Schattenblick →INFOPOOL →WELTANSCHAUUNG → HUMANISTISCHER V.D.

BERICHT/187: Wie atheistisch sind Rechtsextremisten? (ha)


humanismus aktuell - Hefte für Kultur und Weltanschauung Nr. 21 - Herbst 2007

Wie atheistisch sind Rechtsextremisten?
Die ideologischen Grundlagen für die Ablehnung des Christentums

Von Armin Pfahl-Traughber


Einleitung und Fragestellung

"Wie atheistisch sind Rechtsextremisten?" Diese Frage stellte Horst Groschopp, Vorsitzender des Humanistischen Verbandes Deutschlands, während einer Veranstaltung der Humanistischen Akademie Bayern. [1] Da in dem angesprochenen politischen Lager eine immer stärkere Ablehnung des Christentums auszumachen ist, verdienen die Erscheinungsformen und Grundlagen derartiger Einstellungen nähere Aufmerksamkeit.

Wie weit entsprechende Trends gehen, lässt sich exemplarisch an folgenden Ausführungen eines wohl christlich orientierten Autors im NPD-Parteiorgan Deutsche Stimme ausmachen: "Der christliche Glaube hat einen schweren Stand innerhalb der nationalen Opposition. 'Odin statt Jesus'-T-Hemden, Thorhämmer in allen Varianten, Jul- und Irminsulleuchter, 'Adler greift Fisch'-Aufkleber neben diversen heidnischen oder antichristlichen Publikationen wie 'Jesus, Europas falscher Gott' oder 'Die grausame Bibel' runden die Produktpalette für den nationalen (Neu-)Heiden ab." [2]

Dieses Zitat veranschaulicht zum einen, dass es innerhalb des Rechtsextremismus eine klare und scharfe antichristliche Position gibt. Dabei handelt es sich allerdings um eine Auffassung, die nicht in allen Teilbereichen dieses politischen Lagers ausgemacht werden kann. Die gemäßigteren Kräfte mit deutsch-nationalistischer Ausrichtung wie DVU und REP vertreten eher pro-christliche Einstellungen, die radikaleren Teile der mehr völkisch orientierten Kräfte wie NPD, Neonazis und Skinheads propagieren eher eine antichristliche Position. [3]

Zum anderen macht das obige Zitat deutlich, dass die Ablehnung des Christentums in diesem Teil des Rechtsextremismus nicht mit einer atheistischen Grundauffassung einher geht. Vielmehr greifen die entsprechenden Akteure auf Inhalte und Symbole des germanischen Heidentums zurück. In dem erwähnten Artikel heißt es denn auch: "Die nationale Opposition gibt sich betont 'heidnisch'". [4] Hierbei handelt es sich aber um eine spezifische Auffassung dieser Religionsform.

Denn es kann keine allgemeine Gleichsetzung von Heidentum und Rechtsextremismus vorgenommen werden, bestehen doch durchaus einige kleinere heidnische Religionsgemeinschaften ohne Bezüge zu diesem politischen Lager. Noch weniger gestattet es die Kritik am Christentum, eine Identität von Atheismus und Rechtsextremismus zu postulieren. Oberflächliche Betrachtungen könnten diesen Eindruck erwecken, finden sich doch auch in den Argumentationsmustern von Rechtsextremisten Bestandteile einer humanistisch orientierten Religionskritik.

Die grundlegenden Unterschiede beider Auffassungen lassen sich besser verstehen, wenn Klarheit über die ideologischen Grundlagen der rechtsextremistischen Ablehnung des Christentums besteht. Sie sollen in der vorliegenden Abhandlung und darin besteht die zentrale Frage- und Problemstellung - herausgearbeitet werden. Zunächst geht es dabei um ideenhistorische Aspekte, danach um gegenwärtige Phänomene:

Ein Großteil der gegenwärtigen Kritik am Christentum durch Rechtsextremisten schöpft aus dem Gedankengut der völkischen Bewegung im Wilhelminischen Kaiserreich und der Nationalsozialisten in der Weimarer Republik und im "Dritten Reich". Daher soll zunächst auf diese beiden geschichtlichen Vorläufer näher eingegangen werden. Dem folgend konzentriert sich die Erörterung auf aktuellere Erscheinungsformen rechtsextremistischer Ablehnung des Christentums.

Dabei stehen zwei zentrale Schriften prominenterer Vertreter aus diesem politischen Lager im Zentrum des Interesses, welche der Neuen Rechten und dem Neonazi-Lager entstammen und bei allen Unterschieden doch zentrale Gemeinsamkeiten aufweisen. Abschließend geht es vor einer problemorientierten Zusammenfassung der herausgearbeiteten ideologischen Grundlagen um einen Vergleich mit der Kritik des Christentums, die aus der Perspektive des humanistischen Atheismus vorgenommen werden.


Ablehnung des Christentums durch die völkische Bewegung

Bevor näher auf die Ablehnung des Christentums durch die völkische Bewegung eingegangen werden soll, bedarf es noch einer kurzen Anmerkung zur Auffassung über die Inhalte und Institutionen dieser Religion bei der politischen "Rechten" Europas im 18. und 19. Jahrhundert: Mit ganz wenigen Ausnahmen [5] verstand sich der damit angesprochene Konservativismus als Verteidiger der Gesellschaftsordnung von "Thron und Altar" und nahm daher eine pro-christliche Position ein.

Erst in der völkischen Bewegung [6], die sich seit Beginn der 1870er Jahre herausbildete, entstand in Teilbereichen eine dezidiert antichristliche Strömung. Das damit angesprochene politische Lager lässt sich ideologisch über die Komponenten Antisemitismus, Rassismus, Raumdenken und Sozialdarwinismus erfassen. Organisatorisch bestand die völkische Bewegung aus einer Vielzahl von Bünden, Publikationsorganen, Verbänden und Vereinen, wofür etwa der Alldeutsche Verband, der Deutschbund oder der Reichshammerbund stehen.

Trotz der erwähnten ideologischen Gemeinsamkeiten gab es innerhalb der völkischen Bewegung hinsichtlich bestimmter Ausdrucksformen durchaus unterschiedliche Positionen. Dies gilt auch für die Einstellung zu Christentum und Religion. [7] Allgemein bestand ein Konsens dahingehend, dass es einer nationalen Religion für das deutsche Volk bedürfe.

Aus dieser Grundauffassung leiteten sich aber zwei unterschiedliche Konsequenzen ab. Die eine Strömung vertrat die Auffassung, man müsse das Christentum von seinen "artfremden", also "jüdischen" Bestandteilen reinigen und es "arteigen", also "germanisiert" ausrichten. Dies stellte die die dominierende Tendenz dar, welche sich auch an der Los von Rom-Bewegung beteiligte und demgemäß eine völkische Deutung des Protestantismus propagierte. Die andere Strömung forderte einen fundamentalen Bruch mit dem Christentum, das durch einen heidnisch ausgerichteten Glauben im Sinne einer "Germanisierung" der Religion abgelöst werden sollte.

Worin bestanden nun die diesbezüglichen ideologischen Positionen der "deutsch-" und "germanischgläubigen Gruppen" der völkischen Bewegung [8] bei der Ablehnung des traditionellen Verständnisses von Christentum? Zum einen war man weitaus stärker säkular, zum anderen dezidiert rassistisch ausgeprägt. "Die Schwäche der christlichen Lehre", so formulierte der Vorsitzende des "Reichshammerbundes" Theodor Fritsch, "liegt in ihrer Mißachtung des leiblichen Menschen, in ihrer Unterschätzung des Körpers und des Blutes. ... Ein verhängnisvoller Irrtum aber war es, die Lebensgesetze des Leibes darin zu missachten, dass man jede Art Geist in jede Art Körper glaubte einfüllen zu können." [9]

Außerdem schien diesen Völkischen das Christentum nicht kämpferisch genug, formulierte doch der Gründer des Deutschen Ordens Otto Sigfrid Reuter: "Durch Leiden und Dulden, durch Frieden wollte der Nazarener, dass wir den Sieg gewännen; unsere Religion ist die der tatfrohen Lichtkämpfer, durch Sieg zum Frieden." [10]

Der christlichen Gnadenlehre stellte man den germanischen Glauben der Selbsterlösung entgegen, und die Moral des heroischen Kämpfers richtete sich gegen die christliche Mitleidsreligion. [11] Darüber hinaus war im Kontext des Antisemitismus der völkischen Bewegung auch der jüdische Ursprung des Christentums von großer Bedeutung für die grundlegende Ablehnung oder Umdeutung dieser Religion. Exemplarisch für letzteres steht auch die Auffassung "Christus nun war unserem Glauben nach Arier". [12]

Aufgrund solcher Positionen standen die völkische Bewegung im Allgemeinen und die "germanischgläubigen" Gruppen im Besonderen auch den Nationalsozialisten nahe. Aus politischer Rücksichtnahme setzte Hitler aber ab Anfang der 1930er Jahre auf eine Verständigung mit den christlichen Kirchen und lehnte die Angehörigen der völkischen Bewegung sogar als Feinde seines Regimes offiziell ab. Gleichwohl bestanden auch bei der Bewertung des Christentums grundlegende ideologische Gemeinsamkeiten.


Ablehnung des Christentums durch die Nationalsozialisten

Welche Positionen nahmen nun die Nationalsozialisten gegenüber dem Christentum ein? Laut dem Programm der NSDAP von 1920 vertrat man "den Standpunkt eines positiven Christentums, ohne sich konfessionell an ein bestimmtes Bekenntnis zu binden." [13] Was damit gemeint war, blieb weitgehend diffus. Lediglich über den auch in diesem Kontext geäußerten Antisemitismus lies sich daraus eine Ablehnung angeblich jüdischer Bestandteile des Christentums ableiten. An die zitierte Position knüpften nach 1933 die Deutschen Christen [14], eine bedeutsame Strömung im seinerzeitigen Protestantismus, an.

Ihnen ging es um eine inhaltliche und organisatorische Synthese von Christentum und Nationalsozialismus, welche sich in Forderungen nach einer "Entjudung" der Kirche oder der Übernahme des "Führerprinzips" artikulierte. Die nationalsozialistische Führung unterstützte derartige Bestrebungen, beabsichtigte sie doch auch die Kirchen unter ihre totale politische Kontrolle zu stellen.

Insofern bildeten die 'Deutschen Christen' ein politisches Instrument zur Durchsetzung von Machtinteressen. Ihre Positionen müssen demnach nicht für die genuine nationalsozialistische Einstellung zum Christentums stehen. Sie lässt sich wohl eher aus Hitlers Auffassungen ableiten, wobei man hinsichtlich der Inhalte der Positionen und der Orte der Artikulation unterscheiden kann: In öffentlichen Reden agitierte Hitler nie gegen das Christentum, musste er doch auf dessen starke gesellschaftliche Verankerung Rücksicht nehmen.

Darin dürfte auch der eigentliche Grund für die Distanzierung vom religiösen "Germanenkult" der Völkischen bestehen, führte er doch mit zu einer politischen Marginalisierung dieser Kräfte. Häufig nutzte Hitler in seiner Agitation Anspielungen und Metaphern, die traditionell mit dem Christentums verbunden sind, aber nicht zwingend in diesem Sinne gemeint sein müssen - etwa wenn er den "Willen Gottes" beschwor, von der Erlangung des "Heils" sprach oder sich auf die "Vorsehung" berief.

Hierbei ging es mit um eine Instrumentalisierung religiös konnotierter Begriffe, gleichwohl verfügte Hitler aber auch über eine eigene Gottesvorstellung [15] und der Nationalsozialismus über religionsähnliche Strukturmerkmale. [16] Bezüglich des Christentums lassen sich in früheren und internen Äußerungen Hitlers ebenfalls Ablehnung und Umdeutung ausmachen. Exemplarisch für letzteres steht eine Erklärung über die Aufgabe der NSDAP, wonach man wieder das Christentum hochbringen müsse, "aber das Kampfchristentum. Das Christentum ist nicht die Lehre des stummen Duldens, Leidertagens, sondern des Kampfes." [17]

Jesus sei, so Hitler, "die größte Kampfnatur" gewesen und der Nationalsozialismus "nichts anders als eine praktische Befolgung der Lehre Christi." [18] Darüber hinaus galt Jesus Hitler als Märtyrer des Antisemitismus, der für seinen "ungeheuren Kampf ... gegen das jüdische Gift ... am Kreuze verbluten musste". [19] Diese Aussagen von 1922, 1923 und 1926 stehen für eine anerkennende Umdeutung.

Die folgenden Zitate aus den internen Tischgesprächen von 1941 und 1942 machen demgegenüber eine grundlegende Ablehnung des Christentums deutlich: Die Bibel sah Hitler als Instrument der Juden zur Beherrschung und Verdummung der europäischen Völker, sei sie doch entstanden, als "ein Jude sich gesagt hat: Setzt den Nichtjuden Sprüche vor, die Unsinn sind, je dunkler der Sinn, desto mehr werden sie darüber grübeln und von der Betrachtung der Wirklichkeit abgehalten sein!" [20]

Gegen die moralische Vorstellung des Christentums vom Pathos des Mitleids und Schutz der Schwachen wandte Hitler ein, dies widerspreche dem gottgegebenen und wissenschaftlichen Gesetz vom Kampf als Wesen der menschlichen Entwicklung, "konsequent angewandt würde es zur Züchtung des Minderwertigen führen." [21] Zum einen lehnte Hitler demnach das Christentum als Ausdruck einer jüdischen, ungermanischen Einstellung ab, zum anderen sah er in der christlichen Moral einen Widerspruch zu den Gesetzen der Natur.


Ablehnung des Christentums durch den Neonazismus

Nach 1949 entstanden in der Bundesrepublik Deutschland die unterschiedlichsten rechtsextremistischen Organisationen, die ideologisch meist an deutsch-nationalistischen und völkischen Strömungen der Weimarer Republik anknüpften. In deren Umfeld bildeten sich auch neogermanische Gruppen [22] heraus: Sie nahmen eine dezidierte Frontstellung gegen das Christentum ein und bekannten sich zu den Göttern ihrer angeblichen Ahnen.

Dabei ging diese Orientierung meist nicht mit einer näheren theoretischen Auseinandersetzung mit Abgelehntem und Bejahtem einher, blieben die Auffassungen und Positionen doch in der Regel auf einer plakativen Ebene stehen. Eine ansatzweise Ausnahme stellt die Broschüre Von der christlichen Moral zu einer biologisch begründeten Ethik von Jürgen Rieger [23] dar. Sie erschien 1982 erstmals in einer Schriftenreihe der Artgemeinschaft - germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensmäßiger Lebensgestaltung [24] und fand über mehrere Auflagen eine gewisse szene-interne Verbreitung.

Ihr Autor, ein studierter Jurist und praktizierender Rechtsanwalt, gehörte und gehört zu den Multi-Funktionären der rechtsextremistischen Szene. So ist er Redakteur mehrerer Publikationsorgane, Vorsitzender verschiedener Organisationen und Initiator zahlreicher Demonstrationen. Innerhalb des Rechtsextremismus lässt sich Rieger dem Neonazismus zurechnen. Öffentlich bekannt wurde er weit über sein eigenes politisches Lager hinaus als Strafverteidiger von Angehörigen der rechtsextremistischen Szene.

In seiner erwähnten Broschüre begründet Rieger seine fundamentale Ablehnung des Christentums nicht aus historischen, sondern aus moralischen Gründen: "Ich sehe nun das Hauptübel nicht in der christlichen Praxis, wie Kirchen mit Kirchensteuern, Priestern, Hexen- und Ketzerverfolgung, Kreuzzügen, sondern in der christlichen Moral. ... Ich werde nachweisen, dass diese Moral volksfeindlich, darüber hinaus lebensfeindlich insgesamt ist, sie das Römische Weltreich zugrunde gerichtet hat und dies auch bezweckte ...". [25]

Im Text benennt Rieger einige Gegensätze, die seine Frontstellung gegenüber dem Christentum gut verdeutlichen: "Endzeiterwartung statt Wille zur Dauer", "Weltfeindschaft gegen Diesseitsheiligung", "Egozentrik gegen Familien-, Volks- und Rassengebundenheit", "Feindesliebe gegen Feindesbekämpfung", "Gleichheitswahn gegen Rangordnung", "Staatsverneinung gegen Staatsbejahung", "Erbsünde" gegen realistische Einschätzung der menschlichen Natur", "Naturfeindschaft gegen Achtung der "Natur". [26]

Im Kern behauptet der Autor demnach einen Gegensatz zwischen Christentum und Natur, wobei er beansprucht, über das alleinige richtige Verständnis der Biologie und Evolution zu verfügen. Auch wenn Rieger dabei mitunter auf bekannte Autoren wie Richard Dawkins, Konrad Lorenz und Edward O. Wilson verweist, referiert er deren Auffassungen und Schriften selektiv, um damit seiner rassistischen und völkischen Grundauffassung eine pseudo-wissenschaftliche Unterfütterung zu geben.

Diese ideologische Grundlage seiner Kritik an der christlichen Moral ergibt sich aus folgenden Auffassungen: Eine nicht nur auf die eigene ethnische Gruppe, sondern auf alle Menschen bezogene Moral stehe im Widerspruch zur Evolution. Jesus Sittlichkeit sei individualistisch und nicht auf eine Gruppe bezogen. Das Christentum laufe auf einen "Gleichheitswahn" hinaus und zerstöre natürliche Hierarchien. Das Hohe und Starke müsse sich unter die Einrede der Erbsünde ducken. [27]

Die damit verbundene angeblich Leben zerstörende Wirkung des Christentums führt Rieger dann mit antisemitischem Unterton auf die Einwirkung des Judentums zurück, handele es sich bei dem damit verbundenen Prozess doch um eine gezielte Absicht: "Das Christentum also als Mittel zum Zweck, das verfluchte Rom zu zerstören, Judäa damit frei zu machen - die erste psychologische Kriegsführung der Geschichte." [28] Neben der behaupteten Moral bildet dessen jüdische Prägung den Hauptgrund für Riegers Ablehnung des Christentums.


Ablehnung des Christentums durch die Neue Rechte

Neben den an den Nationalsozialisten und Völkischen orientierten Formen gibt es im gegenwärtigen Rechtsextremismus auch noch Strömungen, die sich auf eine andere ideengeschichtliche Grundlage beziehen. Hierzu gehört insbesondere die Neue Rechte. Entgegen ihrer Selbstbezeichnung kann sie keine innovative und originäre Ausrichtung ihrer Ideologie beanspruchen. Vielmehr greift der damit angesprochene Kreis von Intellektuellen auf das Gedankengut der Konservativen Revolution, eine Strömung des "antidemokratischen Denkens in der Weimarer Republik" [29] zurück.

Die Protagonisten der Neuen Rechten ergänzen derartige Prägungen um Ansätze soziologischer Elitetheorien, welche im Umfeld des italienischen Faschismus starke Verbreitung fanden. Und schließlich wäre als weitere Besonderheit die strategische Ausrichtung zu nennen: Der Neuen Rechten geht es weder um Gewaltanwendung noch Parteipolitik, vielmehr will man durch eine "Kulturrevolution von rechts" den "Kampf um die Köpfe" gewinnen. [30]

Hinsichtlich der Einstellung zu Christentum und Religion besteht in dieser geistigen Strömung kein Konsens: Einigen eindeutig christlich orientierten Protagonisten wie Karlheinz Weißmann [31] stehen dezidiert heidnisch ausgerichtete Vertreter wie Alain de Benoist [32] gegenüber. Letzter gilt als wichtigster Kopf der französischen Neuen Rechten [33], die sich selbst über eine klare Bestimmung des Hauptfeindes verorten möchte.

Er wird nicht im Kommunismus oder Liberalismus gesehen, sondern in der die Gesellschaft angeblich verändernden ideologischen Kraft des Egalitarismus. Dieser laufe auf die "Gleichmacherei" heraus, bewirke den Kosmopolitismus und fördere den Universalismus. Als ideologisches Feindbild gilt dann auch das Christentum, da dieses über die Auffassung von der Gleichheit vor Gott letztendlich auch gesellschaftlichen Egalitarismus befördert habe.

Benoist entwickelte seine diesbezüglichen Auffassungen in einem programmatischen Werk mit dem Titel Heide sein zu einem neuen Anfang. Darin kritisiert er zunächst das Christentum: Es sei dem Monotheismus und damit dem Dualismus verpflichtet und somit aufgrund dieses Absolutheitsanspruchs intolerant. Es würde statt den Einklang mit der Natur den Bruch des Menschen mit dieser predigen, was wiederum dessen Körper- und Naturfeindlichkeit erkläre. Die Lehre vom Sündenfall bei der Menschwerdung löse automatisch die Autonomieverweigerung und ein negatives Menschenbild aus. Benoist dazu wörtlich: "Die Moral des Christentums wird vom Ressentiment getragen. Der Gläubige nimmt seine Erniedrigung hin in der Hoffnung, dass auch die anderen erniedrigt werden. Er pflichtet einer Moral bei, welche die Mannigfaltigkeit oder Verschiedenheit im Namen der 'Gleichheit' beseitigt, welche im Namen der 'Gerechtigkeit' herabsetzt ... Eine solche Moral ist kraftzersetzendes, gesundheitsraubendes, machtvernichtendes System. Sie führt letztendlich zur Verschmelzung und Verwirrung, zur Zunahme der Entropie und zum Tod. [34]

Dem setzt Benoist die heidnischen Vorstellungen gegenüber, welche nicht an der Vergangenheit, sondern über die Orientierung an der Herkunft an der Zukunft orientiert seien. Das Heidentum weise aufgrund des Glaubens an verschiedene Götter ein höheres Maß an Toleranz auf und erlaube so eine stärkere Differenzierung der Menschen. Es stellte die wahre Religion Europas dar, ginge vom Einklang des Menschen mit der Natur aus und vereinbare auch scheinbare Gegensätze.

"Das heidnische Denken", so Benoist, "das grundlegend an die Verwurzelung und den Ort als bevorzugtes Zentrum für die Kristallisierung der Identität gebunden ist, kann nicht umhin, sämtliche religiösen und philosophischen Formen des Universalismus zu verwerfen. Dieser findet nämlich seine Grundlage in dem jüdischchristlichen Monotheismus." [35] Die damit verbundene dualistische Erscheinungsform sei dem europäischen Geist völlig fremd. Mit der Einführung des Christentums habe auf dem Kontinent ein Zersetzungsprozess begonnen.


Unterschiede zur humanistischen Kritik des Christentums

Worin bestehen nun die Gemeinsamkeiten und Unterscheide zwischen der referierten und der humanistischen Kritik am Christentum? Wenn auch die Differenzen überwiegen, dürfen doch die Übereinstimmungen nicht ignoriert werden. Sie lassen sich ausmachen in der Kritik an den historischen Grundlagen der Religion, an deren körper- und naturfeindlicher Orientierung, an deren von der Erbsündenlehre geprägtem Menschenbild und an den in ihrem Namen in der Geschichte begangenen Untaten.

Aus einer teilweisen Übereinstimmung in der Kritik an einer Auffassung kann allerdings nicht die inhaltliche Identität oder Verwandtschaft der beiden Einstellungen behauptet werden. Außerdem leiten sich die Gemeinsamkeiten bei den erwähnten Einwänden aus unterschiedlichen Grundlagen der jeweiligen Positionen ab. Der Humanismus weist gegenüber dem Rechtsextremismus nicht nur andere, sondern entgegen gesetzte Grundprinzipien auf und zwar unabhängig von einer mehr evolutionären oder mehr säkularen Ausrichtung. [36]

Veranschaulicht werden soll dies zunächst anhand eines Gesichtspunktes, der den Eindruck einer scheinbaren Gemeinsamkeit erwecken könnte: Auch Humanisten rekurrieren auf die Ergebnisse der Evolutionsforschung und Soziobiologie, wobei dem Christentum eine Ignoranz gegenüber naturwissenschaftlichen Erkenntnissen unterstellt und eine realistische Anthropologie eingefordert wird. Hier betont man auch die starke Prägung menschlichen Verhaltens durch die genetische Vererbung wie etwa des Egoismus.

Die Einsicht in die natürliche Bedingtheit solcher Verhaltensweisen führt aber nicht notwendigerweise zur Übertragung auf das menschliche Miteinander in einer Gesellschaft. Selbst der bekannte Evolutionstheoretiker Richard Dawkins betont, dass die Menschen die einzigen Wesen seien, welche sich gegen die Vorgaben der egoistischen Gene wenden und einen selbstlosen Altruismus kultivieren könnten. [37] Aus einem Sein in der Natur kann nicht zwingend auf ein Sollen in der Gesellschaft geschlossen werden.

Genau diesen naturalistischen Fehlschluss praktizieren Rechtsextremisten hier durch eine einseitige und selektive Interpretation der Evolution. Damit stehen sie formal und inhaltlich in der Tradition der Sozialdarwinisten [38] gegen Ende des 19. Jahrhunderts, die ihre Auffassung von einem "Überleben des Stärkeren" auf das menschliche Miteinander übertragen wollten. Hieraus ergab sich die Aufwertung von Menschen der eigenen ethnischen Gruppe und die Abwertung von Menschen anderer ethnischer Gruppen. In dieser Grundposition besteht auch das zentrale Merkmal der späteren rechtsextremistischen Strömungen bis in die Gegenwart hinein.

Für Humanisten spielen demgegenüber ethnische Zugehörigkeiten gerade keine Rolle, gehen diese doch von der Gleichwertigkeit der Menschen aus. Zwar behauptet man keine pauschale Gleichheit Aller, stellt aber den Grundsatz einer gleichen und universellen Würde des Individuums ins Zentrum des eigenen Selbstverständnisses.

Gerade diese Position teilen Rechtsextremisten nicht, was auch ihre Kritik am Christentum zeigt. Sie richtet sich vor allem gegen den dieser Religion angeblich oder tatsächlich eigenen Gleichheitsgrundsatz. Hierdurch erklärt sich auch der Vorwurf der "Fernstenliebe" und "Gleichmacherei", womit "Rangordnung" und "Volksgebundenheit" zerstört werden würden. Das dabei zum Ausdruck kommende hierarchische und kollektivistische, nationalistische und sozialdarwinistische Gedankengut steht im erklärten Gegensatz zum modernen Humanismusverständnis. Dieses definiert sich weder über ethnische Identitäten noch einen kämpferischen Pathos.

Ganz im Gegenteil, bestehen hier - wenngleich ebenfalls aus anderen Gründen - weitaus größere Nähen zum gegenwärtig dominierenden Verständnis von Christentum. Dies gilt auch für den latent oder manifest in der rechtsextremistischen Auffassung von dieser Religion enthaltene Antisemitismus, der bei gleichzeitiger Kritik an der jüdischen Religion von Humanisten abgelehnt und bekämpft wird.


Schlusswort und Zusammenfassung

Abschließend soll die ursprüngliche Fragestellung noch einmal bilanzierend erörtert werden: Wie atheistisch sind Rechtsextremisten? Dazu zunächst noch einmal eine kurze Vergegenwärtigung des mit dem Begriff "Atheismus" inhaltlich Angesprochenen: Es geht um eine Einstellung, welche die Existenz eines Gottes bzw. mehrerer Götter dezidiert ablehnt. Die Definition des Gemeinten erfolgt denmach über eine Negierung. Derartige Positionen können mit unterschiedlichen inhaltlichen Grundpositionen einhergehen.

Die Geschichte des orthodoxen Marxismus-Leninismus und "real existierenden Sozialismus" lehrt, dass eine atheistische Auffassung durchaus auch in einem extremistischen und totalitären Sinne ausgerichtet sein kann. Eine demokratische und humanistische Orientierung muss dem Atheismus nicht grundlegend eigen sein. Insofern wäre es grundsätzlich durchaus möglich, auch von einer solchen Auffassung innerhalb des Rechtsextremismus auszugehen. Was würde dafür sprechen, was würde dagegen sprechen?

Dafür spricht eine grundlegende Ablehnung des Christentums, die sich nicht nur auf die historischen Erscheinungsformen, sondern auch auf die thelogischen Grundlagen bezieht. Außerdem sind den referierten Auffassungen der Rechtsextremisten Verweise auf angeblich naturwissenschaftlich begründete Annahmen und ein zumindest stark säkular geprägtes Selbstverständnis eigen.

Gleichwohl sprechen diese Gesichtspunkte nicht für eine atheistische Position: Die fundamentale Ablehnung des Christentums kann grundsätzlich auch mit der Akzeptanz anderer Religionen einhergehen und die stärker weltliche Ausrichtung muss die Orientierung an einem Gott oder dem Göttlichen nicht ausschließen. Genau dies ist in den erwähnten politischen Kontexten: Unabhängig davon, ob man sich an der germanischen Götterwelt oder einem allgemeinen naturreligiösen Verständnis ausrichtet, besteht im Selbstverständnis eine religiöse Orientierung an einer transzendentalen Dimension.

Bestärkt wird dieser Eindruck noch durch den Blick auf die inhaltliche Begründung für die Ablehnung des Christentums: Es handelt sich im Kern um eine Moralkritik, nicht um eine Religionskritik. Neben dem ethnische Gesichtspunkt, der negativ auf die "jüdische" oder "orientalische" Herkunft abstellt, kritisieren Rechtsextremisten vor allem bestimmte Wertvorstellungen dieser Religion, deren Folgen für die Gestaltung des sozialen Miteinanders ihnen verwerflich erscheint. Sie leitet sich vor allem aus dem Grundsatz der Gleichheit vor Gott ab.

Auch wenn diese Auffassung des Christentums auf die religiöse, nicht auf die weltliche Ebene bezogen war, sahen Rechtsextremisten darin die Grundlage für den Egalitarismus der modernen Welt und damit auch für die Ausrichtung der von ihnen abgelehnten Theorien des Liberalismus und Sozialismus. Für das angesprochene politische Lager spielt die ethnische Zugehörigkeit von Menschen eine herausragende Rolle für das eigene Politikverständnis und die Wertigkeit von anderen Individuen.

Darüber hinaus richtet sich die rechtsextremistische Ablehnung des Christentums gegen die Empathie mit den Armen und das Mitleid mit den Schwachen. Durch die Ausführungen von den Völkischen über die Nationalsozialisten und Neonazis bis zur Neuen Rechten zieht sich die Beschwörung des Gesunden und Kämpferischen, des Mächtigen und Starken. Ganz im Sinne des traditionellen Sozialdarwinismus sieht man im Sieg über das Schwache und dem Triumph des Starken das prägende Merkmal einer angestrebten zukünftigen Gesellschaftsordnung im eigenen ideologischen Sinne.

Das christliche Gebot des Mitleids und der Nächstenliebe steht dieser Moral entgegen und gilt in der Perspektive der Rechtsextremisten als lebensfeindlich und unnatürlich. Insofern besteht auch die ideologische Grundlage der rechtsextremistischen Kritik am Christentum in der Bejahung dieser sozialdarwinistischen Einstellung und nicht in einer Verneinung dieses Glaubens als Ausdruck von Religion.


Anmerkungen

1 Die Tagung fand unter dem Titel Neue Armut, Unterschicht und Prekariat. Aspekte sozialer und ökonomischer Unterprivilegierung vom 23.-25. März 2007 im Karl-Bröger-Zentrum Nürnberg statt. Der Autor referierte dort zum Thema Die Wiederentdeckung der sozialen Frage durch Rechtsextremisten.

2 Dirk Davidis: Odin und Jesus für Deutschland? In: Deutsche Stimme, Nr. 4 vom April 2007, S.20.

3 Vgl. als Überblicke zum Rechtsextremismus in Deutschland bei Richard Stöss: Rechtsextremismus im vereinten Deutschland. 3. Aufl., Berlin 2000 u. Armin Pfahl-Traughber: Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland. 4. Aufl., München 2006.

4 Davidis: Odin, S.20.

5 Vgl. Antichristliche Konservative. Religionskritik von rechts. Hg. von Gerd-Klaus Kaltenbrunner. Freiburg 1982. - Es handelt sich hier um einen Sammelband mit apologetischen Beiträgen zum Thema.

6 Vgl. Jost Hermand: Der alte Traum vom neuen Reich. Völkische Utopien und Nationalsozialismus. Frankfurt a.M. 1988. - George L. Mosse: Die völkische Revolution. Über die geistigen Wurzeln des Nationalsozialismus. Frankfurt a.M. 1991.

7 Vgl. Uwe Puschner: Die völkische Bewegung im wilhelminischen Kaiserreich. Sprache - Rasse - Religion. Darmstadt 2001, S.203-262.

8 Vgl. Stefanie von Schnurbein: Die Suche nach einer "arteigenen" Religion in "germanisch-" und "deutschgläubigen" Gruppen. In: Handbuch zur "Völkischen Bewegung" 1871-1918. Hg. von Uwe Puschner, Walter Schmitz u. Justus H. Ulbricht, München 1996, S.172-185.

9 Theodor Fritsch, zitiert nach Puschner: Die völkische Bewegung, S.206.

10 Otto Sigfrid Reuter, zitiert nach Schnurbein: Die Suche, S.180.

11 Derartige Auffassungen decken sich zumindest teilweise mit den Positionen von Friedrich Nietzsche. Vgl. Armin Pfahl-Traughber: Friedrich Nietzsches "Der Antichrist" - eine programmatische Schrift des Atheismus? Zu den Motiven der Kritik am Christentum im Werk des Philosophen. In: Aufklärung und Kritik, Sonderheft 4/2000, Schwerpunkt: Friedrich Nietzsche zum 100. Todestag, S.38-51.

12 Adolf Bartels, zitiert nach Puschner: Die völkische Bewegung, S.217.

13 Die 25 Punkte des Programms der NSDAP, zitiert nach Der Nationalsozialismus. Dokumente 1933-1945. Hg. von Walther Hofer. Frankfurt a.M. 1957, S.30.

14 Vgl. Rainer Lächele: Ein Volk, ein Reich, ein Glaube. Die "Deutschen Christen" in Württemberg 1925-1960. Stuttgart 1994. - Kurt Meier: Die deutschen Christen. Das Bild einer Bewegung im Dritten Reich. 3. Aufl., Halle/Saale 1967.

15 Vgl. Friedrich Heer: Der Glaube des Adolf Hitler. Anatomie einer politischen Religiosität. 2. Aufl., München 1998. - Michael Rißmann: Hitlers Gott. Vorsehungsglaube und Sendungsbewußtsein des deutschen Diktators. Zürich 2001.

16 Vgl. Claus-Ekkehard Bärsch: Die politische Religion des Nationalsozialismus. Die religiöse Dimension der NS-Ideologie in den Schriften von Dietrich Eckart, Joseph Goebbels, Alfred Rosenberg und Adolf Hitler. München 1998. - Der Nationalsozialismus als politische Religion. Hg. von Michael Ley und Julius H. Schoeps. Bodenheim 1997.

17 Adolf Hitler am 6. April 1928, zitiert nach Hitler: Sämtliche Aufzeichnungen 1905-1924. Hg. von Eberhard Jäckel. Stuttgart 1980, S.867.

18 Adolf Hitler am 18. Dezember 1926, zitiert nach Hitler: Reden, Schriften, Anordnungen. Februar 1925 bis Januar 1933. Bd. II. Vom Weimarer Parteitag bis zur Reichstagswahl. Juli 1926 - Mai 1928. Teil 1: Juli 1926 - Juli 1927. Hg. von Bärbel Dusik. München 1992, S.106.

19 Adolf Hitler am 12. April 1922, zitiert nach Hitler: Sämtliche Aufzeichnungen, S.623.

20 Adolf Hitler am. 3. April 1942, zitiert nach Adolf Hitler: Monologe im Führerhauptquartier 1941-1944. Die Aufzeichnungen Heinrich Heims. Hg. von Werner Jochmann. Hamburg 1980, S.263.

21 Adolf Hitler am 10. Oktober 1941, zitiert nach Hitler: Monologe, S.76.

22 Vgl. Franziska Hundseder: Wotans Jünger. Neuheidnische Gruppen zwischen Esoterik und Rechtsradikalismus. München 1998. - Stefanie von Schnurbein: Göttertrost in Wendezeiten. Neugermanisches Heidentum zwischen New Age und Rechtsradikalismus. München 1993.

23 Vgl. den Artikel von Jürgen Rieger in: Handbuch Rechtsradikalismus. Personen, Organisationen, Netzwerke. Vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft. Hg. von Thomas Grumke u. Bernd Wagner. Opladen 2002, S.300-302.

24 Vgl. Klaus Bellmund u. Kaarel Siniveer: Kulte, Führer, Lichtgestalten. Esoterik als Mittel rechtsradikaler Propaganda. München 1997, S.296-303. - Insa Eschebach u. Elke Thye: Die Religion der Rechten. Völkische Religionsgemeinschaften. Aktualität und Geschichte. Dortmund 1995, S.45-47.

25 Jürgen Rieger: Von der christlichen Moral zu einer biologisch begründeten Ethik. 3. Aufl., Hamburg 1989, S.1.

26 Rieger: Von der christlichen Moral S.14f., 22, 25, 28, 30 u. 38.

27 Vgl. Rieger: Von der christlichen Moral S.20, 24, 28, 30.

28 Rieger: Von der christlichen Moral S.48.

29 Vgl. Kurt Sontheimer. Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Die politischen Ideen des deutschen Nationalismus zwischen 1918 und 1933. München 1983.

30 Vgl. Armin Pfahl-Traughber: Konservative Revolution und Neue Rechte. Rechtsextremistische Intellektuelle gegen den demokratischen Verfassungsstaat. Opladen 1998.

31 Von diesem Autor liegt auch eine Buchveröffentlichung über die Renaissance des Heidentums vor. Vgl. Karlheinz Weißmann: Druiden, Goden, Weise Frauen. Zurück zu Europas alten Göttern. Freiburg 1991.

32 Vgl. Stichwort Alain de Benoist, in: Handbuch Rechtsradikalismus, S.236-238.

33 Vgl. Matthias Weber: Prototyp der Neuen Rechten. Alain de Benoist und die Nouvelle Droite in Frankreich. In: Die Neue Rechte - eine Gefahr für die Demokratie? Hg. von Wolfgang Gessenharter u. Thomas Pfeiffer, Wiesbaden 2004, S.145-162.

34 Alain de Benoist: Heide sein ZU einem neuen Anfang. Die europäische Glaubensalternative. Tübingen 1982, S.101.

35 de Benoist: Heide, S.189

36 Vgl. Der evolutionäre Humanismus. Zehn Essays über die Leitgedanken und Probleme. Hg. von Julien Huxley. München 1964 u. Michael Schmidt-Salomon: Manifest des evolutionären Humanismus. Plädoyer für eine zeitgemäße Leitkultur. Aschaffenburg 2005 mit Joachim Kahl: Weltlicher Humanismus. Eine Philosophie für unsere Zeit. Münster 2005 u. Armin Pfahl-Traughber: Thesen zu einer Theorie des Humanismus. In: diesseits, Berlin 2006, Nr. 77, S.22f.

37 Vgl. Richard Dawkins: Das egoistische Gen. Reinbek b. Hamburg 1996, S.322.

38 Vgl. Peter Emil Becker: Sozialdarwinismus, Rassismus, Antisemitismus und Völkischer Gedanke. Wege ins Dritte Reich. Teil II. Stuttgart 1990. - Hannsjoachim W. Koch: Der Sozialdarwinismus. Seine Genese und sein Einfluss auf das imperialistische Denken. München 1973.


*


Quelle:
humanismus aktuell, Heft 21 - Herbst 2007, Seite 66-76
Hefte für Kultur und Weltanschauung
Herausgegeben von der Humanistischen Akademie Berlin
Redaktion: Wallstr. 65, D-10179 Berlin
Tel.: 030/613904-34 / Fax: 030/613904-50
e-Mail: info@humanistische-akademie.de
www.humanismus-aktuell.de
www.humanismus-akademie-deutschland.de

"humanismus aktuell erscheint in der Regel
zweimal im Jahr.
Einzelpreis: 10,00 Euro
Abo-Preis: 6,50 Euro


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Januar 2008