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VIELFALT/084: SAVE eNews 1/2009 - Sicherung der Artenvielfalt (SAVE)


SAVE eNews 4/2008 - Freitag, 6. März 2009

Ein vierteljährlicher Informationsdienst der europäischen SAVE Foundation (Safeguard for Agricultural Varieties in Europe)


Europäisches Arche- & Rettungsnetzwerk für gefährdete Nutztierrassen (ELBARN) - Area Workshops

Im Zeitraum März bis Mai 2009 werden vier 'Area Workshops' die ELBARN Projektaktivitäten fortsetzen. ELBARN wurde mit einem "Zentralen Workshop" im Februar 2008 lanciert, bei dem Themen wie "Rettung und Quarantäne", "Charakterisierung der Arche- und Rettungszentren" sowie "Zuchtprogramme" und die "Vermarktung der Produkte bedrohter Nutztierrassen" in Arbeitsgruppen diskutiert wurden. Jede dieser Gruppen hatte Arbeitsgrundlagen zur Entwicklung von Richtlinien für diese Bereiche entwickelt. Diese wurden inzwischen zu Richtlinien erweitert und werden den Area Workshops vorgelegt.

Wie in den SAVE eNews 3/2008 angekündigt, wurde mittels Fragebogen der Status quo in jedem europäischen Land erhoben. Die Fragen reichten von solchen zu Richtlinien und Rasseverzeichnissen bis zu Vermarktungsprogrammen und Einrichtungen/Orten für mögliche "Arche-Zentren". Dieser Fragebogen wird als Datenquelle zur Bestimmung der primären Bedürfnisse der jeweiligen Gebiete genutzt. Die Diskussionen bei den Workshops werden auf dem für die jeweiligen Gebiete identifiziertem Bedarf und den erwähnten Richtlinien basieren. Die Vortragenden werden relevante Informationen präsentieren, die auf Erfahrungen oder Vorschriften basieren. So sollen die Workshop-Teilnehmer in die Lage versetzt werden, Aktionspläne für ihr Gebiet zu entwickeln. Das Projektziel des paneuropäischen Projektes ELBARN ist es, ein Netz von Institutionen zu schaffen, die aktiv in der in-situ Erhaltung autochthoner Rassen mitarbeiten. Das Projekt möchte in jeder europäischen Region die benötigte Infrastruktur und Logistik für das "Worst-Case Scenario" vorbereiten.

SAVE begann seine Aufgabe mit der Website www.arca-net.info, wo Institutionen, die alte und gefährdete Nutztierrassen und Kulturpflanzen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen, sich einem europäisches Netzwerk ähnlicher Institutionen, dem ARCA-Net, anschließen können. Für das Projekt ELBARN wird das ARCA-Net ausgebaut und verbessert. Es wird eine breite Auswahl an Rassebeschreibungen enthalten, die Geschichte und Characteristika der gezeigten Nutztierrassen beschreiben, sowie eine interaktive Karte und verbesserte Suchfunktionen aufweisen. Die Bereitstellung des ARCA-Net wird in den SAVE eNews bekanntgegeben. Um die Langzeitziele eines funktionierenden ELBARN zu erreichen, wird jedes Gebiet einen massgeschneiderten Aktionsplan entwickeln. Synergien mit dem Globalen Aktionsplan werden diskutiert, um Aktionen zu koordinieren.

Im Rahmen der Workshops werden Arbeitsgruppen die Aktionspläne diskutieren, im Besonderen die folgenden Themen:

Rettungsstationen: Wie können Nukleusbestände gerettet werden. Diese Diskussion schließt auch die Identifikation und den Aufbau von Rettungsstationen im Gebiet ein, die gesetzlichen Hürden, die in diesem Rahmen auftauchen können, die Identifikation und Erfassung von Nutztierrassen im Gebiet.
Nachhaltigkeit: Praktische Umsetzung der ELBARN Richtlinien. Diese Diskussion schließt auch die Archehöfe ein - wie kann eine solche Einrichtung aufgebaut werden, wie kann sie profitabel arbeiten, Vermarktung von Produkten, Zusammenarbeit mit Schulen.

