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STANDPUNKT/326: Belastung für Kleinverbraucher - Entlastung für den Atomkonzern Urenco (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 22. November 2012

Strompreise:

Belastung für Kleinverbraucher - Entlastung für den Atomkonzern Urenco



Marita Wagner (Die Linke) und Udo Buchholz (Grün Alternative Liste - GAL) haben die sofortige Beendigung der Subventionierung des Atomkonzerns Urenco mittels der Stromnetzentgeltverordnung gefordert. Wagner und Buchholz sind Ratsmitglieder in Gronau und engagieren sich gemeinsam im Gronauer Bündnis gegen die Urananreicherungsanlage.

Derzeit werden die Kleinverbraucher, zu denen auch die mittelständischen Unternehmen zählen, davon unterrichtet, dass die Strompreise deutlich erhöht werden müssen. Doch kaum jemand versteht, warum das so ist. Da wird suggeriert, dass die erneuerbaren Energien, und damit verbunden der Ausstieg aus der Atomenergie, schuld an der Verteuerung sei. Schaut man aber mal hinter die Kulissen, stellt man fest, dass die Betriebe, die tatsächlich oder scheinbar viel Strom benötigen, von der Stromnetzentgeltverordnung befreit sind.

2011 trat die Stromnetzentgeltverordnung in Kraft, die stromintensive Unternehmen von der Zahlung der Netzentgelte befreit. Wer mehr als 7.000 Arbeitsstunden und 10 Gigawatt Strom pro Jahr abnimmt, kann befreit werden. Die Stromversorger geben diese Netzpreise an die Endnutzer, also die Verbraucher und kleinen Unternehmen weiter. Sie werden also auf die übrigen Endkunden umgelegt.

Und damit ist man dann bei dem angeblich kostengünstigen Atomstrom angelangt. Dass auch die Atomkonzerne dazu beitragen, dass die "kleinen" Leute mehr für den Strom zahlen müssen, sieht man an einer Meldung der Frankfurter Rundschau vom 20.11.2012: "Auch der Uranhersteller Urenco aus Gronau hat sich befreien lassen und zahlt nun 939 000 Euro weniger."(1)

Bei ca. 47.000 Einwohner in Gronau bedeutet dies eine Belastung von ca. 20 Euro pro Person, nicht Haushalt, im Jahr. Und die Genehmigung der Befreiung ist am 24.7.2012 rückwirkend ab dem 1.1.2011 beschlossen worden, so eine Information der Bundesnetzagentur. (2)

Diese Subventionierung muss sofort beendet werden.

Weitere Informationen zur Urananreicherungsanlage in Gronau
und zu den damit verbundenen Urantransporten unter
www.aku-gronau.de
www.urantransport.de

(1) www.fr-online.de/wirtschaft/strompreis-grossunternehmen-sparen-sich-netzgebuehren,1472780,20921872.html
(2) www.bundesnetzagentur.de/DE/DieBundesnetzagentur/Beschlusskammern/1BK-Geschaeftszeichen-Datenbank/BK4-GZ/2011/2011_600bis699/BK4-11-639_BKV/BK4-11-639_Entscheidung_BKV.html?nn=217976

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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 22.11.2012
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. November 2012