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INITIATIVE/387: Rothaargebirge - Pflege und Erhalt seltener Bergheiden (UN-Dekade Biologische Vielfalt)


UN-Dekade Biologische Vielfalt - 24. Mai 2018

Pflege und Erhalt seltener Bergheiden

UN-Dekade Biologische Vielfalt zeichnet Projekt "Bergheiden im Rothaargebirge" aus


Korbach, 25. Mai 2018 - Hoch- oder Bergheiden sind in Europa nur noch vereinzelt zu finden. Sie bilden Lebensräume für seltene Pflanzen- und Tierarten wie Arnika oder den Raubwürger. Im Gebiet der hessisch-westfälischen Landesgrenze erstrecken sich auf 190 Hektar noch 50 dieser wertvollen Bergheideflächen. Da jedoch kaum noch eine Bewirtschaftung stattfindet, wird diese historische Kulturlandschaft langsam durch eine natürliche Wiederbewaldung verdrängt. Das Projekt "Bergheiden im Rothaargebirge" möchte dem entgegenwirken und den ökologischen Zustand der Heideflächen im Naturpark Diemelsee und im Naturpark Sauerland-Rothaargebirge verbessern.

Dazu soll unter anderem die regionale, soziale Schäferei beitragen, bei der auch Personen mit körperlicher oder geistiger Behinderung einen betreuten Arbeitsplatz erhalten. Die Bewirtschaftung mit Schafen und Ziegen verhindert dabei den Aufwuchs von Gehölzen. Ein weiteres Ziel besteht darin, neue Heideflächen zu schaffen und bestehende besser zu vernetzen. Dafür arbeiten der Naturpark Diemelsee und der Naturpark Sauerland-Rothaargebirge als Projektträger eng zusammen. Unterstützt werden sie vom Naturschutzzentrum Biologische Station Hochsauerlandkreis und der Universität Osnabrück.

Landschaftsökologen der Universität dokumentieren, wie sich der Bestand von Pflanzen und Tieren auf den Heideflächen im Laufe des Projekts verändert, das mit der Heideblüte 2017 gestartet ist und über vier Jahre läuft. Ein weiteres Anliegen der Projektträger ist, Konflikte zwischen verschiedenen Interessengruppen vor Ort, wie dem Naturschutz und dem Tourismus, zu klären. Denn die Heidelandschaften sind bei vielen als Orte der Erholung beliebt.

In den Augen der Jury der UN-Dekade liefert das Projekt durch die Renaturierung der Heideflächen einen besonders wichtigen Beitrag zur Bewahrung biologischer Vielfalt: Es trage dazu bei, ökologisch wertvolle und sehr selten gewordene Lebensräume in einem Mittelgebirge zu erhalten, begründet sie ihre Auszeichnung. Zudem lobt sie die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung bei der Landbewirtschaftung.

Über die UN-Dekade Biologische Vielfalt

Mit der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011-2020 ruft die Staatengemeinschaft die Weltöffentlichkeit auf, sich stärker für die biologische Vielfalt einzusetzen. Sie will die Bedeutung der Biodiversität für unser Leben und Wirtschaften bewusster machen und persönliches Handeln zum Schutz und Erhalt der Vielfalt der Arten, Lebensräume und Gene anstoßen. Hintergrund ist ein kontinuierlicher Rückgang an Biodiversität in fast allen Ländern der Erde.

In Deutschland werden im Rahmen der UN-Dekade Projekte und Beiträge ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung, nachhaltige Nutzung und Vermittlung der biologischen Vielfalt einsetzen. Zusätzlich zum regulären Wettbewerb zeichnet die UN-Dekade seit 2017 im Rahmen des Sonderwettbewerbs "Soziale Natur - Natur für alle" auch vorbildliche Projekte aus, die das soziale Miteinander fördern und gleichzeitig einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten.

Bewerben können sich Einzelpersonen oder -initiativen, institutionelle Projektträger wie Verbände, Stiftungen und Unternehmen sowie staatliche und nicht-staatliche Organisationen. Die Bewerbung erfolgt über die Webseite der UN-Dekade. Über die Auszeichnung entscheidet eine Fachjury.



Weitere Informationen

Projektvorstellung auf der UN-Dekade-Webseite:
https://www.undekade-biologischevielfalt.de/index.php?id=49&tx_lnv_pi1%5Bwettbewerb%5D=2195&tx_lnv_pi1%5Baction%5D=show&tx_lnv_pi1%5Bcontroller%5D=Wettbewerb&no_cache=1

Projektträger (u.a.)
Naturschutzzentrum - Biologischen Station - Hochsauerlandkreis
Am Rothaarsteig 3
59929 Brilon

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Quelle:
Presseinformation, 24.05.2018
UN-Dekade Biologische Vielfalt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 0228 977 34 42
E-Mail: presse(at)undekade-biologischevielfalt.de
Internet: www.undekade-biologischevielfalt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Juni 2018

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