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ERSTAUFLAGE/885: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2891 (SB)


Michelle Stern

Im Herzen der Macht

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2891


Farye Sepheroa hört im Traum ihre Mutter ein Lied singen. Erinnerungsfetzen durchzucken ihre Gedanken. Unter anderem auch die an einen Operationssaal. Als sie zu sich kommt, liegt sie in einer warmen rotgoldenen Flüssigkeit und fürchtet, zu ertrinken. Doch sie kann auch unter Wasser atmen. Mit Fassungslosigkeit stellt sie fest, daß sie Kiemen besitzt. Sie weiß nicht, wie sie an diesen Ort gelangt ist und fragt sich, wo Gucky und ihre anderen Gefährten, mit denen sie zuvor noch im Katoraum zusammen war, abgeblieben sind. Doch scheint sie die einzige von der gefangen genommenen RAS TSCHUBAI-Besatzung zu sein, die man körperlich verändert hat. Als sie ruft, ob irgendjemand in der Nähe ist, kommt ein Wesen auf sie zu, das in transparente Stoffbahnen gehüllt scheint. Es ist ein Eonator, der sich selbst als neuntes Kursdenkendes der Lebensfähre bezeichnet. Er erklärt ihr bereitwillig, daß sie aus dem Katoraum in das Gitterschiff geholt wurde, das an der RAS TSCHUBAI angedockt war. Sie habe ein Morphorgan in den Hals implantiert bekommen, damit sie in der Torana-Flüssigkeit existieren kann, in der sich Nährstoffe und Kleinstlebewesen befinden. Diese Flüssigkeit fülle das gesamte Innere der Lebensfähre aus.

Farye spürt eine mentale Präsenz in ihrem Kopf. Das sei, erklärt der Eonator, das Neuronium, das Schiffsgehirn. Alle Kursdenkenden seien telepathisch mit ihm verbunden. Das Neuronium würde Farye gern "adoptieren", da es erkannt habe, daß sie etwas Besonderes sei. Ihre Integration in den mentalen Verbund der Fähre wäre ein großer Gewinn für das Operandum.

Farye willigt zum Schein ein, weil sie hofft, dadurch mehr über das Gitterschiff zu erfahren. Sie verlangt aber, die anderen Gefangenen sehen zu dürfen. Der Eonator gibt preis, wohin die Menschen gebracht werden sollen, und daß es eine Verbindung zwischen der Fähre und dem Katoraum gibt. Wenn sie dafür bürge, daß die anderen den Betrieb der Fähre nicht stören, sei das Neuronium bereit, eine Lebensblase einzurichten, in der sie Kontakt mit ihnen aufnehmen kann.

Die anderen Besatzungsmitglieder sind noch immer im Kerker des Maschinisten und machen sich Sorgen um Farye, die plötzlich verschwunden ist. Einige mutmaßen, sie habe sich mit Guckys Hilfe aus dem Staub gemacht und die anderen im Stich gelassen. Als sie in ihrem veränderten Zustand plötzlich auftaucht, sind die einen heilfroh, die anderen ausgesprochen mißtrauisch.

Farye erzählt ihnen, daß sie zur Bannwelt Goath gebracht werden sollen, einem Tabuplaneten, auf den die Gyanli vor langer Zeit ihre Götter verbannt haben.

Die Leute sind aufgebracht. Niemand will auf einen Bannplaneten gebracht werden. Einige von ihnen wollen fliehen. Doch Farye hält das nicht nur wegen des Versprechens, das sie dem Neuronium gegeben hat, für zu gefährlich, sondern sie sieht sich auch ganz objektiv außer Stande, eine Flucht für alle zu organisieren. Der Waffenanalytiker Rogelio Ma bezeichnet sie daraufhin als feige Kollaborateurin. Andere Gefangene, wie der Xenolinguist Shaker Garofalo, stellen sich auf ihre Seite.

Das Neuronium sehnt sich geradezu nach einem direkten Kontakt mit Farye Sepheroa, die von ihm Eins-Farye genannt wird. Obwohl es weiß, daß sie an Flucht denkt, erlaubt das Neuronium ihr, Shaker Garofalo als Unterstützung mitzunehmen, wenn sie zum ersten Mal versuchen wird, eine Fähre zu lenken. Sie werden ins Relaitron gebracht, eine Art Flugsimulator. Farye entdeckt dabei, daß sie die Fähigkeiten ihrer Großmutter, einer Vortex-Pilotin, geerbt hat. Die mentale Verbindung zur Fähre fasziniert sie. Bei ihrer Ausbildung zur Kursdenkenden erfährt sie, daß in dem Sonnensystem Verwerfungen der Raumzeit existieren.

