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MODELL/006: Motorrad - Honda in sicherer Kurvenlage ... Der neue Integra (Gerhard Feldbauer)


Honda in sicherer Kurvenlage

Der neue Integra, ein Großroller und Motorrad

von Gerhard Feldbauer, 26. Oktober 2011


Dass der große Automobilhersteller Honda auch Motorräder produziert weiß vielleicht nur, wer eine Honda fährt. Dabei schreibt der Tokioter gerade in diesen Tagen mit seiner neuen Marke Integra Motorradgeschichte. Nachdem der Japaner auf der Motorshow 2010 in Mailand bereits seine "New Mid Concept" genannte neue Fahrzeugkonzeption vorgestellt hatte, waren Fachleute und Liebhaber von Honda-Motorrädern gespannt auf das jetzt in die Praxis umgesetzte Modell. Die Erwartungen dürften noch übertroffen werden. Die Marke verbindet, wie die in Offenbach ansässige deutsche Niederlassung in einem ausführlichen Presse-Bulletin informierte, "die nutzerfreundlichen Vorzüge eines Großrollers mit den fahrdynamischen Vorteilen eines Motorrads". Das Zweirad kennzeichneten eine aufrechte Sitzposition mit bequemer Beinhaltung, großzügige Motorisierung, überzeugendes Handling, Schutz vor Wind und Wetter, reichlich Stauraummöglichkeiten und nicht zuletzt ein fortschrittliches Doppelkupplungsgetriebe. Integra verknüpfte so in der Mittelklasse leichte Fahrbarkeit, beste Handhabung, sicheres Fahrverhalten und eine unkomplizierte Bedienbarkeit, was bestes Fahrverhalten ausmacht. Dank modernster Technik überzeuge die neue Honda ebenso mit einem besonders sparsamem Verbrauch sowie höchster Umweltfreundlichkeit.

Von vorn betrachtet erscheint der Integra mit großer Frontverkleidung, hoher Tourenscheibe und Fußablagen wie ein großer Scooter. Hinten bleibt er ein Motorrad. Der bequeme und aufrechte Fahrersitz gibt genügend Bewegungsfreiheit für die nach vorne ausgestreckten Beine. Die Maschine lässt, sich verblüffend einfach, auch von Zweirad-Einsteigern, beherrschen. Der Fahrzeugprospekt betont, die niedrige Sitzhöhe (79 Zentimeter) und der breite Lenker ermöglichten den Integra auch im Stopp-and-Go-Verkehr sicher zu beherrschen. Die speziell konturierte Sitzbank trage dazu bei, wenn erforderlich mit den Füßen sicheren Bodenkontakt herzustellen. Komfortabel auch der Sitz für den Beifahrer; der auf einer etwas höheren Sitzbank einen guten Aus- und Überblick hat. Ausklappbare Beifahrer-Fußrasten vermitteln ein sicheres Balancegefühl. Dem dienen auch für sicheren Halt rechts und links angebrachte stabile Haltegriffe. Unter der verschließbaren Doppelsitzbank ist Platz für einen Helm und weitere Utensilien. Gut zugänglich befindet sich hier auch der Einfüllstutzen für den Benzintank.


