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ERSTAUFLAGE/656: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2660 (SB)


Christian Montillon

Die springenden Sterne

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2660



Verstecktes Miniaturuniversum: Die MIKRU-JON mit Perry Rhodan, Gucky, Navigator Quistus, der Anti Rynol Cog-Láar und dem Hyperwissenschaftler Nemo Partijan haben den Weg aus dem Miniaturuniversum herausgefunden, um mit Mannschaften des Verzweifelten Widerstands zurückzukehren und die versteckte Flotte zu bemannen. Der Kampf gegen QIN SHI hat oberste Priorität. Außerdem müssen sie die von der QIN-SHI-Garde entführte BASIS zurückerobern.

In dem vergessenen, uralten Versteck voller blauer Hyperkristalle, das auch auch Kalter Raum genannt wird, in dem 3472 unbemannte Raumschiffe in einer Stasis verharren, sind nur Ramoz, der sich von einem luchsartigen Tier in einen athletischen, orange behaarten Humanoiden verwandelt hat, und Perrys Gefährtin Mondra Diamond zurückgeblieben. Sie befinden sich in einem der uralten Raumer. Ramoz, dessen Geisteszustand wohl aufgrund seines zwölf Zentimeter weit aus dem Auge ragenden weißlich strahlenden Dornimplantats instabil wirkt, erinnert sich nach und nach an seine Zeit, bevor Mondra ihn in seiner Luchsgestalt im Museum der Halbspur-Changeure fand. Er, den der Bordcomputer des Uraltraumers als Seele der Flotte identifiziert hat, erzählt:

Doppelgalaxis Chalkada, Vergangenheit: Der junge Pilotenanwärter Ramoz vom Volk der Zasa steuert auf seinem Prüfungsflug seinen Mondsicheljäger tiefer als notwendig in ein aufgrund einer Anomalie äußerst instabiles Asteroidenfeld. Ein Crash mit einem dieser Gesteinsbrocken, die auf unberechenbaren Bahnen durchs All torkeln, kostet den jungen Zasa fast das Leben. Mit der havarierten Maschine, von der er einen Flügel absprengen mußte, kehrt Ramoz auf den Stützpunkt des Planeten Zasaonta zurück.

Der junge Anwärter muß sich vor einer Untersuchungskommission für seinen Leichtsinn verantworten. Ausgerechnet der Oraccameo Wörgut Gooswart, der Oberste Herr persönlich, stellt ihm die alles entscheidende Frage, die über sein weiteres Schicksal entscheidet: Warum sei er tiefer als für die Prüfung verlangt in das Asteroidenfeld geflogen? Weil er es könne, antwortet Ramoz nach kurzem Zögern.

Gooswart rafft seine schwarze Kutte enger um seinen dürren Skelettleib und erklärt seinem Schützling, daß er sei seit vielen Generationen der brillanteste Pilot. Das bedeute aber nicht, daß er wegen seiner Extratour ins Asteroidenfeld ungeschoren davonkomme. Der junge Zasa soll vier Wochen in Haft. Weitere sechs Wochen zusätzlich bekommt er wegen vorlauten Fragens aufgebrummt. Bevor Ramoz eingebuchtet wird, erzählt ihm der uralte Kuttenträger von dem Streben, in ihrer hyperphysikalisch aufgewühlten Doppelgalaxis Miniaturuniversen zu erschaffen.

Ramoz wird vorzeitig aus der Haft entlassen. Gooswart setzt ganz auf den grenzenlosen Ehrgeiz seines Musterschülers und stellt diesen vor die Wahl: Entweder akzeptiere er ein Augendornimplantat, das seine Fähigkeiten als Pilot noch überragender mache und zur Folge habe, daß seine Ausbildung vorzeitig abgeschlossen ist, oder er müsse die Pilotenschule verlassen. Letzteres kommt für den jungen Zasa überhaupt nicht in Frage. Er trägt jedoch die Bitte vor, daß sein Freund Sajon, der zweitbeste Pilot nach ihm, ebenfalls operiert wird.

Die Aufwertung der Fähigkeiten der Zasa beginnt. Der Operateur, eine buntschillernde, in einer wassergefüllten Bodenmulde treibende Qualle mit unaussprechlichem Namen, wechselt in einen energetischen Tank über und schwebt in den Operationssaal. Die beiden Versuchspersonen begleiten ihn. Er hantiert mit einem Dutzend Tentakeln an der Tankinnenseite und lenkt damit den Laserstrahl, durch den eine Millionen Nanochips auf die Netzhäute der beiden Probanden gepflanzt werden. Dann kommt das Skalpell zum Einsatz. Knochen krachen, als der Mediker bei den ehrgeizigen Pilotenanwärtern die Augendorne justiert.

Die beiden frisch Operierten können nun mit ihren neuen Sinnen in die Hyperstürme und Raum-Zeit-Falten, die in den Teilgalaxien Dosanta und Zasaonta wüten, hineinsehen und sind nicht mehr auf die Bordinstrumente angewiesen.

