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ERSTAUFLAGE/873: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2879 (SB)


Uwe Anton

Die Staubtaucher

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2879


12. August 1522 NGZ - Die drei von Gucky aus dem explodierenden Pfeilschiff geretteten Fremdwesen befinden sich auf der HARVEY inzwischen außer Lebensgefahr. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die richtige Zusammensetzung des Giftgasgemisches zu ermitteln, das sie atmen, konnte der Medoroboter das fehlende Spurenelement Chloraziridin synthetisch herstellen und der Atmosphäre beimischen, die unter dem Isolationsfeld herrscht, das um die Fremden errichtet worden ist. Die Verständigung mit ihnen fällt schwer, zumal Guckys telepathische Fähigkeiten in der Nähe des Staubgürtels versagen. Außerdem sind die Fremden sehr mißtrauisch. Das einzige, was man von ihnen erfährt, ist, daß sie zum Volk der Hogarthi gehören.

Gucky weiß auch nicht, ob er ihnen trauen kann. Deshalb will er sie noch nicht auf die RAS TSCHUBAI bringen, deren Anwesenheit in Orpleyd geheim bleiben soll. Aus diesem Grund wird der MARS-Schlachtkreuzer SAMY GOLDSTEIN losgeschickt, um die HARVEY aufzunehmen.

Gucky versucht weiterhin, Informationen aus den Hogarthi herauszukitzeln. Die Tiuphoren, deren Heimatwelt Tiu in Orpleyd liegt, sind für sie keine Feinde, sondern Partner und Verbündete. Daß Gucky seine Frage nach ihnen so formuliert, daß klar ist, daß er sie als Feinde betrachtet, macht die bereits erfolgte Annäherung gleich wieder zunichte. Also wählt der Mausbiber eine andere Strategie. Beim nächsten Gespräch sind Farye Sepheroa, Aichatou Zakara, Lua und Vogel mit dabei. Erfahrene Kosmopsychologen verfolgen das Gespräch per Holoübertragung. Daß mit dem Zeitgefüge ihrer Galaxis irgendetwas nicht stimmt, scheinen die Hogarthi zwar zu wissen, schweigen aber auf die Frage, was die Ursache dafür ist. Erst Luas Behauptung, sie könne im Staubgürtel navigieren, weckt das Interesse der Fremdwesen.

Die Daten, die die HARVEY im Staubgürtel gesammelt hat, haben ergeben, daß sich dort ungleichmäßig verteilte Tiauxin-Partikel befinden. Lua ist in der Lage, ein Muster in der Strahlung des Tiauxins zu erkennen. Zum Beweis navigiert sie das Schiff ein paar Lichtjahre weit in den Staubgürtel hinein und wieder heraus. Die Hogarthi trauen ihren Rettern nun und halten sie nicht mehr für Spione der Gyanli. Denn wenn Lua für die Gyanli arbeiten würde, hätten die schon längst das Hauptquartier der Staubtaucher entdeckt - das sogenannte "Aggregat", das der Zufluchtsort all derjenigen ist, die vor den Gyanli fliehen.

Die Hogarthi sind damit einverstanden, einige Galaktiker zu diesem Zufluchtsort zu bringen. Gucky, Lua, Vogel Ziellos, Farye Sepheroa und Aichatou Zakara fliegen an Bord der HARVEY in den Staubgürtel. Auf Anweisung der Hogarthis hin kommt der Navigator To'a-Anum-Che auf die HARVEY. Der fremdartige Gast besteht aus zwei Wesen - einem Insektoiden und einer Pflanze. Der zwei Meter lange Ameisenartige ist der Träger einer ungefähr 30 Zentimeter großen Pflanze, die Gucky an eine Bonsai-Tanne erinnert. Sie wurzelt in einer mit Erde gefüllten Mulde des Hinterleibs ihres Trägers. To'a-Anum-Che gehört zu den wenigen Personen, die Schiffe durch den Staubgürtel lotsen können, da dessen Topographie in seinen Zellen gespeichert ist.

