Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit - Berlin, 26. Juli 2018
Vorbild im Weltnetz der UNESCO-Biosphärengebiete
Thüringer Wald erhält besonderes Lob aus Indonesien
Die Verdoppelung der Fläche des Thüringer Waldes hat ihre Bestätigung für das weltweite Netz der Biosphärenreservate erhalten. Dieses Netz umfasst nun 686 UNESCO-Biosphärenreservate in 122 Ländern. Der Internationale UNESCO-Koordinierungsrat "Mensch und Biosphäre" (MAB) hatte bei seiner Jahrestagung in Palembang (Indonesien) dem deutschen Gebiet die Erfüllung der strengen Kriterien bestätigt. Gleichzeitig wurde die Entwicklung des Gebietes als vorbildlich für alle Biosphärengebiete weltweit hervorgehoben. Insgesamt hatte das MAB-Gremium 24 neue Gebiete weltweit bestätigt. Sieben Gebiete haben ihre Anerkennung verloren.
Inka Gnittke, Vorsitzende des deutschen MAB-Nationalkomitees beim Bundesumweltministerium: "Der Koordinierungsrat hat mit seinen Beschlüssen das Weltnetz nachhaltiger Modellregionen sehr gestärkt. Der Dialogprozess im Thüringer Wald wurde als international beispielhaft hervorgehoben. Das zeigt, dass Deutschland das UNESCO Programms "Der Mensch und die Biosphäre" vorbildlich umsetzt. Denn Biosphärenreservate sind wichtig für die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeits-Agenda 2030. Vergessen wir dabei aber auch nicht: Sie sind auch wunderschöne Regionen Deutschlands."
Der Thüringer Wald leistet in Deutschland und international Pionierarbeit mit innovativen Strategien für nachhaltigen Tourismus und Maßnahmen zum demographischen Wandel. Umweltschutz geht hier Hand in Hand mit wirtschaftlichem Ertrag. Mit der Verdoppelung der Fläche erfüllt das Gebiet nun auch die Kernanforderung für Biosphärenreservate von 300 Quadratkilometern Fläche. Das Biosphärenreservat Thüringer Wald wie auch die Flusslandschaft Elbe feiern 2019 ihr 40-jähriges Bestehen. Sie sind die zwei ältesten Biosphären in Deutschland. Beide Gebiete sind 1979 auf Vorschlag der ehemaligen DDR aus den UNESCO-Biosphärenreservaten Vessertal und Steckby-Lödderitzer Forst hervorgegangen.
Hintergrund:
Biosphärenreservat Thüringer Wald
Das Biosphärenreservat Thüringer Wald liegt zwischen Ilmenau, Oberhof,
Schleusingen, Suhl und Masserberg. Durch den Beschluss verdoppelt sich
die Fläche des Biosphärenreservats Thüringer Wald auf 337
Quadratkilometer. Ein großer Teil des Mittelgebirges ist von Buchen-
und Fichtenwäldern bedeckt, in den Tälern finden sich artenreiche
Wiesen und Weideflächen. Seltene Tierarten wie der Schwarzstorch oder
der Feuersalamander sind hier beheimatet. Der bekannte Fernwanderweg
"Rennsteig" durchquert das Biosphärenreservat Thüringer Wald auf 25
Kilometern Länge und erschließt das Gebiet auch touristisch. In einem
dreijährigen moderierten Beteiligungsprozess hatten die
Verantwortlichen gemeinsam mit Kommunen, Unternehmen, Bürgerinnen und
Bürgern den Vorschlag zur Erweiterung des Gebiets erarbeitet.
Das UNESCO-Programm "Der Mensch und die Biosphäre (MAB)"
UNESCO-Biosphärenreservate zeigen, wie der Reichtum der Natur und der
Kulturlandschaften durch eine nachhaltige wirtschaftliche Nutzung
erhalten werden kann. In Deutschland arbeiten 16
UNESCO-Biosphärenreservate als Modellregionen für nachhaltige
Entwicklung mit
686 Biosphärenreservaten weltweit zusammen. Strenger Naturschutz in
Kernzonen geht einher mit der Entwicklung und Förderung nachhaltiger
Wirtschaftsweisen auf dem Großteil der Fläche. Deutschlandweit
verzeichnen die Biosphärenreservate jährlich insgesamt rund 65
Millionen Besucher, die einen Bruttoumsatz von knapp drei Milliarden
Euro bewirken. Der Internationale MAB-Koordinierungsrat entscheidet
jährlich über die Anerkennung von Biosphärenreservaten und überprüft
alle zehn Jahre die Qualität der bereits bestehenden Gebiete. Bis
Freitag berät er in Palembang über die Anerkennung weiterer
Biosphärenreservate weltweit.
Weitere Informationen:
MAB-Nationalkomitee:
www.bmu.de/PM7837 (März 2018)
Geschäftsstelle des MAB-Nationalkomitees:
https://www.bfn.de/themen/internationaler-naturschutz/abkommen-und-programme/steckbriefe-internationales/mab/mab-komitee.html
UNESCO:
www.unesco.de/kultur-und-natur/biosphaerenreservate/biosphaerenreservate-deutschland
Die 24 neuen Gebiete:
https://www.unesco.de/kultur-und-natur/biosphaerenreservate/biosphaerenreservate-weltweit/24-neue-biosphaerenreservate
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Quelle:
Pressedienst Nr. 159/18, 26.07.2018
Herausgeber: Bundesumweltministerium (BMU)
Arbeitsgruppe Presse, Öffentlichkeitsarbeit, Neue Medien
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Telefon: 030 18 305-0, Fax: 030/18 305-2044
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Internet: www.bmub.bund.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Juli 2018
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