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ERSTAUFLAGE/1077: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 3209 (SB)


Michael Marcus Thurner

Das Siegel des Großadministrators

Perry-Rhodan-Heft Nr. 3209


Milchstraße, Solsystem, Juni 2096 NGZ

Die TLD-Agentin Suyemi Taeb verfolgt mit einem Antigrav-Scooter Bruno Boukarina Richtung Ulan Bator (Hauptstadt der Provinz Mongolei im Altai-Gebirge). Der Scooter, bei dem sie aus schierer Abenteuerlust die Sicherheitsroutinen ausgeschaltet hat, folgt einem festgelegtem Leitsystem, das Unfälle eigentlich ausschließt. Doch in ihrem Fall ist es offenbar manipuliert worden und führt den A-Scooter direkt gegen eine Felswand. Nur Dank ihres Extrasinns kann die Halbarkonidin die drohende Gefahr rechtzeitig erkennen und im allerletzten Moment die Sicherheitsmaßnahmen wieder aktivieren, welche nun verhindern, dass sie bei dem Zusammenprall stirbt. Allerdings trägt sie schmerzhafte Blessuren davon. Sie entfernt sich rasch vom Unfallort und entdeckt in der Nähe Boukarina und einen anderen Mann. Es gelingt ihr, einen Felskamin zu erklimmen und die beiden von oben ins Visier zu nehmen.

Vor Erschöpfung schwinden ihr fast die Sinne. Wie in Trance erschießt sie Boukarinas Helfer und verletzt den Kosmopsychologen schwer. Als sie ihn unten festnehmen will, zerstrahlt er mit seiner Waffe den Leichnam seines Kumpanen vollständig und fordert sie auf, Aurelia Bina auszurichten, sie solle nicht traurig sein, versagt zu haben. Sie brauche keine Angst zu haben. Der Club der Lichtträger würde alle vor Unheil bewahren. Mit diesen Worten vernichtet er auch eine dunkelblau glänzende, handtellergroße Scheibe, die er in der Hand gehalten hatte. Auf ihr war das Hologramm eines sich hin- und herbewegenden Humanoiden zu sehen gewesen, der in der rechten Hand eine Laterne trug. Taeb schießt erneut auf Boukarina und verletzt ihn so schwer, dass er daran stirbt. Doch zuvor gelingt es ihm noch, einen ultrakurzgerafften Funkimpuls auszusenden, mit dem er vermutlich die im Solaren Haus erbeuteten Daten weitergibt.

Admiralin Satou Bezpalky wendet sich an Sascha Liebkind von der Solaren Flotte und bittet ihn um einen Gefallen, den er er nicht abschlagen kann. Er hatte einmal ein Verhältnis mit ihr und erhofft sich mindestens ein Abendessen, wenn er zusagt, bei der Aufklärung der mysteriösen Vorkommnisse im Zusammenhang mit den Yaqana mitzuwirken. Mit seiner undiplomatischen, respektlosen Art Höherrangigen gegenüber hofft sie, dass er auf unkonventionelle Weise den Hintergründen der ganzen Geschichte auf den Grund kommt. Er wird nach einer Unterredung mit Präsidentin Laura Sakinga, Resident Cascard Holonder und Homer G. Adams Suyemi Taeb zur Seite gestellt.

Die beiden werden beauftragt, herauszufinden, was es mit dem Club der Lichtträger auf sich hat. Bruno Boukarina hatte offenbar die Yaqana für seine Zwecke eingesetzt. Er war zwei Tage lang bei ihnen an Bord gewesen und hatte so erfahren, dass die Insektoiden unter Stress zu einer Art mentalem Block zusammenfinden. Dabei senden sie auf mentaler Ebene eine Psi-Strahlung aus, die sie Irreführung nennen und die alle Wesen in ihrer Umgebung beeinflusst. Diese Kräfte wirken bis zu zwei Kilometer weit auf nicht mentalstabilisierte Personen. Die davon Beeinflussten reagieren vollkommen irrational, zeigen Angst oder drehen völlig durch und schlagen aufeinander ein. Boukarina hat im Solaren Haus die Ermordung von Seqs Katü veranlasst, was bei den Yaqana zu einer Irreführung führte, die ein solches Durcheinander verursachte, dass der Kosmopsychologe unangefochten ins Archiv des Solaren Hauses vordringen und dort etwas entwenden konnte.

Um einer weiteren von Yaqana ausgelösten Irreführung Vorschub zu leisten, wird die SCHWEIFAUGE 17 zum Mond geschleppt und dort in der Nähe der ebenfalls in Reparatur befindlichen RAS TSCHUBAI geparkt. Der durch den Verlust seines Katüs immer noch unter Schock stehende Kommandant Seq wird von einem Artgenossen dazu gedrängt, sich ein anderes Reittier auszusuchen. Apä ist ein junges Katü und fordernder als der verstorbene Psü, dem es genügte, in Seqs Nähe sein zu dürfen. Aber es gelingt ihm, Seq aus seinem Tief zu holen. Bei in einem Freizeitpark veranstalteten Katü-Wettrennen findet der Kommandant zu seiner alten Selbstsicherheit zurück.

Sascha Liebkind vermutet, dass bereits das Auftauchen der Yaqana beim Solsystem von irgendjemandem initiiert worden ist. Dieser Verdacht wird vom Mondgehirn NATHAN untermauert, das Taeb um ein Gespräch bittet. Es teilt ihr mit, dass ihm im Zusammenhang mit dem Auftauchen des Yaqana-Raumers eine Merkwürdigkeit aufgefallen ist, die sich am 20. Juni 2096, einen Monat vor dem Aufbruch der RA nach Morschaztas, zugetragen hat und auf eine von außen induzierte Manipulation der SCHWEIFAUGE hinweisen könnte. Demnach hat er an diesem Tag einen Hyperfunkspruch von einem Nomadenschiff aufgefangen, das sich in der Nähe der Heimatwelt der Yaqana befand. Ein zweiter Funkspruch zwei Tage später brach mittendrin ab, vermutlich weil das Schiff zu diesem Zeitpunkt zerstört wurde, wie ein ausgesandter Explorer feststellte, der nur noch ein Wrack vorfand. Es könnte sein, dass die SCHWEIFAUGE 17 nach diesem Vorkommnis zum Solsystem geleitet wurde und der Initiator des Ganzen mit der Zerstörung des Nomadenschiffes seine Spuren verwischt hat.

Taeb und Liebkind untersuchen IQIQ, die Positronik der Yaqana, und versuchen herauszufinden, ob zu diesem Zeitpunkt etwas Ungewöhnliches an Bord geschehen ist. Zunächst ist außer Lappalien nichts zu finden, nur eine dreieinhalb Stunden währende Erhöhung der Lebendmasse, die man gerade so eben noch mit der Aufnahme von Nahrung erklären könnte, sowie eine geringfügige Veränderung des Inventars. Ausserdem entdeckt IQIQ in einem Back-up-Rechner, dass eine Mannschleuse unautorisiert geöffnet wurde - eine Meldung, die in allen anderen Logbuch-Protokollen nicht vorkommt. Das deutet auf eine gezielte Manipulation hin. Als Taeb gerade herausfinden will, ob die Veränderung des Inventars möglicherweise mit dem Auftauchen der Vase zu tun haben könnte, die Boukarina von Seq geschenkt bekam und zu einem Antiquitätenhändler brachte, wo Taeb dann eine merkwürdige Ausstrahlung an ihr wahrzunehmen glaubte, bricht auf dem Werftgelände ein Großbrand aus.

Die beiden Lichtträger Nording Gollokai und Pasch konstruieren mehrere Ablenkungsmanöver, um von ihren eigentlichen Absichten - das 'Siegel des Großadministrators' zu rauben - abzulenken. Dabei handelt es sich um ein Howalgoniumplättchen, auf dem das Gehirnwellenmuster Perry Rhodans abgelegt ist. Mit der Droge Amuscarcin, die letztlich zum Tode führt, bringt Gollokai mehrere Werftarbeiter auf Luna dazu, Amok zu laufen. Die TLD-Agenten sollen dazu verleitet werden, zu glauben, ein Angriff auf entweder die yaqanische SCHWEIFAUGE oder die in der Nähe stehende RAS TSCHUBAI stehe bevor. Tatsächlich lassen sich die Attentäter mit dem Transmitter zu einem uralten Bereich der Clifton-Callamon-Werft abstrahlen, der bereits im Jahr 2000 alter Zeitrechnung entstand. Pasch dringt in ein Archiv ein und entwendet das Siegel. Boukarinas Einbruch ins Solare Haus diente der Beschaffung der Information, wo sich das Howalgoniumplättchen befindet, das von Allan D. Mercant, dem Leiter der Solaren Abwehr im Jahr 2435 alter Zeitrechnung entwickelt und von NATHAN so sicher versteckt wurde, dass kein Unbefugter herankommen sollte.

Mercant hatte damals eine Sicherheitsschaltung, die sämtliche Funktionen eines Schiffes lahmlegte, installiert, um zu verhindern, dass Feinde der Terraner die neuesten Ultraschlachtschiffe des Solaren Imperiums hätten übernehmen und deren Technik gegen ihre Erbauer einsetzen können. Diese Sicherheitsschaltung wurde von einem Serviceroboter, der sich anschließend selbst zerstörte, an einem unbekannten Ort im Schiff versteckt. Wenn nun ein Schiff gekapert wurde, konnte die Sicherheitsschaltung durch einen nur von Rhodan, Bull oder Tifflor ausgesandten Hyperfunkimpuls in Gang gesetzt werden. Wenn keiner der drei zur Verfügung stand, hätte der Impuls auch mit dem, 'Siegel des Großadministrators' ausgesandt werden können.

Was die Mitglieder des Clubs der Lichtträger mit dem Siegel des Großadministrators wirklich planen, bleibt ungewiss. Ihnen stehen machtvolle Mittel zur Verfügung, die es ihnen ermöglichen, ohne Kenntnis NATHANS zu agieren, was nicht verwunderlich ist, denn Pasch ist ein Ylant. Das Mondgehirn NATHAN hat sich im Laufe seiner Geschichte zu einem eigenständigen Individuum entwickelt, wobei es keinen Zweifel an seiner Loyalität den Terranern gegenüber gibt. Seinen Kindern, den Ylanten, gesteht er ebenfalls selbstständiges Handeln zu. Da bleibt es nicht aus, dass sich einige wenige von ihrem Vater losgesagt und von der Gemeinschaft getrennt haben, um ihre eigenen Wege zu gehen. Pasch, der mit Nording Gollokai zusammenarbeitet, ist einer von ihnen. Sein Vorteil ist, mit dem Wissen NATHANS aufgewachsen zu sein. So ist es ihm gelungen, sich aus der Wahrnehmung des Mondgehirns zu lösen und dies auch auf seinen Kumpanen zu übertragen.

21. Februar 2023


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