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ERSTAUFLAGE/919: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2925 (SB)


Michael Marcus Thurner

Der Tryzom-Mann

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2925


TLD-Agent Opiter Quint war mit den USO-Agenten Zau und Mahnaz Wynter auf Wanderer gewesen, wo man zusammen mit Ernst Ellert, der als Schlüssel für die Kunstwelt von ES fungierte, den fehlenden Körperteilen Homunks nachjagte. Zau, der kleinwüchsige Mann mit dem Froschgesicht, hatte sich, als Quint einer mörderischen Attacke ausgesetzt war, auf den Angreifer gestürzt, seinen Kopf umklammert und bewirkt, daß dieser für kurze Zeit handlungsunfähig geworden ist. Gleichzeitig war Zaus Körper durchscheinend geworden.

Nun sind die drei Agenten auf dem Flug zum Planeten Thoo im Madurant-System, wo Homunk zufolge eine Hinterlassenschaft von ES sein soll. Opiter Quint möchte von Zau wissen, was es mit ihm und seinen Fähigkeiten auf sich hat. Dieser ist bereit, Opiter seine Lebensgeschichte auf eine Weise zu erzählen, die den TLD-Agenten direkt daran teilnehmen läßt. Zau ist nämlich ein Pedotransferer, der seinen Geist für zwei Minuten in den Körper eines anderen versetzen kann. In diesen zwei Minuten kann er dem anderen seine Erinnerungen so übermitteln, als hätte der sie selbst erlebt. Zau überliefert sich ihm, wie er es ausdrückt.

Seine Eltern stammen aus der 530 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxis Gruelfin und haben sich im Tranatsystem angesiedelt, um dort genetische Experimente durchzuführen. Die meisten Kolonisten verfolgen ein Projekt, das die Erschaffung eines ganzen Volkes von Pedopolen zum Ziel hat. Dazu werden auf den Planeten Lotron und Taimon verschiedene Tiere genetisch modifiziert.

Der Wartungsingenieur Numun und seine Frau Tavvu wollten dem rigiden Gesellschaftssystem ihrer Heimat entfliehen, sind auf Lotron aber vom Regen in die Traufe gekommen. Sie wünschen sich Kinder, dürfen aber keine zeugen, weil ihr Psychogramm nicht gut genug ist. In ihrem Erbgut sind zu viele schlechte Charaktereigenschaften verankert. Numun gilt als nicht sehr helle und Tavvu ist aufbrausend und leidet unter Depressionen. Aus Frust nehmen sie Rauschmittel und Medikamente, wissen aber, daß sich ihr Zustand dadurch nur noch mehr verschlimmert.

Eines Tages meldet sich der hochrangige Wissenschaftler Guvratosch bei ihnen und verspricht Abhilfe. Er will verbotene Genexperimente an Takerern durchführen und nutzt die Notlage des Ehepaars aus, um seine Ziele heimlich zu verfolgen. Numun ist zwar entsetzt darüber, daß die Gene seiner Kinder mit denen von Tieren gemischt werden sollen, doch Tavvu, die selbst Biologin ist, wünscht sich so sehr, Mutter zu werden, daß sie ihre Bedenken beiseite wischt. Aus Liebe zu seiner Frau willigt auch Numun schließlich ein. Sie müssen ihr Zuhause verlassen und in einer Gegend leben, in der sie niemand kennt.

Tavvu soll Drillinge bekommen. Die Embryonen werden von Guvratosch so manipuliert, daß ihre Nervenfasern Tryzome erzeugen können, die ein zweigleisiges Denken ermöglichen und zur Pedotransferierung befähigen. Bislang hatten die selten vorkommenden Tryzome injiziert werden müssen. Die Drillinge haben aber in ihre Nervenzellen integrierte Tryzom-Apparate, die sie zu 'natürlichen' Pedotransferern mit überlegenen Geistesgaben machen.

