Schattenblick → INFOPOOL → UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN


ERSTAUFLAGE/835: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2841 (SB)


Michelle Stern

Sturmland

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2841


Die ATLANC fliegt mit der Lizenz des Pensors in die Transgressionszone des Limbus ein, den Übergangsbereich zu den Jenzeitigen Landen, der eine Art raumzeitliche Membran darstellt, die sich um die eigentlichen Jenzeitigen Lande schließt. An Bord des von seiner Besatzung verlassenen Schiffes schreibt man den 9. Februar 2271 NGZ, was jedoch nicht allzuviel zu bedeuten hat, schließlich befindet sich Atlan auf der Reise zu einem Ort, der jenseits der Zeit liegt.

Bereits eine Minute nachdem das Schiff durch das KATAPULT der Ringwelt Andrabasch geflogen ist, landet es auch schon wieder. Und zwar im Sturmland. Der Pensor bezeichnet es als das "Sturmland, das auch ein anderes sein könnte". Die ATLANC steht auf einer Sand- und Stein-Wüste, die sich ins Unendliche ausdehnt. Mit den Meßinstrumenten des Richterschiffes ist es nicht möglich, die Ausdehnung zu erfassen. Obwohl sich kein Stäubchen zu rühren scheint, hat Atlan das Gefühl, als würde eine riesige Tsunami-Welle auf ihn zurasen, die immer schneller wird, aber niemals ankommt.

Der Pensor überredet Atlan, auszusteigen und sich das Land einmal anzuschauen. Der findet aber nichts anderes, als Sand, Steine und darüber einen pechschwarzen, vollkommen sternenlosen Himmel, der sich bedrückend auf den Betrachter auswirkt, zumal Atlan ständig die herannahende Monsterwelle spürt. Er kehrt zurück und verlangt vom Pensor, daß er wieder startet und zu den Jenzeitigen Landen weiterfliegt. Der behauptet aber, dazu außerstande zu sein. Es seien Atlans besondere Fähigkeiten, die sich nun bewähren müßten. Schließlich sei er derjenige, der bereits hinter den Materiequellen war. Doch Atlan kann sich an die Zeit, die er dort verbracht hat, trotz seines fotografischen Gedächtnisses nicht erinnern. Ein Umstand, der ihn zutiefst beunruhigt. Er kann noch nicht einmal sagen, ob er dort tatsächlich gewesen ist. Zwar hat der Koordinator von Andrabasch bei ihm einen symptomatischen septadimensionalen Schatten in der ÜBSEF-Konstante festgestellt, was dafür spräche, daß er an diesem Ort gewesen war, der Vektor dieses Schattens sei allerdings eigenartig. Das könnte bedeuten, daß er möglicherweise nicht hinter einer Materiequelle bei den Kosmokraten gewesen war, sondern hinter einer Materiesenke, wo die Chaotarchen herkommen. Wie auch immer, er weiß jedenfalls nicht, wie er seine ihm unbekannten Fähigkeiten dazu einsetzen soll, um zu den Jenzeitigen Landen zu gelangen. Obwohl der Pensor bereits mehrfach in den Jenzeitigen Landen war, kann er ihm nicht weiterhelfen. Dies sei Atlans Reise mit der ATLANC und nicht seine mit der WEYD'SHAN. Er, der Pensor, hätte nur die gültige Lizenz für den Weiterflug von Andrabasch beizusteuern gehabt. Nun sei es an Atlan, sich zu bewähren.

Dieser beschließt, das ANC um Hilfe zu bitten, und weckt Vogel Ziellos aus dem Kälteschlaf auf. Er hofft, mit seiner Hilfe über die Geniferenhaube Kontakt mit dem ANC aufnehmen zu können. Dieser Versuch führt jedoch auch nicht weiter. Das ANC ist ebenfalls nicht in der Lage, zu starten und in die Jenzeitigen Lande weiterzufliegen.