Die Gefangenen werden nach Gyan gebracht und von einigen Gyanli empfangen, die sich merkwürdigerweise so synchron bewegen, als wären sie ein einziger Organismus. Sie sind freundlich. Der Kontakt-Operator Thamogand weist ihnen in der Trabantenstadt Syuqinon gut ausgestattete Quartiere zu. Doch Farye kommt Syuqinon falsch vor, genauso wie Thamogand. Seine neutrale bis freundliche Art, hat etwas an sich, das Farye ebenso zuwider ist, wie das Weiß der Gebäude.

Thamogand zeigt ihnen die Stadt und erklärt die politischen Zusammenhänge. Im Indexsitz werde der Index verwaltet. Das sei ein Verzeichnis aller Clans. Seit den landlosen Zeiten werde dort festgehalten, wer was wann und wie getan hat. Die drei größten Clans besetzten seit den landlosen Zeiten die wichtigsten Positionen: Die des Kohäsions-Operators, der die Regierungsgeschäfte leitet, die des Kriegs-Operators und die des Erkenntnis-Operators. Thamogand bekräftigt, daß die Gyanli keine Aggressoren seien, wie Farye ihm vorwirft, sondern Verteidiger, die sich der Agenten Cadabbs erwehren müssen, die Antennen genannt werden. Er erläutert bereitwillig, daß die Flotte auf dem Mond Woy stationiert sei. Dort residiere der Kriegs-Operator unter dem Spiegel. Als der Mond aufgeht, wird auf seiner Oberfläche ein Feld projiziert, das Gyan spiegelt, daher der Begriff "Unter dem Spiegel." Farye saugt alle Informationen in sich auf. Sie glaubt fest daran, daß Gucky kommen und sie alle retten wird. Dann soll er alles wichtige in ihren Gedanken lesen können.

Sie verfolgt einen Plan. Schiffe der Art, die sie in der Lage ist zu steuern, gibt es auf jedem Planeten des Trallyomsystems. Während ein Teil der Leute die Gyanli ablenken sollen, will sie sich Informationen beschaffen und nach einem tauglichen Fluggerät Ausschau halten.

Als die Menschen jedoch von dem Obst essen, das in ihren Quartieren herumliegt, geraten sie in eine euphorische Stimmung. Sie finden die Stadt plötzlich wundervoll. Ihr Mißtrauen den Gyanli gegenüber schwindet. Sie werden immer gelöster und fröhlicher. Sie dürfen sich frei bewegen und verbringen einen wunderschönen Abend miteinander. Farye und Garofalo schlafen sogar miteinander.

Am nächsten Tag weiß Farye nichts mehr von ihrem Plan. Den Menschen geht es gut. Sie sind zufrieden. Nur der Praktikant Certic Janes, der eine latente Psi-Gabe hat, fühlt sich immer schlechter. Ihm wird abwechselnd heiß und kalt und er fühlt einen Druck auf sich lasten, so als würde er in ein Gravitationsfeld mit erhöhter Schwerkraft geraten. Er will keinen Arzt, denn er traut den Gyanli nicht. Als die anderen ihn kurz allein lassen, begeht er in geistiger Umnachtung einen Selbstmordversuch, kann aber gerade noch rechtzeitig gerettet werden. Farye weiß nichts davon. Sie ist mit einigen Leuten unterwegs, verliert sie aber aus den Augen. Doch das beunruhigt sie überhaupt nicht. Sie empfindet den Aufenthalt auf Gyan als Freiheit. Es herrscht Frieden. "Ganz Orpleyd wird so friedlich sein", sagt Thamogand zu ihr. "Du kannst bleiben und hier leben. Dies könnte dein Zuhause werden. Hier ist alles Zusammenhalt - Kohäsion. Je eher du dich dafür öffnest, desto glücklicher wirst du sein."

Die Gyanli versuchen mit Drogen, die Menschen dazu zu zwingen, zuzugeben, daß sie den Antennen Cadabbs angehören. Farye sieht ihren Vater, der sie bedrängt, dies zuzugeben. Jeder der Gefangenen wird auf andere Weise unter mentalen Druck gesetzt. Sie sollen den Standort ihres Basislagers verraten.

Nun wird den Menschen endlich klar, daß sie manipuliert und verhört werden und daß auf Gyan irgendetwas ganz und gar nicht stimmt. Die Temperatur schwankt aus nicht nachvollziehbaren Gründen, Gegenstände, die aus unterschiedlichen Höhen fallen gelassen werden, treffen gleichzeitig auf dem Boden auf und Garofalos Spielwürfel zeigt die Zahlen immer in der Abfolge 2, 4, 5, 1, 3, 6. Doch nicht der Würfel ist gezinkt, sondern das ganze Trallyomsystem.

31. Januar 2017


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