Nach der Geburt verfällt Tavvu erneut den Drogen. Später stellt sich heraus, daß Guvratosch sie ihr heimlich ins Essen gemischt hat, damit sie sich nicht in die Erziehung der Kinder einmischt, die ihre Parafähigkeiten von klein auf trainieren müssen. Numun, der sich von den Drogen befreit hat, kümmert sich dagegen hingebungsvoll um sie und macht Guvratosch ein ums andere Mal einen Strich durch die Rechnung, wenn es um den Drill der Kinder geht. Dem Genetiker läuft die Zeit davon, denn die Geheimpolizei, insbesondere der Agent Laroschol, ist ihm schon seit längerer Zeit auf der Spur. Da Numun darauf angewiesen ist, daß Guvratosch seine Familie schützt, muß er zu Zugeständnissen bereit sein. Laroschol würde sie gnadenlos töten.

Obwohl sie dachten, an einem sicheren Ort zu sein, kommt ihnen Laroschol auf die Schliche, läßt das Haus stürmen und tötet dabei Numun und Tavvu. Guvratosch hat die Eltern bewußt zurückgelassen, um allein mit den Kindern, die ihm nun schutzlos ausgeliefert sind, zum Nachbarplaneten Porten zu fliehen. Zau regt die Flucht so sehr auf, daß ihm das gelingt, was ihm zuvor und auch danach nie mehr gelungen ist. Er nimmt über eine größere Distanz den Geistesinhalt seines Vaters auf, so daß der für zwei Minuten handlungsunfähig wird und sich nicht verteidigen kann. Nun kennt Zau zwar die Geschichte seines Vaters, er wird sich aber sein Leben lang vorwerfen, dessen Tod verschuldet zu haben, obwohl er ihn ohnehin nicht hätte verhindern können.

Guvratosch läßt die Drillinge nun in verschiedenen Fächern unterrichten. Zau bekommt während des Schlafes Hypnoschulungen und lernt Sprachen, sein Bruder Mota Wissen in Waffenkunde und Anme wird in Politik und Gesellschaft unterrichtet. Zau ist der schwächste und zugleich der aufmüpfigste der Drillinge. Numuns moralische Erziehung sitzt bei den Kindern tief und so widersetzen sie sich den Anweisungen Guvratoschs, in den Geist anderer Wesen einzudringen. Der Wissenschaftler kommt mit ihnen nicht zurecht. Am wenigsten mit Zau, den er sogar erwägt zu entsorgen. Was ihn davon abhält, ist die Befürchtung, daß dann die beiden Brüder um so widerspenstiger werden.

Um sie gefügiger zu machen, will er ihnen einen Wunsch erfüllen. Mit allem hätte er gerechnet, nicht jedoch damit, daß sie sich wünschen, daß er eine Frau heiratet, die sich dann um sie kümmern und ihnen Liebe schenken wird.

Nur widerwillig veranstaltet Guvratosch ein Fest, bei dem er tatsächlich eine Frau kennenlernt, die interessant genug ist. Die selbstbewußte Macinda kann Guvratosch davon überzeugen, die Drillinge so zu akzeptieren, wie sie sind und nicht noch weitere genetische Experimente mit ihnen anzustellen. Sie bringt ihn sogar dazu, den Kindern eine Pause zu gönnen, bis sie ihre Pubertät hinter sich gebracht haben. In der Zwischenzeit könne er doch die Baumtänzer, halbintelligente, affenähnliche Tiere, zu seinem Forschungsgebiet machen und ihnen mehr Intelligenz anzüchten.

Als Guvratosch, Zau und Anme die Forschungsstation, die sich auf dem Planeten Ceinnon im 300 Lichtjahre von Lotron entfernten Cecelleridsystem befindet, besuchen, um die Forschung an den Baumtänzern zu kontrollieren, wird das Heim, in dem Macinda und Mota zurückgeblieben sind, vom Geheimdienst gestürmt. Macinda und Mota werden gefangengenommen und bringen sich, damit sie nicht mehr verraten können, wo sich Guvratosch und die beiden anderen Kinder aufhalten, nach einem erfolglosen Fluchtversuch um.