Diese Diskussionen, zusammen mit allgemeinen Diskussionen zu den Aktionsplänen, werden in einen Entwurf des jeweiligen Aktionsplanes münden. Die Workshop-Ziele sind:

Die Entwicklung von Aktionsplänen
Identifikation von Kontaktmöglichkeiten im Gebiet für all jene, die Informationen benötigen oder betreffend gefährdete Rassen alarmieren wollen.
Schaffung von Netzwerken mit dem Ziel zur stärkeren Zusammenarbeit
Informationsaustausch zur Registrierung und Erfassung von Nutztierrassen


Möchten Sie an einem Workshop teilnehmen?

Die Workshops richten sich an einen großen Kreis von Akteuren - von Ministerien zu Zuchtorganisationen, NGOs, Landwirten und Archehöfen.

Wenn Sie Interesse haben, an einem Workshop teilzunehmen, kontaktieren Sie SAVE: office@save-foundation.net

Area Workshop Nord & Westeuropa: Gent, Belgien, 5.-7. März 2009
Area Nordost & Zentraleuropa: Roznov, Tschechien, 27.-29. März 2009
Area Workshop Mittelmeer: Agerola, Italien, 24.-26. April 2009
Area Workshop Südosteuropa: Bulgarien, 7.-10. Mai 2009

Das ELBARN-Projekt übernimmt die Kosten für 2 Hotelübernachtungen. Reisekosten können auf Anfrage erstattet werden. Bitte füllen Sie vor der Registrierung den ELBARN Fragebogen aus (zumindest die für Sie relevanten Fragen), denn er ist Grundlage und wichtiger Teil der Arbeit in den Workshops. Der Fragebogen kann direkt online in der englische Fassung ausgefüllt (Link: http://tinyurl.com/5qy33n) oder als Dokument in 19 verschiedenen Sprachen heruntergeladen werden (Link: http://tinyurl.com/djazbr).

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit so vielen Akteuren wie möglich, um gemeinsam ein Europäisches Arche- und Rettungs-Netzwerk zu schaffen! Das ELBARN Projekt wird von der EU-Kommission gefördert und von der Schweiz kofinanziert.


Erfolgreiche Rettung gefährdeter Nutztierrassen:

Richtlinien einer transnationalen ELBARN Arbeitsgruppe

Im Rahmen des paneuropäischen Projektes ELBARN wurden transnationale Arbeitsgruppen mit der Aufgabe betraut, Stellungnahmen und Richtlinien für verschiedene Themenbereiche im Rahmen der in-situ/on-farm Haltung seltener Nutztierrassen auszuarbeiten. Die aus Fachleuten zum Thema bestehende Arbeitsgruppe hat folgende Richtlinie entwickelt, die für einen weiten Kreis von Interessenten von Bedeutung sein könnte:

Richtlinien zur Rettung seltener Rassen Prinzipien - Rettung ist zeitlich begrenzt.

Rettungsmassnahmen werden in Notfällen ergriffen.
Professionalität Rettungsmassnahmen sollten in professioneller Weise durchgeführt werden. Zu diesem Zweck identifiziert ein Netz von Fachleuten und Akteuren die Bedürfnisse und die vorhandenen Kenntnisse über betroffene Rassen und Varietäten zur Planung und Umsetzung der Rettungsmassnahmen.
Aufbau von Notfallfonds

Notfallfonds werden während eines Monitoring Prozesses in einem Land oder einer Region benötigt, aber auch in Ländern mit gut funktionierender Erhaltungsinfrastruktur. Auch hier können Notfälle auftauchen, z.B. wenn ein Züchter die Haltung aufgeben muss, oder im Fall natürlicher Katastrophen oder Krankheiten. Hier könnten Finanzmittel, die für die Keulung von Tieren im Seuchenfall zur Verfügung stehen, für Notfallerhaltungsmassnahmen genutzt werden.


Rettungszentrum für Karakachan Rassen in Vlahi, Bulgarien

- Verifizierung der geretteten Rasse

Die Rasse der zu rettenden Tiere muss verifiziert werden. Falls dafür nicht genug Zeit zur Verfügung steht, muss ein Experte eine Art erster Identifikation durchführen und die genaue Verifizierung muss möglichst schnell nach der Rettungsaktion folgen.

