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ERSTAUFLAGE/598: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2602 (SB)


Die Todringer von Orontes

Michael Marcus Thurner

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2602


Doppelgalaxis Chanda, Morpheus-System, Planet Orontes: Der überraschend erfolgte Angriff der aus Erdhöhlen hervorgekrochenen Roboter läßt ahnen, daß der Orontes getaufte Glutplanet, in dessen oberen Atmosphärenbereichen Hyperwirbel toben, für die aus der Milchstraße kommenden Flüchtlinge noch manche Überraschung birgt. Nach der Flucht vor den Dosanthi in die unbekannte Doppelgalaxis Chanda und der Notlandung der von Perry Rhodan gesteuerten MIKRU-JON mit dem angekoppelten, vom feindlichen Beschuß schwer beschädigten, 1300 Meter langen BASIS-Beiboot CHISHOLM an einem der Pole des Planeten erweisen sich die hochempfindlichen Meßinstrumente des Obeliskenraumers als völlig unzureichend. Schiffsavatar Mikru vermag keinerlei Energiequellen aufzuspüren, die, wie die Existenz der Roboter beweist, vorhanden sein müssen. Der Hyperphysiker Nemo Partijan nennt dieses Phänomen eine Hyperisolierung, die es unmöglich macht, unterhalb der Planetenoberfläche irgend etwas zu entdecken. Erschwerend kommt die unbekannte Strahlung dieser Galaxis hinzu, die nicht nur den weiblichen Schiffsavatar in seiner Leistung behindert, sondern auch Guckys Parafähigkeiten beeinträchtigt.

Die Reparatur des BASIS-Tenders und damit der Aufenthalt am mit 50 Grad Celsius kühlsten Bereich des Glutplaneten wird für die insgesamt 823 Crewmitglieder und Passagiere der beider Raumschiffe noch eine Weile dauern, daher schickt Perry Rhodan ein dreiköpfiges Erkundungskommando ins sauerstoffarme Höhlenlabyrinth. In immer tiefere Bereiche stoßen die ertrusische Sicherheitsoffizierin Sinaid Velderbilt, der über Antipara- Fähigkeiten verfügende Bandleader Rynol Cog-Láar und Gucky vor, als plötzlich Stichflammen den Ilt einhüllen. Dessen SERUN-Schutzschirm wird jedoch kaum belastet. Ein kleines lurchartiges Wesen stellt sich als feuerspeiender Minidrache mit Parafähigkeiten heraus. Gucky-Olm sei ein passender Name, findet der Entdecker des Viechs.

An einem anderen Ort tief unterhalb der Planetenoberfläche: Die zum Versammlungsort Gekrochenen wiegen im Gleichklang ihre dicken, länglichen Körper hin und her, lauschen Batritza, dem derzeitigen Favoriten der Klanmutter, der von Invasoren berichtet und den Klan auffordert, die zehn fähigsten Todringer in den Kampf zu schicken. Auch der vom Lehrvater Perpelois besonders hart rangenommene, daher völlig erschöpfte Awkurow wird für den Angriff ausgewählt. Zuvor wird er aber ins Schlammbad befohlen, wo seine Wunden versorgt werden, so daß er dann mit 200 weiteren, mit Exoskeletten ausgerüsteten Kämpfern in die höher gelegenen Höhlengänge dem Feind entgegenkriechen kann. Das einer Riesenraupe ähnelnde Wesen ist der jüngste Todringer einer aus Veteranen bestehenden Kampfgruppe, deren gestrenger Führer Dorjanpol den neuen Rekruten eindringlich vor Fehlern und Disziplinlosigkeit warnt und ihn auf dem wegen der Lavaströme und sauerstofflosen Zonen gefahrvollen Weg nach oben immer als Ersten vorschickt.

Auf der Planetenoberfläche: Während sich der stellvertretende Kommandant der CHISHOLM, der Erste Offizier Bylyi Hüfenyr, ein Blue vom Volk der Latoser, gegen Perry Rhodans Überlegenheit meint behaupten zu müssen, wiegelt einer der Passagiere, Springerpatriarch Tongger Feszak von der Mehandor-Sippe, Mannschaften und Zivilisten gegen die Schiffsführung auf. Die junge TLD-Agentin Heatha Neroverde kann ihm durch geschicktes Verhalten Paroli bieten.

Partijan, der umtriebige Physiker, hält das Forschungspersonal auf Trab, um der unbekannten Strahlungszusammensetzung der Galaxis Chanda, die bei Mondra Diamonds luchsähnlichem Ramoz starke äußerliche Veränderungen auslösen und ein kleines Mädchen todkrank macht, auf die Spur zu kommen. Achtzehn soeben modifizierte PERIAN-Sonden werden durch die Hitzeorkane hindurch in den Weltraum geschickt, um die Hyperverwirbelungen zu untersuchen. Zu allen Sonden reißt der Kontakt ab - ein Mißerfolg mehr.

