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SCHADSTOFFE/093: VSR-Gewässerschutz fordert Verbot für Benzotriazole in Spülmaschinentabs (VSR)


VSR-Gewässerschutz e.V. - 13. Februar 2013

Benzotriazole als Silberschutz in Geschirrspülreinigern können die Kläranlagen nur ungenügend entfernen

VSR-Gewässerschutz fordert ein Verbot für diese Stoffe in Spülmaschinentabs



Spülmaschinentabs sind dafür ausgelegt, dass man möglichst alles Geschirr und Besteck in der Geschirrspülmaschine reinigen lassen kann. Um auch bei Silberbesteck ein gutes Spülergebnis zu erhalten werden den Spülmitteln Benzotriazole als Silberanlaufschutz zugesetzt. Diese sind nicht nur in den Multitabs enthalten, sondern auch in Tabs bei denen noch Salz und Glarspüler zugesetzt werden muss. "Die meisten Haushalte benutzen im Alltag kein Silber. Daher ist es völlig unnötig, wenn gängige Geschirrspülreiniger Benzotriazole enthalten." so die Dipl.-Oecotrophologin Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz.

In allen Flüssen in Deutschland sind diese Korrosionsschutzmittel inzwischen zu finden. Dazu tragen industrielle und kommunale Einleitungen bei. In kommunalen Kläranlagen stammen diese hauptsächlich vom Silberanlaufschutz aus Spülmaschinenreinigern. Bei der Abwasserreinigung können die Stoffe bisher nur ungenügend entfernt werden und gelangen so in die Flüsse. Benzotriazole sind als wassergefährdend, fischgiftig und langfristig schädlich für Wasserorganismen eingestuft. Schwer abbaubare Stoffe wie Benzotriazol erschweren im Unterlauf des Rheins die Produktion von Trinkwasser aus Rheinwasser." so die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR), in der Vertreter des Verkehrsministerium und des Umweltministerium mitarbeiten. Wenn es erst mal in den Wasserkreislauf gelangt ist, kann es nur sehr kostenaufwendig aus dem Trinkwasser entfernt werden. Die gängige Trinkwasserreinigung reicht für solche Mikroverunreinigungen nicht mehr aus.

Der VSR-Gewässerschutz fordert, dass Benzotriazole in den Spülmaschinentabs verboten werden. Anstatt dessen sollen sie im Bedarfsfall, wenn wirklich größere Mengen an Silber gespült werden müssen, extra zudosiert werden können. Bei kleineren Mengen rät Susanne Bareiß-Gülzow das Silberbesteck von Hand zu spülen. Die meisten anderen Bestecke brauchen kein Korrosionsschutzmittel, da sie aus Edelstahl bestehen. Die Korrosionsbeständigkeit des Edelstahls wird dadurch erreicht, dass sich auf seiner Oberfläche eine sehr dünne Schicht Chromoxid bildet, die nicht mit dem Auge erkennbar ist.

Der VSR-Gewässerschutz kritisiert, dass der Verbraucher bei vielen Spülmaschinentabs noch nicht mal erkennen kann, dass Benzotriazole zugesetzt werden. Viele Anbieter, die ihr Produkt mit Silberschutz ausweisen, geben die verwendeten Stoffe nicht bei den Inhaltsstoffen an. Die Politik ist gefordert Gefahren für die Umwelt, die der Verbraucher nicht erkennen kann abzuwenden.

Geldern, den 13. Februar 2013


siehe hierzu auch den Auswertungsbericht Nr. 183 der IKSR:
Biozide und Korrosionsschutzmittel
http://www.iksr.org/uploads/media/Bericht_Nr._183d.pdf

weitere Informationen zu Benzotriazolen unter
http://www.vsr-gewaesserschutz.de/10.html

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Quelle:
Pressemitteilung vom 13.02.2013
VSR-Gewässerschutz e. V.
Egmondstr. 5, 47608 Geldern
Tel.: 02831/980281, Fax: 02831/976526
E-Mail: VSR-Information@VSR-Gewässerschutz.de
Internet: www.VSR-Gewässerschutz.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Februar 2013