- Ex situ Erhaltung (in Genbanken)

Ex-situ Konservierung (Lagerung, Sammlung und Kryokonservierung von Samen, Eizellen, Embryonen etc.) ist letztes Mittel und Rückversicherung der Erhaltung. Vorraussetzungen für die erfolgreiche Rettung einer seltenen Rasse

- Präventionsmassnahmen

Es ist wichtig, Massnahmen zu ergreifen bevor eine Rettungsaktion notwendig wird: Rassen sollten sobald als möglich pro Land und/oder Region definiert und überwacht werden. Ein dezentralisiertes System zur Identifikation regionaler Rassen und Varietäten ist erforderlich. Zur Charakterisierung sollten morphologische, funktionale und kulturelle Aspekte in Betracht gezogen werden.

- Nationales Komitee

Identifikation der Rassen und Varietäten sollte durch ein Nationales Komitee für tiergenetische Ressourcen durchgeführt werden. Die Zusammensetzung dieses Komitees sollte multidisziplinär sein, und den offiziell ernannten Nationalen Koordinator für ANGR jedes Landes sowie NGO-Vertreter, Vertreter von Naturschutzorganisationen und solchen, die sich um die Erhaltung des kulturellen Erbes bemühen, einschließen. Dieses Komitee sollte eng mit ELBARN zusammenarbeiten.

- Referenzpunkt

Ein nationaler (oder regionaler) Referenzpunkt oder Kontaktperson ist erforderlich, mit allen verfügbaren Informationen zu Rassen und Varietäten eines Landes. Dieser sollte auch den Veterinärdiensten und der Öffentlichkeit bekannt sein und eng mit ELBARN zusammenarbeiten.

- Fortbildung von Tierärzten

Tierärzte sollten zum Thema "Seltene Nutztierassen" fortgebildet werden, um die Rassen identifizieren und Informationen an die Öffentlichkeit weitergeben zu können.

- Erhaltungswert

Der Erhaltungswert von Nutztieren kann nicht immer sofort verifiziert werden. Daher sollte eine Verifizierung des Erhaltungswertes nach Abschluss der Rettungsaktion so bald als möglich erfolgen.

- Schwellenwert für eine Rettungsaktion

Der niedrigste Schwellenwert für eine Rettungsaktion muss definiert werden. Dies kann nicht mit einer generellen Definition erfolgen. Verschiedene Faktoren haben einen Einfluss auf den Schwellenwert des Handlungsbedarf. Im Falle seltener Rassen findet ein Aussterben bereits vor dem Tod der letzten Individuen statt. Für den niedrigsten Schwellenwert spielen Faktoren wie die Situation der Herde und der Halter, Anzahl weiblicher und männlicher reproduktionsfähiger Tiere, natürliche, geschichtliche und kulturelle Faktoren eine Rolle. Daher sind die oben erwähnten Nationalen Komitees and der Nationale Referenzpunkt wichtige entscheidungstragende Einheiten.

- Anforderungen an Rettungszentren

Um eine Rasse, eine Herde oder eine Gruppe seltener Nutztiere verstellen zu können, muss ein geeignetes Rettungszentrum identifiziert werden.

Anforderungen sind:
- Frei verfügbarer Raum (Stall, Weide, Auslauf)
- Flexibilität im Hinblick auf hygienischen Status, Möglichkeit zur Isolation
- Bereitschaft zur Zusammenarbeit und Abschluss von Verträgen
- Registrierung als Rettungszentrum

Ein Rettungszentrum sollte den Charakter eines Archehofes mit freien Kapazitäten haben. Betriebe, die mit öffentlichen Geldern betrieben werden wie z.B. Staatsbetriebe, Universitätsbetriebe etc. können oft Platz zur Aufnahme von Tieren verfügbar machen. Diese Information muss in der ELBARN Datenbank im Netz der Beteiligten gespeichert werden. Mit dem Rettungszentrum muss ein schriftlicher Vertrag abgeschlossen werden.

Dieser Vertrag sollte die Verpflichtung beinhalten, über jegliche Änderung des Status, Verfügbarkeit von Platz usw. zu informieren. Ein Beispielvertrag soll im Rahmen von ELBARN (Gebietsaktivitäten) ausgearbeitet werden. Der offizielle Gesundheitsstatus des Rettungszentrums als Ganzem könnte durch die Aufnahme von Tieren mit unbekannter Gesundheit gefährdet werden. Dies ist wichtig in Seuchen- und Krankheitsfällen wie z.B. Maedi Visna, CAE, Brucellose, Tuberkulose etc. Die für die Vorschriften zuständigen Stellen müssen in den Prozess eingebunden werden. Auch die entsprechenden Stellen für den Beginn des Rehabilitierungsprozesses sollten identifiziert werden (Zuchtorganisationen, staatliche Stellen). Nach der Rettungsaktion sollte der Re-Integrationsprozess der Rasse, z.B. in ein Zuchtprogramm, sofort nach der Feststellung des Erhaltungswertes beginnen.


