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WALD/178: "Langfristige ökologische Waldentwicklung" - Stand 40 Jahre nach Orkan "Quimburga" (NMELV)


Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung - 9. November 2012

40 Jahre nach Orkan "Quimburga"

Forstminister Lindemann würdigt ökologischen Wiederaufbau



Hannover. Zeitzeugen werden den Ausnahmeorkan "Quimburga", der sich in den Vormittagsstunden des 13. November 1972 über Norddeutschland austobte, nicht vergessen. Allein in Niedersachsen wurden 16 Millionen Kubikmeter Holz geworfen. "Der zerstörerische Orkan war für Niedersachsens Wälder eine Katastrophe, aber sie bot die Chance standortgerechte und naturnahe Mischwälder aufzubauen. Unsere Wälder sind heute viel laubholzreicher und stabiler als 1972", so Forstminister Gert Lindemann.

Die damaligen Erfahrungen mit dem Orkan sind wenig später in das parteiübergreifend getragene Regierungsprogramm "LÖWE" für die "Langfristige ökologische Waldentwicklung" eingeflossen, nach dem der niedersächsische Landeswald seit über zwanzig Jahren naturnah bewirtschaftet wird. "Im LÖWE-Programm setzen wir den vor 40 Jahren eingeschlagenen Weg des ökologischen Umbaus dauerhaft fort", so Minister Lindemann.

Seit Einführung des LÖWE-Programms hat sich im Landeswald der Anteil der Mischbestände mit hohen Buchenanteilen von einst 31% auf heute 56% nahezu verdoppelt, dazu wurden rund 57 Millionen junge Buchen gepflanzt. Damit wird der Buchenanteil im Landeswald auf 25% anwachsen. Das LÖWE-Programm sichert auch den Erhalt alter und seltener Bäume unserer Wälder. Der Anteil dieser im Naturhaushalt besonders wertvollen über 160 Jahre alten Buchenwälder hat sich in den Landesforsten seit 1991 auf rund 5.300 Hektar mehr als verdoppelt. Ein weiterer Baustein ist die Anreicherung der Wälder mit Totholz und Habitatbäumen zur natürlichen Entwicklung, dadurch verzichten die Landesforsten auf die Nutzung von über drei Millionen Kubikmeter Holz.

"Durch das Prinzip »Schutz durch Nutzung« gelingt es uns, Erholung, biologische Vielfalt und Ernte des nachwachsenden Rohstoffes Holz auf gleicher Fläche zu verwirklichen. Nur so kann unsere Forstwirtschaft gleichzeitig ihre unverzichtbaren Beiträge zum Klimaschutz, zur Energiewende und zum Naturschutz leisten", fasst Lindemann das Prinzip von LÖWE zusammen.

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Quelle:
Pressemitteilung, 09.11.2012
Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft,
Verbraucherschutz und Landesentwicklung
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. November 2012