Guvratosch ist klar, daß ihn der Geheimdienst auch auf Ceinnon aufspüren wird und trifft für diesen Fall gewisse Vorkehrungen. Als er dort tatsächlich auftaucht, bleibt Guvratosch zurück, um die Flucht seiner beiden Kinder mit dem Raumschiff RUUTOSCH zu sichern. In der Gegenwart würden sie niemals vor den Nachstellungen Laroschols sicher sein. Deshalb soll das vollrobotisierte Raumschiff die beiden inzwischen dreißigjährigen Brüder in weiteren 30 Jahren Dilitationsflug in eine 200.000 Jahre weite Zukunft bringen, in der, wie Guvratosch ihnen in einer aufgezeichneten Holobotschaft mitteilt, die Takerer herrschen werden. Da sie Brüder seien, wären sie in der Lage, diese lange Zeit gemeinsam zu überstehen. Die RUUTOSCH werde zu einer bestimmten Zeit automatisch nach Ceinnon zurückkehren, wo man die beiden dann als Götter verehren würde. Guvratosch hat nämlich genetisch in den dort lebenden intelligenten Baumtänzern absolute Loyalität gegenüber Tryzomen-Trägern verankert. Die Herstellungsanleitung für die von ihm entwickelten Tryzom-Apparate hat er in der Gensequenz großer Meeressäuger versteckt.

Der Dilatationsflug der RUUTOSCH endet am 21. März 1533 NGZ in der Milchstraße, wie die Galaxis von ihren Bewohnern nun genannt wird. Lotron ist mit Terra identisch und Porten mit dem Mars. Doch es sieht nicht so aus, als wären die Takerer das vorherrschende Volk.

Das Schiff gerät sofort unter den Beschuß einer Verbrecherorganisation namens Galactic Guardians. Zau, der sich mit seinem Bruder auf dem langen, beengten Flug immer wieder überworfen hat, will nicht akzeptieren, daß die von ihrem Vater vorausgesagte Zukunft nicht eingetroffen ist. Er will sich trotz der dringenden Warnung seines Bruders den Verbrechern nicht ergeben und schießt auf sie. Als diese zurückschießen, wirft Anme sich dazwischen und stirbt.

Zau wird gefangen genommen und wegen seiner Gene für so wertvoll befunden, daß man ihn auf Lepso an ein von den Aras Notophor und Kovron geführtes Händlerkonsortium verkauft. Dort lernt er die USO-Agentin Mahnaz Wynter kennen, die auf das Konsortium angesetzt worden war und mit ihrem Team in eine Falle ging. Da sie eine leitende Position in der USO inne hatte, wurde sie als wertvolles Faustpfand betrachtet und nicht getötet wie all ihre Teamkollegen. Beiden gelingt es, in Gefangenschaft das Wohlwollen Notophors zu erringen, der ihnen, kurz bevor er selbst ermordet wird, zur Flucht verhilft.

Wynter nimmt Zau mit zur USO und stellt ihn Monkey vor. Der hört sich Zaus Geschichte an und zeigt so etwas wie Empathie, die man bei dem gefühlskalten Oxtorner nie erwartet hätte. Unter der Auflage, immer mit Wynter zusammen in den Einsatz zu gehen, darf Zau bei der USO bleiben. Die beiden ergänzen sich hervorragend und werden zusätzlich von dem Onryonen Tessner Vellderyd unterstützt, der Zaus Aufnahme auch befürwortet hat.

Nachdem Zau Opiter Quint nun alles erzählt hat, will er alleine sein. Die Erinnerungen haben ihm sehr zugesetzt. Eines hat er verschwiegen und wird es wohl auch niemals preisgeben. Er war es, der den Geheimdienst nach Ceinnon gerufen hat, um sich an Guvratosch für den Tod seiner Eltern und den jahrelangen Drill zu rächen.

20. September 2017


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