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WALD/053: Hambacher Forst - Baustellen (Bürgerinitiative Arnoldsweiler-Merzenich)


Bürgerinitiative Arnoldsweiler-Merzenich

Pressemitteilung vom 7. April 2013

Containerterminal und Logistikzentrum Düren: Bürger haben zahlreiche Fragen im Gepäck



Am Mittwoch den 10.04. präsentiert Professor Michael Gramm im öffentlichen Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt seinen Endbericht "Wirtschaftliche Effekte eines Güterverkehrs- und Verteilzentrums für die Stadt Düren" im Burgau-Gymnasium, Schulaula, Karl-Arnold-Straße 5 ab 17:00 Uhr mit anschließender Fragestunde.

Im Vorfeld hat sich vergangenen Donnerstag eine Arbeitsgruppe der Bürgerinitiative Arnoldsweiler-Merzenich mit rund 20 unmittelbar betroffenen Menschen aus Merzenich, Arnoldsweiler, Niederzier, Grüngürtel und Düren-Ost getroffen, um über den bereits auf der Internetseite der Stadt Düren veröffentlichten Bericht zu diskutieren.

"Anstatt Antworten zu der Frage nach positiven Effekten für die Stadt Düren durch die Ansiedlung von Logistik zu liefern, wirft der Bericht von Professor Gramm eine Vielzahl von Fragen auf", sagt Frank A. In mehreren Kleingruppen wurde daher ein Fragenkatalog entworfen, um die vom Ausschussvorsitzenden zur Verfügung gestellte Zeit für eine offene Frage- und Diskussionsrunde mit Professor Gramm bestmöglich nutzen zu können.

Nach dem Treffen fasste Lars O. das sich aus dem Grammschen Bericht ergebende Szenario wie folgt zusammen: "Die Beeinträchtigung der umliegenden Wohnbebauung und Anwohner durch die angedachten Planflächen (vgl. Abbildung 1) ist massiv. Insbesondere Arnoldsweiler wird komplett eingekesselt und verliert jegliche Zukunftsperspektive. Das werden wir in dieser Form nicht hinnehmen!"

"Gegen großflächige Schall-Emission, extrem ansteigendem LKW Verkehr, Lichtverschmutzung bei Nacht, erhöhtes Staubaufkommen von versiegelten Flächen und erhöhte Kriminalität wie beispielsweise am Terminal Eifeltor gibt es keine geeigneten Schutzmaßnahmen", meint Sabine E. aus Düren.

Für Heiner R. aus Merzenich stellt sich die Gesamtsituation zudem wie nachfolgend beschrieben dar: "Da es immer noch keine Informationsveranstaltung für Arnoldsweiler gab, haben viele Einwohner noch nicht realisiert, was auf sie zukommen wird. Die Menschen werden so lange wie möglich im Dunkeln stehen gelassen. Veröffentlicht werden verharmlosende und falsche Darstellungen, anstatt die eigentlichen Entwürfe zu präsentieren. Die Dürener Politik hat anscheinend nichts aus Stuttgart21 gelernt und erachtet es zudem auch nicht für nötig, sich an die Maßgaben des Handbuches für gute Bürgerbeteiligung des Bundesverkehrsministeriums zu halten, das eine frühzeitige und transparente Einbeziehung der Bürger vorsieht."

Schließlich fordert Manfred E. alle betroffenen Bürger auf sich aktiv zu beteiligen. Nach dem Motto: Nur wer nichts tut hat von vornherein verloren.

© Bürgerinitiative Arnoldsweiler-Merzenich

Abbildung 1: Bimodales Güterverkehrszentrum Düren, eigene Darstellung nach Flächenangaben der Planer
© Bürgerinitiative Arnoldsweiler-Merzenich


Die Bürgerinitiative Arnoldsweiler-Merzenich

Die gemeinsame Bürgerinitiative Arnoldsweiler-Merzenich wurde in der jetzigen Form am 29.2012 als Reaktion auf ein mögliches Containerterminal zwischen den beiden Orten gegründet. Sie spiegelt das gemeinsame Interesse beider Ortschaften wieder, das aufgrund von heranrückendem Tagebau Hambach und Verlegung der Autobahn letzte verbleibende Areal mit ländlichem Charakter zu erhalten und einer weiteren Belastung der Anwohner durch ein Industrie- und Gewerbegebiete klar entgegenzutreten.

Mittlerweile haben sich der Bürgerinitiative weitere betroffene Anwohner aus den Stadtteilen Birkesdorf und Grüngürtel angeschlossen. Die Gruppe steht somit inzwischen für die Interessen von mehr als 15.000 Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Düren und der Gemeinde Merzenich ein.

Die Initiative spricht sich nicht grundsätzlich gegen die Ansiedlung von Containerterminals aus. Sie hält aber eine Investition von mehr als 50 Mio. an diesem Standort für falsch, da er zu konfliktreich ist. In der Städteregion Aachen gibt es bereits erschlossene Alternativen. Eine Potentialanalyse vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik aus dem Jahr 2010 benennt deutlich 4 Ausschlusskriterien für die Standortwahl. Der Standort Düren erfüllt zwar alle vier Kriterien, wurde dennoch aus bislang unbekannten Gründen auf Platz 1 gesetzt.

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Quelle:
Bürgerinitiative Arnoldsweiler-Merzenich
Pressemitteilung vom 7. April 2013
E-Mail: info@arnoldsweiler-merzenich.de
Internet: www.arnoldsweiler-merzenich.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. April 2013