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STELLUNGNAHME/011: WWF-Stellungnahme zum aktuellen Hochwasser in Sachsen (WWF)


WWF Presse-Newsletter - 28.09.2010

WWF-Stellungnahme zum aktuellen Hochwasser in Sachsen


Frankfurt - Gegen Hochwasser aufgrund von langanhaltenden, großflächigen Starkregenfällen, wie sie in den vergangenen Tagen über dem gesamten Elbe-Einzugsgebiet zu beobachten waren, sind nach Einschätzung des WWF Deichrückverlegungen unverzichtbarer Bestandteil nachhaltiger Hochwasserschutzprogramme. "Wer bei Extremwetterereignissen die Folgen für Anwohner und Infrastruktur so gering wie möglich halten will, muss den Flüssen mehr Platz einräumen", sagt WWF-Hochwasserexperte Georg Rast. "Effektives Hochwassermanagement in Deutschland kann nur durch eine ausgewogenen Mischung aus Deichrückverlegungen und Poldern gewehrleistet werden." Besonders bei langanhaltenden Hochwasserwellen seien Polder allein vollkommen ungeeignet, um die Folgen abzumildern.

In den vergangenen Monaten war vor allem der Osten Deutschlands immer wieder von Hochwassern heimgesucht worden. Dies zeige, so der WWF, dass die beschlossenen und durchaus tragfähigen Konzepte zum Hochwassermanagement nun mit starker politischer Unterstützung umgesetzt werden müssen. "Sachsen-Anhalt beweist mit seinen Deichrückverlegungen, dass dies möglich ist", lobte Rast. Solche Maßnahmen ermöglichten zudem die Erreichung der Ziele, die durch die EU-Umweltrichtlinien (u. a. die Wasserrahmenrichtlinie) gesetzt sind. "Eine klassisch Win-Win-Situation", so Rast. "Der Zugriff auf Flächen ist dort unverzichtbar, wo es um eine Aufweitung des Abflussprofils geht. Man kann nicht auf Deichrückverlegungen verzichten, auch wenn solche Vorhaben aufgrund der bestehenden Landnutzung nicht immer einfach sind." Ausdrücklich lobt Rast in diesem Zusammenhang die grenzüberschreitende Arbeit der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE-MKOL), die Anfang Oktober ihr zwanzigjähriges Bestehen feiern kann.

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zu dieser Pressemeldung finden Sie hier
http://www.wwf.de/index.php?RDCT=73f96d78ec8a53a3a0d7


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Quelle:
WWF Presse-Newsletter, 28.09.2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. September 2010