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FORSCHUNG/381: BIOACID - Tagung des nationalen Forschungsprogramms zur Ozeanversauerung (Uni Bremen)


Universität Bremen - 19. September 2011 RO

BIOACID: Tagung des nationalen Forschungsprogramms zur Ozeanversauerung findet an der Uni Bremen statt

Über 100 Meereswissenschaftler kommen vom 26. bis 30. September in die Hansestadt


Der zunehmende Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre lässt nicht nur die Temperaturen steigen, sondern auch die Ozeane saurer werden. Die Bedeutung dieses Phänomens mit möglicherweise weitreichenden Folgen für marine Ökosysteme wurde erst vor wenigen Jahren von den Meereswissenschaftlern erkannt. Sie befürchten, dass durch die Versauerung Kalkstrukturen von Krebsen, Muscheln oder auch Korallenriffen brüchig werden. In dem Verbundprojekt BIOACID haben sich 14 Partnerinstitutionen sowie ein Unternehmen aus dem Bereich der Sensortechnologie zusammengeschlossen, um die Folgen für Lebensgemeinschaften und Nahrungsnetze intensiv zu erforschen. Vom 26. bis 30. September 2011 werden nun die unter dem Dach von BIOACID arbeitenden Meeresbiologen, -chemiker und -physiker sowie Molekularbiologen, Paläontologen und Mathematiker an der Universität Bremen und dem Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie zusammenkommen, um über ihre neuen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Versauerungs-Forschung, sowie über neue Messtechniken zu berichten.

BIOACID steht für die englische Abkürzung für "Biological Impacts of Ocean ACIDification". Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 8,9 Millionen Euro in der ersten Projektphase gefördert. Die Universität Bremen ist mit dem Informationssystem PANGAEA©, welches am Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) betrieben wird, für die zentrale Datenverwaltung des Gesamtprojekts verantwortlich. Ferner beteiligt sich die Arbeitsgruppe Meeresbotanik am Fachbereich Biologie/Chemie der Uni Bremen mit einem Forschungsprojekt zum Einfluss der Ozeanversauerung auf Großalgen der gemäßigten und tropischen Regionen an dem Vorhaben. Mit BIOACID hat Deutschland eine Vorreiterrolle in der internationalen Meeresforschung übernommen.

Die zunehmende Versauerung der Ozeane durch steigenden Kohlendioxid-Ausstoß lässt sich bereits heute zweifelsfrei belegen. Die Geschwindigkeit, mit der der Säuregrad des Meerwassers aktuell steigt, ist dabei beispiellos in den vergangenen 20 Millionen Jahren. Welche Konsequenzen dieser Prozess für die Ökosysteme im Meer und damit auch für den Menschen birgt, ist allerdings noch weitgehend unklar. Von der Fischerei bis hin zum Tourismus - viele Wirtschaftsbranchen, die ihren Lebensunterhalt vom Meer erzielen, werden von der Entwicklung betroffen sein. Die Studien in BIOACID werden in Nord- und Ostsee, sowie in den Tropen und den Polarregionen durchgeführt, dabei werden Versauerungseffekte auf mikroskopisch kleine Planktonalgen bis hin zu komplexen Riffökosystemen studiert.


Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Biologie/Chemie
-Meeresbotanik-
Prof. Dr. Kai Bischof
Tel.: 0421 218 63050
Fax: 0421 218 63055
E-Mail kbischof@uni-bremen.de

Weitere Informationen in Englisch unter:
http://www.bioacid.de


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Quelle:
Universität Bremen
Pressemitteilung Nr. 270, 19.09.2011
Pressestelle
Tel.: 0421/218-60150, Fax: 0421/218-60152
E-Mail: presse@uni-bremen.de
Internet: ww.uni-bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. September 2011