Der Rettungsprozess

Das ideale Rettungsszenario für seltene Rassen sieht in etwa so aus: Jemand findet eine Herde mit speziellem Exterieur. Diese Person kontaktiert z.B. einen Tierarzt. Dieser Tierarzt informiert den nationalen Referenzpunkt und nutzt die ELBARN Datenbank für weitere Informationen und für eine erste Verifizierung der Rasse (ist es eine gefährdete Rasse?). Die Situation wird durch die Recherche klarer. Sollte eine Rettungsaktion erforderlich sein, sind die besten nahegelegenen Arche- und Rettungszentren zu identifizieren. Ein Vertrag wird abgeschlossen. Die Herde kann umgestellt werden. Danach findet eine präzise Erhebung des Erhaltungswertes statt und eine permanente Unterbringungsmöglichkeit muss gefunden werden. Ein Zuchtbuch wird etabliert und der Reintegrationsprozess kann beginnen. Möglichkeiten zur Herdbuchführung und Datensammlung sollten vorhanden sein.


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Kurznachrichten

SAVE Foundation erhält "Specialised Consultative Status" bei der FAO

Nach vielen Jahren der Kooperation auf Basis eines "Consultative Status" hat die FAO-Direktion der SAVE Foundation nun den "Specialised Consultative Status" gewährt. Das bedeutet für SAVE Foundation, dass nunmehr nicht nur ein Beobachter zu entsprechenden technischen Sitzungen entsandt werden kann, sondern dass die Stiftung Memoranden zu sachrelevanten Aspekten des FAO-Programmes, die von gegenseitigem Interesse sind, einreichen kann. SAVE kann nun auch Beobachter zu Konferenz-Sessionen sowie, in entsprechenden Fällen, auch zu Ratssitzungen entsenden.

Die SAVE Foundation ihrerseits wird mit den entsprechenden Bereichen der FAO zusammenarbeiten, um Aktivitäten zu koordinieren, Repräsentanten der FAO werden zu SAVE-Sitzungen eingeladen und können sich in diesem Rahmen aktiv einbringen. SAVE unterstützt die FAO-Programme und Aktivitäten durch entsprechende Massnahmen in der Öffentlichkeitsarbeit. Dieses Agreement soll die bestehende fruchtbare Zusammenarbeit im beiderseitigen Interesse noch verstärken.


ITWG 5.Sitzung

Die 5. Sitzung der Arbeitsgruppe tiergenetische Resourcen "Intergovernmental Technical Working Group on Animal Genetic Resources for Food and Agriculture" (2009) fand vom 28.-30. Januar 2009 in Rom statt. SAVE nahm an dieser Sitzung als Beobachter teil und stellte im Rahmenprogramm das ELBARN-Projekt "Europäisches Arche- und Rettungs-Netzwerk" vor.

Vorsorgemassnahmen für bedrohte Rassen sind ein wichtiger Bestandteil der Sicherung einer nachhaltigen zukünftigen Erhaltung dieser Rassen. Ohne angepasste Notfallpläne für seltene Rassen, die im Fall eines Krankheitsausbruches oder anderer Notfälle greifen, ist es unwahrscheinlich, dass diese oft vergessenen Tiere geschützt werden können. Der Verlust jedes einzelnen Tieres einer gefährdeten Population reduziert die Wahrscheinlichkeit des Überlebens dieser Rasse. Wenn die in-situ Erhaltung traditioneller Nutztierrassen erfolgreich sein soll, müssen Notfallsysteme etabliert werden. Daher lenkt SAVE im Rahmen des ELBARN Projektes den Fokus auf diese Notwendigkeit und bietet gleichzeitig eine praktische Lösung für das Problem.

