in Westfalen, geliefert worden.

Die betroffenen Eier tragen die Stempelnummern 1-DE-05 22462 und 1-DE-05 22461. Anhand der Stempelnummer auf den Eiern kann jeder nachvollziehen, ob belastete Eier gekauft wurden oder nicht. Der Kreis Borken geht davon aus, dass die Eier inzwischen weitestgehend aus den Supermarktregalen geräumt worden sind. Diese Eier und die Eier, die zurzeit noch anfallen, werden vernichtet. Eine akute Gesundheitsgefährdung ist nach dem derzeitigen Ermittlungsstand nicht gegeben. Werden im Einzelfall betroffene Lebensmittel verzehrt, so ist davon auszugehen, dass bei geringem Verzehr von belasteten Produkten keine Gesundheitsgefahren für Verbraucherinnen und Verbraucher bestehen. Allerdings können sich Dioxine bei längerer Aufnahme im Körper anreichern.

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Quelle:
Pressemitteilung von Donnerstag, 24. Mai 2012
Kreis Borken
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Mai 2012