Am 17. August 1522 NGZ trifft die HARVEY beim Aggregat ein, das ein Konglomerat aus Gesteinsbrocken und ineinander verkeilten und miteinander verbauten Raumschiffen ist. Im Aggregat leben viele Völker friedlich zusammen, auch Tiuphoren sind darunter. Sie sorgen füreinander und helfen sich gegenseitig. Pedcos, der Oberste Funktionswart, ist ein Roboter mit organischem Gehirn und organischen Sinnes- und Verdauungsorganen.

Pedcos ist mißtrauisch und bevor er den Galaktikern irgendwelche Informationen preisgibt, will er sie zunächst besser kennenlernen. Über die Gyanli gibt er jedoch gerne Auskunft. Es sind Humanoide, die amphibisch leben. Zwischen ihren Oberarmen und Schultern spannen sich sogenannte Drifthäute, mit denen sie riechen und feinste bioelektrische Veränderungen bei ihrem Gegenüber spüren. Auf diese Weise können sie dessen Gemütszustand ablesen. Sie sind auf eine Substanz namens Fluid angewiesen und können nur Erholung im Schlaf finden, wenn sie in sogenannten Fluid-Tümpeln einen gemeinsamen Traum, den Kollekttraum, träumen. Auch heilen Wunden dort besonders rasch.

Ihr Staatswesen ist die Kohäsion, dessen Ziel es ist, ganz Orpleyd zu unterwerfen. Die Gyanli haben jeden Planeten, auf dem eine raumfahrende Kultur existiert oder im Entstehen begriffen ist, besetzt. Sie beuten diese Zivilisationen gnadenlos aus, weil sich daraus die Hierarchie, die in der Kohäsion herrscht, ergibt. Wissen und Technologie der Beherrschten werden von den Statthaltern des Reiches von Gyan, den Gyan-Operatoren, rigoros kontrolliert und beschnitten. Die Restriktion, eine Art Intelligenz-Polizei, sorgt mit ihren Agenten, den Orthodox-Operatoren, dafür, daß Hochbegabte ausfindig gemacht und verhaftet werden.

Jhagoji, einer der von Gucky geretteten Hogarthi, kommt bei einem Rundgang, bei dem To'a-Anum-Che Lua und Vogel durch das Aggregat führt, eilig auf sie zugelaufen und erzählt ihnen etwas von Menschen, die es im Aggregat geben soll. Die beiden Transterraner werden von der unsinnigen Hoffnung gepackt, es könnte sich dabei um Angehörige der ATLANC handeln. Lua vermißt Atlan und hofft, er habe vielleicht Hinweise darauf erhalten, daß sich der für tot geltende Perry Rhodan in Orpleyd befindet. Ohne sich mit Gucky abzusprechen, folgen die beiden diesem Hogarthi. Sie lassen sich von To'a-Anum-Che in den Sektor bringen, in dem sich die Menschen aufhalten sollen.

Vogel folgt unüberlegt einem Schrei, der so klingt, als schwebte derjenige, der ihn ausgestoßen hat, in akuter Lebensgefahr. Lua und To'a-Anum-Che folgen ihm und geraten in eine Falle. Nicht nur Lua und Vogel werden von Traktatoren getroffen, die ihnen unsägliche Schmerzen zufügen. Die Angreifer haben es vor allem auf To'a-Anum-Che abgesehen. Sein insektoider Träger wird gleich von mehreren Projektilen getroffen und bricht zusammen. In rasantem Flug werden die drei von ihren Angreifern entführt. Vier Gyanli haben das Aggregat infiltriert und die Nachricht von der Anwesenheit menschlicher Wesen in Umlauf gebracht. Sie sind erfreut darüber, daß es so leicht war, den Navigator in eine Falle zu locken. Doch das Auftauchen zweier Hogarthi stört das Treiben der Gyanli.