Es bleibt Atlan nichts anders übrig, als sich dem Sturmland zu stellen. Er untersucht die Sandschichten mit allen möglichen Meßmethoden, bohrt an etlichen Stellen in die Tiefe, um den Untergrund zu untersuchen. Ohne Ergebnis. Nur Sand und Steine.

Atlan träumt davon, als Junge der berühmten Dagorista Roe da Kaberna zu begegnen, die ihn auffordert, sich dem Yilld zu stellen. Doch das gefährliche Tier verschlingt ihn, weil er seinen Namen nicht nennen kann. Atlan sieht diesen Traum als Hinweis, herauszufinden, was damals hinter den Materiequellen geschehen ist.

Er übt monatelang mit einem Roboter Dagortechniken, bis Vogel Ziellos es wagt, ihn zu bitten, ihn zu unterrichten. Der junge Genifer bildet sich eine Menge auf seine in der ATLANC erworbenen Techniken ein und muß von Atlan erst einmal seiner Illusionen beraubt werden, um etwas lernen zu können. Der Junge ist deprimiert. Er hat das Zusammensein mit Lua für ein Abenteuer in den Jenzeitigen Landen aufgegeben und ist nun in einer Sackgasse gelandet.

Plötzlich taucht mitten aus dem Nichts eine Frau mit asiatischen Zügen auf. Sie bezeichnet sich als Waaghalterin. Ihre Bewegungen wirken hölzern, was vermuten läßt, daß es sich dabei nicht um ein rein biologisches Wesen handelt. Dafür spricht auch, daß sie über ungeheure Kräfte verfügt und Atlan mit einer Handbewegung zu Boden schickt. Atlan gibt ihr in Erinnerung an eine seiner Töchter den Namen Aiv und fragt sie, was sie im Sturmland tue. Sie warte auf den Ausgang des Krieges, sagt sie, was Waaghalter eben tun würden. Weitere Fragen, um welchen Krieg es sich handelt, bleiben unbeantwortet. Aiv starrt die ATLANC fasziniert an und bezeichnet sie als das Schönste in der Abenddämmerung des Universums. Minutenlang verharrt sie mit erhobenen Händen, ohne das Schiff selbst zu berühren, dann verschwindet sie wieder. Zurück bleiben ihre Handabdrücke auf der Raumschiffshülle.

Am nächsten Tag kehrt Aiv zurück. Allerdings nicht allein. Fünf weitere Waaghalter tauchen aus dem Nichts auf und starren Atlan aus einiger Entfernung an. Nur Aiv nähert sich ihm und ist bereit, Antworten zu geben.

Das Sturmland, das auch ein anderes sein könnte, sei der Schauplatz eines großen Krieges, erklärt sie. Das Konsortium der Mentalen Schablonen, eine Großmacht, die aus dem erlöschenden Nachmittag des Universums stamme und über fast fünfzig Galaxien gebiete, attackiere die Transgressionszone des Limbus. Doch sei es fern davon, den Sieg davonzutragen.

Atlan bittet Aiv, ihm zu helfen, in die Jenzeitigen Lande zu fliegen. Das könne sie nicht, denn schließlich sei er es, der mit seinem Schiff gestrandet sei. Also läge es an ihm, es wieder flott zu kriegen. Atlan begreift gar nicht, was er falsch gemacht haben soll.

Auf sein Bitten hin, ihm mehr über den Krieg zu erzählen, führt sie ihn so schnell, daß er kaum hinterherkommt, vom Schiff weg zu einer Stelle, wo es über ihren Köpfen einen unsichtbaren Punkt gibt, an dem das Dahinrasen der Monsterwelle stoppt. Aiv überredet Atlan, Kriegsbeobachter zu sein. Sie greift ihm in den Nacken und teleportiert mit ihm an Bord eines Gechutronenraumers. Atlan hält die zwei Meter langen insektoiden Wesen für die Verteidiger des Sturmlandes. Die Fürstmutter Chuom kann sich erstaunlicherweise mit ihm in einwandfreiem Arkonidisch unterhalten. Sie fordert ihn auf, eine Art Gespinst auf seinen Kopf zu legen, das ihn in die Lage versetzt, der Schlacht zu folgen. So kann er beobachten, wie die Gechutronen Gravozellen einsetzen, die Raum und Zeit von innen her verbiegen und die gegnerischen Schiffe zerknüllen, wenn sie in ihren Einflußbereich geraten.

