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ATOM/011: Strahlende Wege - aus den Augen, aus dem Sinn ... (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 18. August 2014

Atom-Zug mit über 30 Urancontainern rollt durch Niedersachsen, NRW und Rheinland-Pfalz



(Bonn, Hamburg, Düsseldorf 18.08.2014) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) übt scharfe Kritik an einem Atomtransport, der am gestrigen Sonntag (17. August) auf dem Schienenweg Hamburg verlassen hat. Der Zug, der mehr als 30 Container mit Uranerz geladen hat, rollt als Transittransport quer durch Niedersachen, NRW und Rheinland Pfalz Richtung Frankreich. Aktuell (18. August, ca. 2.00 Uhr) befindet sich der Zug wahrscheinlich in Niedersachsen, mit Fahrtrichtung Osnabrück. In den frühen Morgenstunden könnte er dann Münster passieren um dann weiter quer durch NRW zu rollen. Sein Ziel ist vermutlich eine Uranfabrik in Malvesi (Frankreich).

Der BBU warnt vor den Gefahren, die mit dem Urantransport verbunden sind. Und der Umweltverband kritisiert mit Nachdruck "die Politik der Geheimniskrämerei und der Verschleierung, die gerade bei diesem Transport deutlich wird", so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.

Nach Informationen des NDR sollte der Zug mit seiner Nuklearfracht am heutigen Montag starten. Der Atomtransport wurde aber bereits am gestrigen Sonntag kurz nach dessen Abfahrt beobachtet.

Quellen:

http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Senat-raeumt-Fehler-bei-Atomtransport-ein,atomtransport146.html

http://umweltfairaendern.de/

Erst durch Recherchen mehrer Anti-Atomkraft-Initiativen wurde in den letzten Tagen die Ankunft des Urans über den Seeweg in Hamburg bekannt. Norddeutsche Initiativen, aber auch Initiativen im Münsterland sowie im Rheinland, gehen davon aus, dass das Uran von Hamburg über die Bahnstrecke Bremen-Osnabrück-Münster-Hamm-Hagen-Wuppertal-Köln-Bonn-Koblenz-Trier- Saarbrücken Richtung Südfrankreich transportiert wird. Dort soll es dann in Malvesi weiter verarbeitet werden. Vermutlich kommt zumindest ein Teil davon später zur weiteren Verarbeitung zurück nach Nordrhein-Westfalen, damit es in der Urananreicherungsanlage in Gronau zum Einsatz kommen kann.

Angesichts unkalkulierbarer Risiken fordert der BBU erneut das Verbot jeglicher Atomtransporte und grundlegend die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen und Atomkraftwerke. Der international engagierte Verband betont, dass Atomtransporte auf dem Seeweg, aber auch an Land, mit Gefahren für die Bevölkerung verbunden sind. In diesem Zusammenhang weist der BBU darauf hin, dass bei Bahn- und LKW-Transporten mit Nuklearfracht die möglichen Hilfskräfte an den Transportstecken, z. B. das DRK und die Feuerwehren, im Vorfeld nicht über die Atomtransporte informiert werden.

Weitere Informationen zum Thema Atomtransporte u. a. unter:
http://www.urantransport.de
http://aabhh.noblogs.org
http://umweltfairaendern.de
http://www.bbu-online.de
http://sofa-ms.de/home.html
http://antiatomplenum.blogsport.de

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.

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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 18.08.2014
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. August 2014