Schon bald werden Ramoz und Sajon auf eine überaus wichtige Rettungsmission geschickt. Ein über 1.000 Meter großer Würfelraumer mit hochrangigen Oraccameo an Bord hängt in einem Hyperorkan fest. Eine dieser riesigen Hyperschlünde, auch Viibad-Kluft genannt, nähert sich schnell. Ramoz und Sajon erreichen mit ihrem Flieger die Unglücksstelle um Sekunden zu spät. Mit ihren Augendornen registrieren sie den brennenden Sauerstoff, der sekundenlang aus dem zerbrechenden Sternenraumer, dessen Trümmer vom Schlund rückstandslos aufgesaugt werden, heraustritt. Das Schauspiel der Naturgewalten fesselt Ramoz, und er übersieht die Rettungsboote - ein Fehler, den er sich nicht verzeihen kann. Sein Freund Sajon, ihm in der Nutzung des Augendorns weit unterlegen, überblickt die Situation besser und entdeckt die Überlebenden des Infernos. Mit seinen erweiterten Sinnen greift Ramoz auf sämtliche Steuereinheiten der den Naturgewalten entkommenen acht Rettungseinheiten zu und steuert alle synchron aus der Gefahrenzone. Zurückgekehrt in den Stützpunkt wird Ramoz als heldenhafter Retter gefeiert.

In nächster Zeit agiert der Starpilot weit weniger draufgängerisch, hat er doch erfahren müssen, daß auch er, der Überlegene, der Ausnahmepilot und laut seinem Freund der größte Egomane, Fehler machen kann. Er ertränkt seine Zweifel, die er vor sich selbst niemals Versagensangst nennen würde, in reichlich Alkohol und sonstigen Ausschweifungen, ohne diese richtig genießen zu können. Dann kommt die Zeit, in der Ramoz sich wieder voll auf seinen Dienst konzentriert. Meisterhaft navigiert er seinen Sternenraumer durch die Hyperstürme und sammelt blaue Kristalle bester Qualität ein.

Auch Sajon erhält längst seine eigenen Raumflugaufträge. Als er einen dieser aus versteckten Miniaturuniversen gekommenen springenden Stern entdeckt, siegt seine Neugier und das Unglück nimmt seinen Lauf. Die Impulse, mit denen Sajon mittels seines Augendorns die riesige getarnte Kugel mit den bizarren Stachelaufbauten, von denen einige über 100 Kilometer hoch ins All ragen, anmessen will, lösen eine energetische Kettenreaktion aus und zerstören das gigantische robotische Gebilde, bei dem es sich um eine der vor Jahren in der Doppelgalaxis materialisierten, riesigen künstlichen Raumstationen handelt - ein Handelsstern und Teil eines Transportsystems zugleich.

Sajon wird wegen des von ihm verursachten gigantischen Schadens vor Gericht angeklagt und von Wörgut Gooswart verurteilt. In der Urteilsmulde vollstreckt ein Roboter mittels Infusion die Rückverwandlung Sajons in ein halbintelligentes, luchsartiges Tier. Ramoz muß mit ansehen, wie sich sein Freund in eine Raubkatze verwandelt, und erfährt auf diese Weise, daß auch er als ein solches, sich fünfdimensional orientierendes Tier geboren wurde. Er weiß nun, warum er sich nicht an die Zeit vor seiner Pilotenausbildung erinnern kann. Schockiert erkennt Ramoz, daß er lediglich der Zuchtreihe eines genialen Quallenwesens entstammt.

Der Starpilot versucht, die schreckliche Erinnerung an Sajons Rückverwandlung zu verdrängen. Dabei hilft ihm der Krieg, der ihr Sternensystem heimsucht. Ramoz bringt in den Vibaad-Klüften seine Robotdrohnen auf irrsinnige Geschwindigkeiten und auf Kollisionskurs mit den feindlichen Schlachtschiffen. Er lenkt seine Flieger-Hundertschaft synchron und siegt. Als bester aller Piloten verzeichnet er einen militärischen Erfolg nach dem anderen und wird zum Flottenkommandant befördert.

Während der Siegesfeier wird Ramoz erstmals auf Nijas, der hartnäckig seine Nähe sucht, aufmerksam. Ramoz fühlt sich belästigt und stellt den jungen Piloten zur Rede. Der versetzt ihm einen Schock, als er sich als sein einstiger Freund Sajon, der nach seiner Reduktion erneut in einen Humanoiden verwandelt wurde, zu erkennen gibt. Während des Krieges wollten die Oraccameo nicht auf Sajons Pilotenfähigkeiten verzichten und haben ihn vom Tier erneut in einen Humanoiden zurückverwandelt. Nun warnt Nijas vor den Oraccameo, von denen sie nur ausgenutzt würden. Die Kuttenträger streben die Unsterblichkeit an. Zu ihrem großen Plan gehört die Erschaffung einer Superintelligenz namens QIN SHI. Ramoz ärgert sich über das rebellische Gedankengut seines ehemaligen Freundes und ignoriert ihn künftig. Es dauert nicht lange, und Nijas wird auf einen Einsatz ohne Wiederkehr geschickt.

Ramoz, der nach erneuter Augendornoperation Tausende Raumschiffe zugleich zu steuern vermag, wird vom Obersten Herrn einbestellt. Der Uralte eröffnet ihm seine Pläne, die er in leuchtendsten Farben schmackhaft zu machen versucht. Ramoz erbittet zwei Tage Bedenkzeit. Die falsche Antwort. Ramoz kann dem unter Gooswarts Kutte hervorfliegenden handgroßen Robot nicht ausweichen, schon gar nicht der blitzschnell in seinen Hals gesetzten Injektion! Seine schmerzhafte Rückverwandlung in ein Luchswesen beginnt.

Miniaturuniversum, Gegenwart: Mondra weiß nicht, wie sie sich nun gegenüber Ramoz, der ihr seine Vergangenheit offenbart hat, verhalten soll. Sie versucht zu verstehen, wie sich Ramoz fühlt - als Zuchtergebnis eines Quallenwesens. Die Verwandlung in einen Humanoiden empfindet Ramoz als Fluch.

16. August 2012