In 2.500 Metern Tiefe empfängt Gucky völlig fremdartige, aggressive Gedanken, ganz nahe. Sofort löschen die drei Höhlenerkunder ihre Scheinwerfer aus und gehen in Deckung. Ihre SERUN-Deflektoren funktionieren wegen der hyperisolierenden Tunnelwände ebensowenig wie die ausgesendeten Spionsonden. Lokalisieren können sie niemanden, auch nicht, als um sie herum Gesteinsbrocken explodieren.

Keine Strahlenschüsse, sondern Parakräfte bringen die drei Milchstraßenbewohner in höchste Gefahr, erkennt der Ilt: Ein sich krauchend fortbewegendes Wesen mit verschmähter Gabe formt, von anderen wird das Geformte in Wut versetzt, geschleudert, gelenkt, zur Sprengung gebracht. Einer sorgt für Unsichtbarkeit. Der bepelzte Zellaktivatorträger befiehlt sofort dem Anti Rynol, die Saiten seines Kitharon zu zupfen. An Katzenjaulen erinnernde, schrille Töne durchdringen das Dunkel, lähmen, behindern. Doch nur die speziellen Gaben der an den Tonfolgen massiv leidenden Angreifer werden beeinträchtigt, nicht die des Mausbibers. Der vermag endlich die Fremdwesen zu lokalisieren, deren Gedanken zu lesen, die ihre Absichten frühzeitig erkennbar machen, und damit die Riesenmaden mit ihren Multiparakräften in Schach zu halten. Ausgerechnet dem jüngsten dieser kriechenden Kampfeinheit, Awkurow, gelingt es, seine verschmähte Gabe, die Kryokinetik, schnell noch einzusetzen und Sinaid Velderbilt zu Eis erstarren zu lassen. Doch die stämmige Ertruserin überlebt dank des SERUNS und ausgerechnet durch die von ihr keineswegs geliebten, doch Antiparawirkung erzeugenden Gitarrenklänge. Ihre Einsatzfähigkeit ist schnell wieder hergestellt.

Endlich hat der Translator genügend Sprachinformationen gespeichert. Aber nur der Vereiser Awkurow erklärt sich bereit, mit diesen auf Stelzen balancierenden und mit in der Luft rumrudernden Extremitäten ausgestatteten Invasoren zu verhandeln, dabei den schrecklichen Einzahn, diesen Gedankendieb, sowie ihren Foltermeister mit seinem siebensaitigen, quälenden Werkzeug im Blick haltend. Das Pelzwesen mit dem gefährlich spitzen Zahn spricht von Notlandung und Kooperation und überzeugt den jungen Todringer, ihnen zu vertrauen und sogar den Kampfauftrag preiszugeben: Herbeiführung eines Vulkanausbruchs durch Umleitung der Lavaströme mit dem Ziel, die beiden Raumschiffe zu vernichten. Auch andere Kommandogruppen haben diesen Befehl, verrät die kooperative Riesenmade dann doch noch.

Nun zählt jede Sekunde. Gucky will mit dem Junior-Todringer schnellstens zur Klanmutter teleportieren und schlägt für die verbleibenden Kampfraupen das Paralysieren vor, doch Sinaid plädiert dafür, daß Rynol derweil aufspielt, um die gefährlichen Raupenwesen unter Kontrolle zu halten. Angesichts dieser Aussicht bitten die Todringer um die Gnade, paralysiert zu werden.

Der Ilt orientiert sich an Awkurows Gedanken, und so landen die beiden nach mehreren Teleportationen zielgenau ausgerechnet zu dem Zeitpunkt in der Kammer der Klanmutter, als diese gerade von ihrem Favoriten Batritza begattet wird. Die alte Mutterraupe, Syb ihr Name, erkennt die schamhafte Verlegenheit des Mausbibers und noch viel mehr, sie sieht und fühlt die Beweggründe der Raumfahrer, wägt diese mit der Gefahr vor der Weltengeißel ab und erklärt sich zur Zusammenarbeit bereit - vorerst. Alle zwecks Erzeugung eines Vulkanausbruchs hochgeschickten Kommandos werden von ihr zurückgerufen. Und der junge Todringer soll ins Raumschiff mitgenommen werden - als Sybs offizieller Beobachter. Insgeheim will die Klanmutter Awkurow in Sicherheit wissen, denn sie weiß, daß ihre anderen Kinder ihn wegen Verrats umbringen wollen.

4. Juli 2011