Link zur FAO-website: http://tinyurl.com/bx4pkx ELBARN Website: www.elbarn.net


Weiterbildung in "Genetic resource policies and conservation strategies"

Vom 6.-17. April 2009 organisieren Wageningen International und das niederländische Zentrum für Genetische Ressourcen einen Weiterbildungskurs zu "Genetic resources policies and conservation strategies" (Politiken für genetische Ressourcen und Erhaltungsstrategien). Der Kurs ist besonders zugeschnitten auf Projekt-Koordinatoren, leitende Mitarbeiter, Manager, Trainer, Programmleiter und andere Verantwortliche, die die Erhaltung und Nutzung genetischer Ressourcen vorantreiben wollen. Anmeldeschluss ist der 6. März 2009. Link: http://tinyurl.com/cfnbwv


ICT Ensure Workshop - "Club of Rome" in Zusammenarbeit mit der UNESCO

Anlässlich eines Treffens des Club of Rome am Sitz der UNESCO in Paris am 15.1.2009 (http://www.clubofrome.at/news/paris.html) trug SAVE Foundation mit einer Präsentation ihrer Tätigkeiten im Bereich "Networking Agrobiodiversity (Vernetzung Agrobiodiversität)" bei. Das ICT-ENSURE Projekt (http://ict-ensure.tugraz.at/content/index.php) und der Club of Rome - European Support Centre (http://www.clubofrome.at/) organisierten das Treffen. Thema der Veranstaltung war der Gebrauch von Informations- und Kommunikationstechnologien im Bereich des Monitorings von Biodiversität und deren Erhaltung für die Landwirtschaft. Im Rahmen des Vortrages wurde die IT-bezogene Arbeit des SAVE-Netzwerkes skizziert und die Netzwerkarbeit mit Agrobiodiversity Net wurde erklärt. Die Zuhörerschaft erhielt zudem eine Einführung zu den Online-Datenbanken ARCA-Net und ELBARN (Europäisches Arche- und Rettungs-Netzwerk). Die Voraussetzungen zur Netzwerkarbeit wurden erwähnt wie auch die SAVE-Visionen zur Arbeitsteilung ("Sharing the Load") zwischen Staatsorganen/Wissenschaft/NGOs. Einige der Forderungen an die EU-Kommission wie z.B. die Unterstützung eines EU-weiten Portals, Hilfe bei der Übersetzung in weitere europäische Sprachen sowie Unterstützung bei der Entwicklung einer Marke für Produkte seltener Nutztierrassen und Kulturpflanzen wurden thematisiert.


Die krumme Gurke ist wieder da:

EU-Kommission erlaubt Verkauf von 'unförmigem' Obst und Gemüse Regeln über die Größe und Form von Obst und Gemüse werden der Vergangenheit angehören, nachdem die EU-Mitgliedstaaten über die Vorschläge der Kommission abgestimmt hatten, spezifische Vermarktungsnormen für 26 Arten Obst und Gemüse aufzuheben. Die Initiative der Kommission, diese Normen abzuschaffen, ist ein wichtiges Element der laufenden Bemühungen, die EU-Regeln zu straffen und zu vereinfachen sowie die Bürokratie abzubauen. Für 10 Obst- und Gemüsearten, worunter Äpfel, Erdbeeren und Tomaten, werden die Vermarktungsnormen erhalten bleiben. Doch auch für diese 10 Obst- und Gemüsearten könnten die Mitgliedstaaten zum ersten Mal den Verkauf von Erzeugnissen erlauben, die nicht den Normen entsprechen, solange diese entsprechend gekennzeichnet sind, um sie von den Erzeugnissen der Güteklassen Extra, I und II zu unterscheiden. Die neuen Regeln werden es den einzelstaatlichen Behörden mit anderen Worten ermöglichen, den Verkauf von allem Obst und Gemüse unabhängig von Größe und Form zu gestatten. Die Kommission wird diese Änderungen nun formell verabschieden und per 1. Juli 2009 in Kraft setzen (http://tinyurl.com/ae786f).