Hoher Innovationsstand

Die Armaturentafel, von Bikern gern Cockpit genannt, liegt in günstiger Gestaltung im Blickfeld des Fahrers und erlaubt ihm, mit einem Blick alle Anzeigen auf dem Multifunktionsdisplay mühelos abzulesen: digitaler Tacho, Drehzahlmesser mit digitaler Balkenanzeige, Zeituhr, Benzinstandanzeige, Kilometeranzeige und zwei Tageskilometerzähler sowie einige Kontroll-Lampen. Vor dem Fahrersitz befindet sich in der Verkleidung ein Handschuhfach, in dem auch Handy, Geldbörse oder andere Kleinigkeiten Platz finden. Eine Bordsteckdose ist serienmäßig vorhanden, um bei Bedarf ein Navigations- oder ein Handy-Ladegerät einzuschalten. Der Tank bietet ein Fassungsvermögen von 14,1 Litern. Die technischen Details belegen, dass die Aluminium-Konstruktion des Integra in konsequenter Leichtbauweise ausgeführt ist. So ist auch die kompakte Auspuffanlage mit nur einem Schalldämpfer versehen. Der ABS-Antiblockierschutz erhöht die Sicherheit speziell bei Bremsmanövern im Grenzbereich, auf regennasser Fahrbahn oder bei Schreckbremsungen. Die ECU-Steuereinheit erfasst über Sensoren mögliche Anzeichen von Schlupf an den Rädern und regelt den Bremsdruck entsprechend ein, so dass Blockieren ausgeschlossen ist. Positiver Effekt der ABS-Technik sind kurze Bremswege bei Vollbremsungen und maximale Sicherheit für Fahrer und Beifahrer. Der sparsame Benzinverbrauch ermöglicht einen Aktionsradius von bis zu 400 Kilometern.

Den Antrieb übernimmt ein neu entwickelter kompakt und leichtgewichtig konstruierter flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Twins Reihenzweizylinder mit 670 cm3 Hubraum der samt seinem Doppelkupplungsgetriebe in einen Brückenrahmen aus Stahl eingepasst ist. Die Öffnungen in Front- und Seitenbereichen sowie in nicht sichtbaren Bereichen des Fahrzeugs garantieren eine optimale Durchströmung des Wasserkühlers, womit auch im Stadtverkehr eine effiziente Kühlung gewährleistet ist, während gleichzeitig der Fahrer von heißer Abluft verschont bleibt. Die Zylinder sind um 62 Grad und damit sehr weit nach vorne geneigt. Die Kraftübertragung wird über eine Automatik mit Doppelkupplung (die "Double Clutch Transmission", kurz DCT) auf das Hinterrad übertragen. Honda hebt hervor, dass das neu entwickelte Doppelkupplungsgetriebe das kupplungsloses Anfahren sowie automatisches Schalten, wahlweise voll automatisch oder gezielt per Tastendruck am Lenker ermögliche. Das gestatte weiche, ohne Kraftschlussunterbrechung vor sich gehende Schaltmanöver. Das Triebwerk produziere bei unteren und mittleren Drehzahlen viel Durchzugskraft - also genau in jenen Bereichen, die von Fahrern und Fahrerinnen in der Praxis am meisten in Anspruch genommen werden.


Antrieb mit derzeit bester technischer Perfektion

Das Triebwerk wurde gezielt auf reibungsarme Funktion optimiert, deshalb die Zahl der bewegten Teile so gering wie möglich gehalten. So wird zum Beispiel die Ölpumpe nicht über eine separate Nebenwelle angetrieben, sondern mit über die Balancerwelle. Der Antrieb der Wasserpumpe erfolgt mit über die Nockenwelle. Die Kolben sind mit einer reibungsmindernden Beschichtung versehen. Auch die Ventilkipphebel sind auf der Kontaktfläche zur Nockenwelle reibungsreduzierend rollengelagert. Weitere Vorteile gegenüber konventioneller Riemenautomatik-Kraftübertragung liegen im Motorrad-ähnlichem Feeling sowie optimierter Bedienungsfreundlichkeit. Das Vorderrad wird durch eine verwindungssteife und perfekt abgestimmte Teleskopgabel mit 41 mm Standrohrdurchmesser geführt, der Federweg beträgt 120 mm. Bei der Hinterradaufhängung wird das über einen Monostoßdämpfer und ein Hondas Pro-Link-Hebelsystem bewerkstelligt, das beim Einfedern für progressives Ansprechen der Feder-/Dämpfer-Einheit sorgt. Eine 570 mm lange Stahlrohr-Hinterradschwinge wirkt sich vorteilhaft auf eine gute Traktion aus.

Zur technischen Neuausstattung gehören hochwertige Radführungs-Komponenten, große 17 Zoll-Felgen und moderne Niederquerschnittreifen (vorne 120/70, hinten 160/60), die zu einem hohen Sicherheitsansprüchen Rechnung tragenden Fahrverhalten beitragen.