Nachdem Atlan der Fürstmutter Chuom beim Kampf gegen ihre Feinde einen wertvollen Hinweis geben konnte, der die Verluste der eigenen Schiffe minimieren wird, kehren er und Aiv in die Schotterwüste des Sturmlands zurück. Als Vogel ihn entdeckt, ist er einerseits heilfroh, andererseits stinksauer, denn Atlan ist nicht Stunden weg gewesen, wie er gedacht hatte, sondern Monate. In der Zwischenzeit sind die Waaghalter in die ATLANC eingedrungen und haben sie umgestaltet. Das ANC hat unter ihrem Einfluß alle Unterkünfte, Versammlungsräume und Erholungsbereiche der ehemaligen Besatzung eliminiert. Weder Vogel noch dem Pensor ist es gelungen, sie abzuwehren. Aivs Ausflug mit Atlan ins Kriegsgeschehen war also ein Ablenkungsmanöver gewesen, um es ihren Artgenossen zu ermöglichen, die ATLANC zu infiltrieren.

Die Waaghalter setzen keine Waffengewalt ein, können aber problemlos die Schutzschirme durchdringen. Fesselfelder können sie nicht aufhalten. Sie verteilen an Bord eine braune netzartige Substanz, die Einfluß auf die technischen Geräte nimmt. Vogel hat die letzten Monate damit verbracht, sie immer wieder aus dem Schiff zu werfen. Es dauert dann immer eine Weile, bis sie sich erholt haben und zurückkehren. Versuche, mit ihnen zu sprechen, waren bislang sinnlos. Sie lobpreisen die Jenzeitigen Lande und verehren die ATLANC, weil sie bereits dort gewesen war.

Atlan fällt auf, daß das ANC bei der Verfolgung der Waaghalter auf die Hilfe Vogels angewiesen ist, was zuvor nicht nötig gewesen war. Die Anwesenheit dieser Wesen scheint es also zu schwächen. Unter der Geniferen-Haube spürt Vogel, daß die tt-Progenitoren immer kränker werden.

Atlan gelingt es, einen Waaghalter gefangen zu nehmen. Er will wissen, was sie beabsichtigen. Sie wollen das Schiff für sich haben, bekommt er zur Antwort. Warum, wollen sie nicht sagen. Waaghalter tun eben, was sie tun. Sie wirken auf das ANC ein, wollen es aber nicht schädigen, denn sie lieben die ATLANC, weil sie für sie eine Verbindung zu den von ihnen verehrten Jenzeitigen Landen darstellt, die sie nicht betreten können, weil es ihrem Wesen widerspricht. Auch die Waaghalter sitzen im Sturmland fest.

Der Pensor ist Atlan keine große Hilfe, einen Weg zu finden, diesen seltsamen Ort wieder zu verlassen. Das Sturmland sei das Produkt des Umdenkens von Thez, ist seine kryptische Erklärung.

Die Waaghalter überfallen Vogel in seiner Unterkunft, um ihm gewaltsam Blut zu entnehmen, das sie dann genetisch untersuchen. Als Atlan das erfährt, analysiert er Vogels Blut ebenfalls. Es befinden sich zu seiner und Vogels Überraschung Tolocesten- und Waaghalter-Genspuren darin.

Obwohl die Waaghalter das ANC nicht verletzen wollen, wird es aufgrund ihrer Manipulationen immer schwächer. Das MEIN fürchtet, zu verlöschen. Um es zu schonen, geben die Waaghalter manche Schiffsbereiche auch wieder frei. Wenn der Anteil der infizierten Schiffsbereiche zu hoch wird, kann es sein, daß sich das ganze Schiff auf einen Schlag verändert.