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Veranstaltungen (Auszug)

5.-7. März:
ELBARN Area Workshop Nordwest Europa in Gent, Belgien.
Kontakt: jef_aerts@telenet.be; Web: http://www.elbarn.net

18.-19. März:
Erster GLOBALDIV Workshop "Ein Überblick über Biodiversität und deren Erhaltung bei Nutztieren" in Bydgoszcz, Polen.
Kontakt: elena.murelli@unicatt.it; Web: http://www.globaldiv.eu

23.-24. März:
"Heritage Care through Active Citizenship", Europäische Konferenz von Basisorganisation
aktiv im weitesten Bereich der Kulturgütererhaltung. In Mechelen, Belgien.
Web: http://www.heritageorganisations.eu

26.-28. März:
ELBARN Area Workshop Zentral- & Nordost Europa in Roznov pod Radhostem, Tschechien.
Kontakt: anja.zimmermann2@gmx.de; Web: http://www.elbarn.net

2.-5. April:
Schau gefährdeter Vorarlberger Rassen anlässlich der Dornbirner Frühjahrsmesse; Dornbirn, Österreich.
Kontakt: markus@stadelmann.biz

3.-5. April:
Internationale Tagung zur Wollverarbeitung und 20-Jahr-Jubiläum ATELIER,
in Noyers sur Jabron (Alpes de Haute-Provence), Frankreich.
Web: http://pagesperso-orange.fr/atelier.laine, Kontakt: atelier5@orange.fr

24.-26. April:
ELBARN Area Workshop Mittelmeer-Raum in Agerola (bei Neapel), Italien.
Kontakt: laura.milone@gmail.com; Web: http://www.elbarn.net

5.-7. Mai:
Europäische Tagung "Wolle von hier und andernorts" über Erfahrungen mit der Wollverarbeitung; in Cernier, Schweiz.
Web: http://pagesperso-orange.fr/atelier.laine, Kontakt: atelier5@orange.fr

7.-10. Mai:
ELBARN Area Workshop Südosteuropa, Nähe Blagoevgrad, Bulgarien.
Kontakt: markus.dressnandt@euronatur.org; Web: http://www.elbarn.net

17.-19. Juni:
Internationale Konferenz "Technologie und Management zur Sicherstellung von nachhaltiger Landwirtschaft,
Agrosystemen, Forstwirtschaft und Sicherheit" in Reggio Calabria, Italien.
Web: http://www.ciosta.unirc.it

12.-16. Juli:
IALE Konferenz 2009: "Europäische Landschaften im Wandel:
Herausforderungen für Landschafts-Ökologie und -Management", Salzburg. Österreich.
Kontakt: secretariat@iale2009.eu; Web: http://www.iale2009.eu/

20.-23. August:
Jahrestagung von SAVE Foundation und SAVE Netzwerk in Gent, Belgien.
Besuch der EU-Institutionen in Brüssel und der Living Heritage Expo
der belgischen Partnerorganisation SLE (siehe nachfolgende Zeile).
Kontakt: info@monitoring.eu.com

23. August:
13. Jahres-Expo "Lebendiges Erbgut" in der Provinzdomäne Puyenbroeck in Wachtebeke, Gent, Belgien.
Alle gefährdeten belgischen Rassen werden aufgeführt.
Kontakt: staf.vandenbergh@skynet.be, Web: http://www.sle.be

8.-10. September:
"Responding to the challenge of a changing world". 2. "World Seed Conference" in Rom, Italien,
Thema "Die Rolle von neuen Pflanzensorten und qualitativ hochstehendem Saatgut in der Landwirtschaft".
http://www.worldseedconference.org

29. September:
Europäischer Tag der AgroBiodiversität (EAD). PR-Anlass zur Förderung der AgroBiodiversität.
Verschiedene Aktivitäten der SAVE Netzwerk-Organisationen und anderer Stakeholder,
dieses Jahr zum Thema "Arche-Einrichtungen" in ihren jeweiligen Ländern.
Kontakt: info@monitoring.eu.com


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Sie können die SAVE eNews von folgender URL als PDF herunterladen:
http://www.save-foundation.net/deutsch/PDF/news/SAVE_eNews_

Den Inhalt des Newsletters finden Sie zudem auf der Aktualitätenseite unseres Webauftrittes:
http://www.save-foundation.net/deutsch/aktuell.htm

Arche-Netzwerk: http://www.arca-net.info
Fruit+Berry Network: http://www.fruit-net.info
Agrobiodiversity.Net: http://www.agrobiodiversity.net


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Quelle:
SAVE eNews 1/2009, 06.03.2009
Elektronischer Infodienst der SAVE Foundation
Herausgeber:
SAVE Foundation, Head Office
Joseph-Belli-Weg 5, D-78467 Konstanz, Deutschland
E-Mail: office@save-foundation.net
Internet: http://www.save-foundation.net


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. März 2009