Niedriger Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß

Der Verbrauch soll bei nur 3,7 Litern auf 100 km und einem CO2-Ausstoß: von 88 g/km liegen, was tatsächlich in dieser Hubraumkategorie neue Maßstäbe setzt. Vergleichbare Modelle konsumieren bis zu 40 Prozent mehr. Angaben zu Motor- und Fahrleistung gibt es wie auch zum Preis der Maschine noch nicht. Honda verweist auf niedrige Betriebskosten, darunter auf reduzierte Wartungsintervallen. Lediglich alle 12.000 Kilometer stehen Inspektionen in einer autorisierten Honda-Fachwerkstatt auf dem Wartungsplan. Bei den besonders hochwertigen Iridium-Zündkerzen wird ein Wechsel sogar erst nach 48.000 Kilometern fällig.

Honda bietet, was bei Motorradfahrern sehr geschätzt wird, eine breite Palette Zusatzbehör für vielfältigen Einsatz an: Einen Koffersatz aus widerstandsfähigem Kunststoff, in schmaler Ausführung und passend zum Fassungsvermögen der Gepäckablage von 29 Liter; dazu einen Verkleidungssatz; passgenaue Koffer Innenpacktaschen; Erweiterung des Fassungsvermögens der Gepäckablage durch eine Top Case 40L oder 35L; einen Beinschutz; zusätzliche Deflektoren, die an der Karosserie angebracht, den Windschutz und den Komfort für den Fahrer noch weiter verbessern; eine Alarmanlage für wirksamen Diebstahlschutz, die an den serienmäßigen Kabelbaum angeschlossen ist; dem dient ferner ein extrem stabiles U-Schloss, das während der Fahrt unter der Sitzbank verstaut werden kann; heizbare Griffe am Lenker, die dem Fahrer bei kühler Witterung zu wohliger Handwärme verhelfen; eine Faltgarage für die längere Außenabstellung mit atmungsaktiver Outdoor-Abdeckung, die den Lack vor schlechtem Wetter, Kratzern und UV-Strahlung schützen soll.

Der Integra wird auf der Mailänder Motorradmesse Eicma (8. bis 13. November 2011) Weltpremiere haben und danach auf dem Markt kommen.


Vom Motorrad über Kleinkraftwerke bis zum Geschäftsjet

Mit dem Integra macht Honda Giken Kogyo Kabushiki-gaisha, in Deutsch "Honda Forschung und Industrie", so der volle Name des Industriekonzerns, wieder einmal auf sich aufmerksam als eines der führenden und weltweit bekannten Unternehmen von Nippon, dem "Land der aufgehenden Sonne". Honda entwickelt, produziert und verkauft auf dem Weltmarkt Automobile, Motorräder, Außenbordmotoren, Micro BHKWs (Klein- und Mini-Blockheizkraftwerke) und verschiedene Motorgeräte. Die Tochterfirma Honda Aircraft Company mit Sitz in Kalifornien fertigt außerdem den Honda Jet, einen kleinen Flieger für Geschäftsreisende. Er wird von zwei Besatzungsmitgliedern geflogen und bietet bis sechs Passagieren Platz. Der Honda Jet gilt als der schnellste unter den Very Light Jets (VLJ) und zugleich auch als derjenige mit dem geringsten Kraftstoffverbrauch. Hervorgehoben wird seine besonders hohe Leistung und große Energie-Effizienz.

Gemessen am Börsenwert wird Honda als weltweit zweitgrößter Automobilhersteller ausgewiesen. Mit einer Jahresproduktion von 22 Millionen Motoren ist das Unternehmen außerdem der größte Motorenhersteller der Welt. In seinen Fertigungsstätten in weltweit 30 Ländern beschäftigt Honda rund 179.000 Mitarbeiter. Hauptsitz der Firma ist Tokio. Die Konzernverwaltung der Honda Deutschland GmbH und die deutsche Entwicklungsabteilung befinden sich in Offenbach am Main.


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Quelle:
© 2011 by Gerhard Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung des Autors


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Oktober 2011