Die Waaghalter bedrohen den Pensor und stellen Atlan vor die Wahl, das Schiff freiwillig zu verlassen und beispielsweise zu den Gechutronen zu gehen, dann könnten Vogel und der Pensor an Bord bleiben. Atlan läßt sich nicht darauf ein. Doch er begeht einen Fehler. Den Waaghaltern gelingt es, ihn so lange abzulenken, daß Aiv sich von hinten an ihn anschleichen kann, ihm in den Nacken greift und mit ihm aus dem Schiff teleportiert.

Die Waaghalter glauben, das Schiff gehöre nun ihnen, doch das ANC wehrt sich. Ohne Atlan könne das MEIN nicht weiter existieren, sagt es und verlangt, daß Atlan zurückgebracht wird. Die Waaghalter weigern sich jedoch. Nicht einmal, als das ANC schwarze Stränge bildet, die einige Waaghalter vernichten, geben sie auf. Im Gegenteil, es sei eine Ehre für sie, vom ANC aufgelöst zu werden. Erst als das ANC vor Schmerz seine Pein hinausschreit, so daß nicht nur Vogel, sondern auch die Waaghalter sich zusammenkrümmen, wird Aiv, die sich in der Sandwüste des Sturmlandes einen Kampf mit Atlan liefert, benachrichtigt, daß Atlan zurückgebracht werden muß, weil das ANC erlischt.

Die Waaghalter bleiben der ATLANC so lange fern, bis das ANC sich wieder erholt hat. Doch nach einigen Tagen tauchen sie wieder auf, dringen in Vogels Quartier ein und entführen ihn. Er soll als Köder dienen, damit Atlan die ATLANC verläßt.

Aiv sondert sich von den anderen Waaghaltern ab und stellt sich auf Atlans Seite. Sie sei nicht einverstanden mit dem Verhalten der anderen Waaghalter, die zu solch drastischen Mitteln greifen, um Atlan aus dem Schiff zu locken, sagt sie. Sie will ihn davon abhalten, die ATLANC zu verlassen. Das Konsortium der Schablonen greife bald an und werde das Sturmland vernichten. Atlan begreift erst jetzt, daß er ohne es zu wissen, den Feinden des Sturmlandes geholfen hat. Denn die Gechutronen, zu denen Aiv ihn gebracht hat, um ihm den Krieg zu zeigen, waren nicht die Verteidiger, sondern die Angreifer des Sturmlands. Es wird untergehen, weil er die Fürstmutter Chuom unterstützt hat!

Es gibt nur einen Ort, an dem Atlan den Angriff des Konsortiums überstehen kann - an Bord der ATLANC. Das Richterschiff repräsentiert die Technologie der Abenddämmerung des Universums. Es ist den Mächten des Konsortiums auf jeden Fall überlegen, auch im angeschlagenen Zustand. Doch Atlan kann Vogel nicht einfach im Stich lassen. Im Sturmland hätte er keine Überlebenschance. Er muß ihn retten. Der Pensor will ihm dabei helfen, er kann den Jungen orten. Zum ersten Mal verläßt er das Schiff. Sie finden Vogel relativ schnell in einem der Bohrlöcher, die Atlan zu Forschungszwecken angelegt hat. Die Waaghalter haben Vogel verlassen. Als die drei zum Schiff zurückkehren wollen, stellt sich ihnen jedoch Aiv in den Weg. Sie könnten nun nicht mehr zurückkehren, sagt sie, die Waaghalter hätten das Schiff übernommen. Außerdem ginge nun das Sturmland unter.

Tatsächlich bricht die anrollende mentale Welle, die Atlan die ganze Zeit gespürt hat, über ihnen zusammen. Vogel und der Pensor brechen zusammen. Nur Atlan und Aiv stehen noch aufrecht, einander zugewandt wie ein Liebespaar. Das Sturmland vergeht im Feuer ...

11. Februar 2016


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang