Verena Themsen / Robert Corvus
Hüter der Schönheit
Perry-Rhodan-Heft Nr. 3211
Gruelfin, Oschkor im Patschonsystem, 7. Juli 2096 NGZ
Die AURA ist weiterhin in Gruelfin unterwegs um Erkundigungen einzuholen. Eine galaxisweit ausgestrahlte Hyperfunkbotschaft erweckt die Aufmerksamkeit der Besatzung. Die Ewige Ganja Viyesch beehrt das Patschonsystem mit ihrem Besuch. Die Bewohner des Systems werden dazu aufgerufen, sich und ihr Umfeld ihr zu Ehren zu optimieren. Oschkor, der Hauptplanet des Systems, wurde vor zwanzig Jahren von den Panjasen entdeckt, was zur Folge hatte, dass ihr Oberhaupt, der Torrak Poziosch, sich fortan von Wayschnand, dem Obligatorischen Mentor der Panjasen, beraten lassen muss.
Wayschnand hat es aber in all der Zeit nicht geschafft, die Oschkoren - ein Zweigvolk der Cappins - zu einer effektiven Erhöhung zu bewegen. Zu sehr sind sie ihrer Kultur verhaftet, alle Entscheidungen dem Trisch zu überlassen - dem Zufall. Dabei bedienen sie sich unterschiedlicher Geräte und Apparaturen, die ähnlich einem Glücksrad durch Zufall eine Wahl treffen, die man dann einfach annimmt. Bei allem wird das Trisch befragt: bei der Wahl der Speisen, dem Weg, um an einen bestimmten Ort zu kommen, bei der Art der Beisetzung eines Toten oder dem Standort des zu bauenden Hauses. Entsprechend chaotisch sehen die Städte aus, was den Panjasen überhaupt nicht gefällt.
Weil es keinen repräsentativen Landeplatz für den fliegenden Palast der Ewigen Ganja gibt, läßt Wayschnand an einem See das Stadtviertel Dorummnor räumen und einebnen, was der Torrak nicht verhindern kann. Oschkoren, die sich weigern, ihre Häuser zu verlassen oder nicht schnell genug sind, drohen verschüttet zu werden.
Der Dimensiologe Antanas Lato gehört zu den Besatzungsmitgliedern der AURA, die sich auf Oschkor als Veejasen ausgeben, um 'das beste Murupor von ganz Gruelfin' an den Mann zu bringen. Der Laosoor Ephin agiert dabei als jonglierender Mundschenk, was Aufmerksamkeit weckt. Da das Murupor wirklich gut ist, gelangt es bis zum Torrak, der es gerne der Ewigen Ganja kredenzen will, weshalb die Veejasen auch dem Empfang Viyeschs beiwohnen sollen.
AURA-Kommandantin Starblanket schickt Antanas Lato und die Kosmo-Ethnologin Duxee los, um - getarnt als Veejasen auf Landgang - herauszufinden, was die Ewige Ganja ausgerechnet nach Oschkor gelockt haben könnte. Duxee nutzt in einem Trinkgarten den Trischweiser, was bei den Oschkoren gut ankommt. Dass die Veejasen die Gepflogenheiten der Planetarier annehmen, macht sie sympathisch und man kommt ins Gespräch. Als ihr Tischnachbar plötzlich per Holoübertragung von der Räumung Dorummnors erfährt, springt er auf. Dort wohnt seine Cousine Mapaschi und er will ihr zu Hilfe eilen. Lato und Duxee begleiten ihn. Sie kommen gerade noch rechtzeitig, damit Lato einen Panjasen so lange in ein Gespräch verwickeln und vom Einsatz seiner Roboter abhalten kann, bis Mapaschi mit ihrem Kind das einstürzende Haus verlassen hat.
Die Frau, die in einem anderen Stadtteil bei Freunden unterkommen kann, ist so dankbar für die Hilfe der Veejasen, dass sie bereitwillig über ihre Vermutung spricht, was die Ewige Ganja wohl ins Patschonsystem gelockt haben könnte: auf dem Eisplaneten Kenkscheil wurde eine archäologische Entdeckung gemacht. Riltenak, der bei den Ausgrabungen dabei war, wohnt gerade in der Nähe bei seiner Schwester. Er könnte mehr wissen. Deshalb gibt sie den Veejasen deren Adresse.
Riltenak besucht anlässlich der Beisetzung seines Vaters seine Schwester Umjanila, deren zweijähriger Sohn Ralmon immer noch nicht sprechen kann, weshalb er, der aus dem selben Grund in diesem Alter von den Panjasen optimiert worden war, seine Schwester dazu drängt, Ralmon ebenfalls den Panjasen für eine Erhöhung zu übergeben. Sie weigert sich jedoch. Das Trisch habe für Ralmon eben einen anderen Weg gewählt, argumentiert sie. Riltenak will diese Entscheidung nicht akzeptieren. Er lockt seine Schwester mit dem Wunsch, mit ihr Essen gehen zu wollen aus dem Haus - Getani, eine Freundin, passt derweil auf Ralmon auf - und unterrichtet die Panjasen, dass sie den Jungen in der Zwischenzeit abholen sollen.
Lato und Duxee treffen mit Verstärkung durch Harrisot, den Sicherheitschef der AURA, bei Umjanilas Haus ein. Bei der Erwähnung von Mapaschis Namen lässt Getani die Veejasen ein, um dort auf Riltenak und Umjanila zu warten. Man kommt ins Gespräch, auch über Ralmon, der teilnahmslos danebensitzt und scheinbar unwillig seine Murmeln wegstößt. Lato setzt sich zu ihm und beginnt, mit den Murmeln ein Dreieck zu legen, das der Junge sofort zu einem exakt gleichschenkligen Dreieck vollendet. Lato macht Getani darauf aufmerksam, dass in dem Jungen ein mathematisches Genie steckt. Da tauchen plötzlich Panjasen auf, die den Jungen abholen wollen, was Getani verhindern will. Harrisot widersetzt sich den Eindringlingen und es kommt zum Kampf. Getani überlässt Lato den Jungen und zeigt den Veejasen einen Fluchtweg. Sie wird Umjanila unterrichten, dass sie ihr Kind auf dem Veejasenraumer abholen kann. Umjanila ist schockiert über das Handeln ihres Bruders. Lato bietet ihr an, Ralmon auf der AURA zu fördern, er schenkt ihm einen Hologestalter, auf dem das Kind dreidimensionale Formen zeichnet. Die Oschkorin ist zwar dankbar für die Unterstützung, möchte aber weitere Fördermöglichkeiten im Kreis der Familie besprechen, damit jeder sehen kann, was in dem Kind steckt und keine panjasische Erhöhung nötig ist.
Umjanila erzählt, was sie über die Ausgrabungen auf Kenkscheil weiß. Dort fand man in einer Kaverne 15.000 Eisskulpturen, die sich manchmal bewegen. Bis auf eine Ausnahme stellen sie Wesen dar, die den Cappins unbekannt sind. Sie müssen uralt sein, ihr Alter lässt sich aber aufgrund von auftretenden Störfeldern, einem Hyperflimmern, nicht genau festlegen.
Die Ewige Ganja wird mit ihrem Gefolge Kenkscheil einen Besuch abstatten. Das Unterhaltungsprogramm wird auch dort weitergeführt. Und so dürfen auch die Veejasen mit ihrem Murupor mit an Bord des Reisepalastes kommen. Das Einsatzteam der AURA bringt aber nicht nur Muruporfässer mit, sondern auch getarnte Analysegeräte, mit denen es die überragende Technik der Panjasen auskundschaften will. Die Xenotechnik-Analystin Coni Hikialani äußert die Vermutung, dass die Panjasen die Einschränkungen der Hyperimpedanzerhöhung überwunden haben und möglicherweise metastabiles Sextagonium erzeugen können.
Die WUTHRASCHA, das Flaggschiff Viyeschs, nähert sich, begleitet von anderen Tropfenraumern, dem Eisplaneten und wird plötzlich und selbst für den oschkorischen Torrak Poziosch angeblich überraschend von oschkorischen Robotschiffen angegriffen, was dem AURA-Einsatzteam die Chance bietet, beim Gegenschlag der Panjasen weitere Erkenntnisse über deren technische Möglichkeiten zu sammeln. Bei einem der erfassten Sextadim-Strahlungspeaks meint Lato, die Panjasen könnten mittels sechsdimensionaler Effekte die Grenze zu den höherdimensionalen Räumen durchstoßen. Zwar werden ihre Abtastversuche von panjasischen Sicherheitsleuten entdeckt, doch Hikialani tritt ihnen so wortgewandt entgegen, dass sie von weiteren Ermittlungen absehen.
Der Reisepalast landet und sämtliche Besucher - die Veejasen eingeschlossen - rüsten sich mit Schutzanzügen aus, die Höhle mit den 15.000 Eisskulpturen zu besuchen...
7. März 2023
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang