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UNTERNEHMEN/016: Ausgezeichnete Bilanz von VW in E-Mobilität (Irene Feldbauer)


Testfahrer mit Golf Blue-e-Motion in 180 Tagen zwölf Mal um die Welt

Ausgezeichnete Bilanz von VW in E-Mobilität

von Irene Feldbauer, 15. Dezember 2011


Als ich in den VW-News las, dass ein Team von Testfahrern in einer Flottenerprobung in 180 Tagen zusammengerechnet eine Strecke zurücklegte, die einer zwölfmaligen Umrundung der Welt entspricht, musste ich unwillkürlich an den fantasiebegabten Jules Verne (1828-1905) denken, der seinen etwas exzentrischen Phileas Fogg einst um 80 Tagen um die Welt reisen ließ. Das Team aus Wolfsburg bewies ganz nebenbei, dass der Begründer der Science Fiction-Literatur damals mit seinen wissenschaftlichen und technischen Intuitionen durchaus reale Entwicklungen vorwegnahm.

Die Testfahrer - Privatpersonen, klein- und mittelständische Unternehmen, Großkonzerne und Behörden - erprobten seit Juni 2011 im Alltag 80 Golf Blue-e-Motion Fahrzeuge und legten mit ihnen 500.000 km zurück. Jetzt veröffentlicht Volkswagen erste Ergebnisse, die zeigen, dass das Unternehmen auf dem zukunftsweisenden Weg der Entwicklung und Produktion von Elektro-Autos einen weiteren Schritt vorangekommen ist. Parallel wird ab Anfang 2012 der internationale Flotteneinsatz vorbereitet.


Eine positive Bilanz der Alltagstauglichkeit

"Die Flottenerprobung in Deutschland ist positiv verlaufen und durch den engen Dialog mit unseren Testfahrern haben wir wertvolle Erkenntnisse hinsichtlich der Kundenerwartungen und Alltagstauglichkeit der Fahrzeugtechnik gewonnen, die nun in den weiteren Konzern-Entwicklungsprozess eingesteuert werden", stellte Dr. Rudolf Krebs, Leiter Elektro-Traktion des Volkswagen Konzerns, an die Spitze einer ersten Bilanz. Unsere Testfahrer haben in den letzten Monaten in Summe weit über eine halbe Million Kilometer zurückgelegt. Anhand der Rückmeldungen können wir sagen, dass wir mit unseren Entwicklungsaktivitäten gut auf Kurs liegen. Die identifizierten Verbesserungspotenziale sind bereits von uns bewertet worden und werden im weiteren Verlauf entweder alleine oder in Zusammenarbeit mit Partnern aus anderen Industriebereichen gelöst."

Die Flottenerprobung mit diversen Kundenbefragungen habe unter anderem gezeigt, dass private Haushalte den Golf Blue-e-Motion als ideales Zweitfahrzeug für den innerstädtischen und regionalen Verkehr hinsichtlich Fahrdynamik und Komfort sehr schätzen. Weiterhin haben die Probanden die unterschiedlichen Rekuperationsstufen des Golf Blue-e-Motion positiv bewertet. Ebenso wurde die Fernsteuerung über eine spezielle iPhone App zur Fahrzeugvorkonditionierung für das Laden der Batterie und die Temperaturvorwahl zur gewünschten Abfahrtszeit intensiv genutzt. Schließlich habe sich herausgestellt, dass die Reichweite des Golf Blue-e-Motion von insgesamt 150 Kilometern für die Mehrzahl aller täglichen Fahrten völlig ausreichend ist: durchschnittlich wurden täglich nur 30 km zurückgelegt. Gewerbliche Nutzer sehen das Haupteinsatzgebiet eines reinen Elektrofahrzeuges im städtischen Dienstverkehr. Bei dieser Zielgruppe sind das eigene Unternehmensimage bezüglich Nachhaltigkeit sowie die Gesamtkostenbetrachtung (Total Cost of Ownership) wichtige Argumente für die zukünftige Integration von Elektrofahrzeugen in den Unternehmensfuhrpark. Eine weitere Rückmeldung aus der Flottenerprobung hat ergeben, dass es für den Kunden ungewohnt ist, dass ein Elektrofahrzeug im Stand kein Geräusch emittiert. Hier ist eine Rückmeldung für den Fahrer wichtig, um ihm die Fahrbereitschaft des Fahrzeugs anzuzeigen.


Wichtiger Baustein "Laden und Infrastruktur"

Im städtischen Umfeld kommt der Akustik von Elektrofahrzeugen eine besonders große Bedeutung zu: Um von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen zu werden zeigt sich, dass ein Sound bis zu Geschwindigkeiten von 30 Stundenkilometern ratsam ist. Als weiterer wichtiger Aspekt hat sich herausgestellt, dass der Fahrer eine sehr detaillierte Anzeige über die Restreichweite sowie eine Empfehlungen zur Verbrauchsoptimierung seiner Fahrweise wünscht. Im öffentlichen Raum ist der einfache Zugang und Wechsel zwischen Ladepunkten unterschiedlicher Energieversorger sowie ein schnelles Aufladen der Batterie sehr wichtig. Das Themenfeld "Laden und Infrastruktur" mit sämtlichen Facetten wird auch von Volkswagen als wichtiger Baustein für die Elektromobilität gesehen. Daher engagiert sich Volkswagen hier in den entscheidenden Gremien und Netzwerken mit den entsprechenden Partnern.

Dazu Dr. Krebs: "Die Ergebnisse sind für die Optimierung unserer Elektrofahrzeuge aller engagierten Konzernmarken sehr wichtig. Aktuell bereiten wir für Anfang 2012 die internationalen Flottenerprobungen in Österreich, Belgien, Frankreich und USA mit dem Golf Blue-e-Motion vor, um unsere Erfahrungen hinsichtlich anderer Geländetopografien, Klimabedingungen und regional unterschiedlichen Kundenerwartungen zu ergänzen. Zur idealen Ausgestaltung der Schnittstellen beteiligt sich Volkswagen bereits in den relevanten Gremien. Die für 2012 geplanten Schaufenster für Elektromobilität bilden zusätzlich einen guten Rahmen, um das Gesamtsystem Elektromobilität über alle Fahrzeughersteller und Serviceprovider, Energieversorger und Kommunen hinweg zu prüfen. Die Ergebnisse bestätigen unser Ziel, 2013 Elektrofahrzeuge sicher, alltagstauglich und bezahlbar in Serie zu bringen."


Gewinner des "most efficient regular car" Preis

Die Alltagstauglichkeit des Fahrzeugs wurde dieses Jahr auch bei verschiedenen Wettbewerben geprüft und unter Beweis gestellt - zuletzt bei der "Future Car Challenge" am 5. November 2011 auf der Strecke von Brighton nach London in England, bei der der Golf Blue-e-Motion den 1. Preis in der Wettbewerbskategorie "most efficient regular car" gewann. Bei der Silvretta E-Auto Rallye am 10. Juli 2011 in den Alpen belegte der Volkswagen Konzern die ersten zwei Plätze mit dem Audi A1 e-tron und dem Golf Blue-e-Motion in der Gesamtwertung. Für Volkswagen waren gleich sechs elektrische Golf auf Tour und absolvierten die alpine Rallye fehler- und wartungsfrei. Als Service-Fahrzeug begleitete ein siebter Golf Blue-e-Motion die gesamte Strecke, der jedoch keinen Hilfseinsatz fahren musste.


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Quelle:
© 2011 by Irene Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung der Autorin


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Dezember 2011