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SCHUTZGEBIET/606: Startschuß für Naturschutzgroßprojekt "Altmühlleiten" in Bayern (BfN)


Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Pressemitteilung - Bonn, 20. November 2009

Gemeinsame Pressemitteilung BfN und Zweckverband NSG Altmühlleiten

Startschuss für die Umsetzung des Naturschutzgroßprojektes "Altmühlleiten", Bayern


Eichstätt/Bonn, 20.11.09 Das Bundesamt für Naturschutz (BfN), das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit und der Zweckverband haben heute gemeinsam das "Naturschutzgroßprojekt "Altmühlleiten" gestartet. Ziel des Projektes ist es, die vorhandene hohe Arten- und Strukturvielfalt dieser historischen Kulturlandschaft zu erhalten und zu entwickeln.

Das "Naturschutzgroßprojekt Altmühlleiten" ist ein Glücksfall für den Naturschutz in Deutschland. Wir leisten gemeinsam mit dem Freistaat Bayern und dem Zweckverband "Naturschutzgroßprojekt Altmühlleiten" einen bedeutenden Beitrag zur dauerhaften Sicherung einer einmaligen Kulturlandschaft und zum Erhalt unseres nationalen Naturerbes", sagte Thomas Graner, Zentralbereichsleiter des BfN.

"Dass die Altmühlleiten nicht nur mit zu den landschaftlich schönsten Gebieten Deutschlands gehören, sondern auch zu den naturschutzfachlich wertvollsten, ist unbestritten. Mit dem heutigen Tag sind Finanzierung und politischer Wille gesichert, diese Prädikatslandschaft mit großem Potenzial zu erhalten und weiter positiv zu entwickeln. Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Ziele in den nächsten acht Jahren erfolgreich umsetzen können", so der Zweckverbandsvorsitzende, Landrat Anton Knapp.

Nach der Planungs- und Überprüfungsphase beginnt nun die achtjährige Umsetzungsphase des Projektes. Der Bund beteiligt sich mit 65 Prozent in einer Höhe von rund 3.8 Millionen Euro an den Kosten von rund 5.9 Millionen Euro. Das Naturschutzgroßprojekt "Altmühlleiten" umfasst eine Fläche von 3.824 Hektar. Die Mager-, Trocken- und Felsrasen des Altmühltales gehören zu den wertvollsten Vorkommen in deutschen Mittelgebirgen. Im Projektgebiet leben viele bedrohten Arten, wie die Wimperfledermaus, der Apollofalter, die Pfingstnelke, der Kreuzenzian, das Zwergsonnenröschen und die nur dort vorkommende Art des Arnolds-Habichtskraut. In den nächsten Jahren werden standortfremde Baumarten entnommen und standortheimische Laubbaumarten eingebracht. Die Magerrasenflächen werden entbuscht und mit Schafen und Ziegen beweidet und offengehalten.

Hierfür muss eine Wasserversorgung durch zusätzliche Hydranten und den Ankauf von mobilen Tränkewagen gewährleistet werden. Darüber hinaus sollen rund 130 Hektar Flächen gekauft werden.

"Das Projekt "Altmühlleiten" ist ein hervorragendes Beispiel, wie der Schutz der historischen Kulturlandschaft die Arten- und Strukturvielfalt des Gebietes erhalten kann. Dabei ist es uns ein wichtiges Anliegen, dass das Projekt weiterhin gemeinsam mit der örtlichen Bevölkerung, den Landnutzern und den bestehenden Landschaftspflegeverbänden umgesetzt wird", betonte Thomas Graner.

Hintergrund:
Mit "chance.natur", der Bundesförderung für "Naturschutzgroßprojekte" trägt der Bund dazu bei großflächige, gesamtstaatlich repräsentative Landschaften mit besonders wertvollen Lebensräumen für bedrohte Tier- und Pflanzenarten langfristig zu sichern. Dabei verpflichten sich das jeweils zuständige Bundesland sowie die Projektträger - auch über die begrenzte Bundesförderung hinaus - zu einem nachhaltigen Schutz und einer naturverträglichen Entwicklung des Projektgebietes. Seit nunmehr 30 Jahren hat der Bund bisher 41 abgeschlossene und 32 derzeit laufende Naturschutzgroßprojekte mit mittlerweile 390 Millionen Euro unterstützt. Die Mittel stammen aus dem Haushalt des Bundesumweltministeriums. Die Projekte werden durch das Bundesamt für Naturschutz betreut.

weitere Informationen: www.altmuehlleiten.de


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Quelle:
BfN-Pressemitteilung, 20.11.2009
Herausgeber: Bundesamt für Naturschutz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. November 2009