Jhoarka und Jykahaw, zwei minderjährige Hogarthi, haben einen Ernteschweber gestohlen, um nach wertvollen Artefakten zu suchen, mit denen sie sich von der Arbeit an den Erntemaschinen freikaufen wollen. Der Ernteschweber ist jedoch so alt, daß er unterwegs auseinanderbricht. Zu Fuß müssen sie nun weiter. Doch das Atemluft-Reservoir ihrer Schutzanzüge reicht nicht für die Rückkehr in bewohntes Gebiet, wo sie eventuell Atmosphärepatronen erhalten können. Auf dem Weg dorthin stoßen sie auf einen der Gyanli, die sich im unbewohnten Gebiet des Aggregats verbergen und Lua, Vogel und den Navigator entführt haben. Jhoarka und Jykahaw werden von ihm kaltblütig ermordet.

Lua muß hilflos mit ansehen, wie die Gyanli To'a-Anum-Che traktieren. Sie entnehmen dem Pflanzenwesen genetisches Material, um seine DNS zu kopieren und das Zellgedächtnis auszulesen. Als ihm zwei Gyanli ein Körperteil abtrennen wollen, schießt To'a-Anum-Che giftige Nadeln aus seinem Körper auf die Angreifer ab, wodurch die schreiend zusammenbrechen und sterben. Doch die beiden anderen Gyanli prügeln so lange auf To'a-Anum-Che ein, bis er tot ist. Sie brauchen ihn nicht mehr lebend. Mit dem kopierten Zellgedächtnis haben sie eine Astrogationskarte des Staubgürtels in der Hand, die sich stets aktuell anpaßt und ihnen die Passage zum Aggregat und zurück ermöglicht. Mit diesem Wissen können sie nun eine Kriegsflotte der Gyanli zum Aggregat führen. Doch was geschieht nun mit Lua und Vogel? Sie haben für die Gyanli auch keinen Nutzen mehr. Allerdings wissen sie, daß Lua auch in der Lage ist, durch den Staubgürtel zu navigieren ...

Gucky, Farye Sepheroa und Aichatou Zakara werden unterdessen von Funktionswart Pedcos durch das Aggregat geführt. In einem Besprechungsraum stoßen sie auf vier Wissenschaftler - einer von ihnen ist ein Tiuphore. Gucky muß sich mächtig zusammenreißen, diesem nicht telekinetisch den Hals umzudrehen. Von diesen Wissenschaftlern, die sich mit Zeitforschungen beschäftigen, erfährt Gucky, daß Orpleyd seit 20 Millionen Jahren "vereist" ist. Das bedeutet, daß innerhalb der Galaxis erst zweitausend Jahre seit der 'Erlösung' der Tiuphoren vergangen sind. Und das wiederum heißt, daß man es mit einem 10.000fach verlangsamten Zeitablauf zu tun hat. Ein Tag innerhalb der Galaxis würde demnach 30 Jahre außerhalb Orpleyds bedeuten. Auf den ersten Schreck, daß, während die RAS TSCHUBAI in Orpleyd weilt, möglicherweise Jahrhunderte in der Milchstraße vergangen sind, werden die Galaktiker beruhigt: Der Zeitverlauf in Orpleyd ist im Verhältnis zum umgebenden Universum nicht immer gleich. Manchmal verläuft die Zeit mit dem restlichen Universum synchron. Und eine solche Phase herrscht im Moment. Was es mit dieser Zeitanomalie auf sich hat, wissen weder die Wissenschaftler noch Pedcos. Sie vermuten allerdings, daß der veränderte Zeitablauf von Orpleyd mit einem Großprojekt der Gyanli zusammenhängt - dem Operandum.

Gucky hat die ganze Zeit das Gefühl, daß die Wissenschaftler etwas vor ihnen verbergen. Einer rückt schließlich mit der Wahrheit heraus und erzählt von einem Experiment - dem wichtigsten, das es im Aggregat jemals gab. Die Gäste werden in ein besonders gesichertes Labor geführt. Dort experimentieren die Widerständler mit gefangenen Gyanli. Sie hoffen, daß die Gäste zum Gelingen dieses Experiments etwas beitragen können und bitten sie, das, was sie sehen, nicht vorschnell zu verurteilen. Die Gefangenen weisen körperliche Besonderheiten auf, die der Widerstand ausnutzen will. Er will eine Biowaffe gegen die Gyanli entwickeln, um sich mit einem Genozid aus dem Würgegriff der Unterdrücker zu befreien.

2. November 2016


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