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POLITIK/336: Rotmilan-Schutzprojekt soll Lebensräume sichern (BfN)


Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

Gemeinsame Pressemitteilung - Berlin/Bonn, 12. Mai 2014

Rotmilan-Schutzprojekt soll Lebensräume sichern



Mehr als die Hälfte aller weltweit vorkommenden Rotmilane brüten in Deutschland. Der Bestand geht jedoch seit Jahren zurück. Ein neues Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt soll durch praktische Maßnahmen und Beratung der Landwirtschaft die Brut- und Lebensbedingungen für die Greifvogelart verbessern.

"Bis 2020 soll die Population des Rotmilans wieder deutlich ansteigen. Dafür müssen wir ihm vor allem bessere Lebensbedingungen in der Agrarlandschaft bieten. Das neue Rotmilan-Projekt zielt daher auf Veränderungen bei der Förderung der Landwirtschaft ab. Die Landschaft soll wieder rotmilanfreundlicher werden. Das wird am Ende nicht nur den Greifvögeln helfen, sondern auch vielen anderen bedrohten Arten", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, bei der offiziellen Auftaktveranstaltung des Projekts in Magdeburg.

"Der Rotmilan ist eine rein europäische Art. Die hohe Brutvogelanzahl in Deutschland bedeutet eine besondere Verantwortung unseres Landes für deren Schutz und Förderung. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass die entsprechenden ökologischen Strukturen erhalten bleiben, um auch den Rotmilan erhalten zu können", sagte BfN-Präsidentin Beate Jessel.

Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium mit 1,8 Mio. Euro aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz fachlich begleitet. Die Gesamtkoordination des Projekts mit insgesamt 14 Teilvorhaben in acht Bundesländern übernimmt der Deutsche Verband für Landschaftspflege. Die Deutsche Wildtier Stiftung ist zuständig für die projektübergreifende Öffentlichkeitsarbeit. Der Erfolg der durchgeführten Schutzmaßnahmen wird vom Dachverband Deutscher Avifaunisten ausgewertet.

Der Rotmilan ist angewiesen auf abwechslungsreiche und kleinstrukturierte Landschaften. Doch durch die fortschreitende Intensivierung der Landwirtschaft findet er diese Lebensräume immer seltener. Um für den Greifvogel die Nahrungssuche und Aufzucht seiner Jungvögel wieder zu sichern, beraten in diesem Projekt Expertinnen und Experten die Landwirtschaft in elf Projektregionen zu Möglichkeiten einer rotmilanfreundlicheren Landnutzung. Außerdem sorgen sie für den Erhalt entsprechender Strukturen und die Neuanpflanzung von Brutbäumen. Der Grünlandanteil soll in den Projektgebieten erhöht und der Anbau von Hackfrüchten und Luzernen gefördert werden. Von den durchgeführten Maßnahmen können neben dem Rotmilan auch viele andere, teilweise bedrohte Tierarten profitieren. Begleitend soll zum Beispiel mit einer Wanderausstellung die Bevölkerung für den Rotmilan begeistert werden.

Hintergrund
Das Bundesprogramm "Biologische Vielfalt"

Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Informationen und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.


Weitere Informationen zum Bundesprogramm:
www.biologischevielfalt.de/bundesprogramm.html

Weitere Informationen zum Projekt unter:
http://bundesprogramm.biologischevielfalt.de/bp_pj_rotmilan.html

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Quelle:
Pressemitteilung, 12.05.2014
Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Konstantinstr. 110, 53179 Bonn
Tel.: 0228/8491-1034, Fax: 0228/8491-1039
Internet: www.bfn.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Mai 2014